dielen auf Fußbodenheizung

01.10.2004


Wir möchten Massivholzdielen (Eiche) auf Fußbodenheizung verlegen. Gibt es dazu neuere Erkenntnisse? Welche Alernativen würden Sie und vorschlagen? (Es soll unbedingt ein Holzfußboden sein. Eine Wandheizung ist nicht ausreichend.)



Alternativen



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Bitte nicht alles zum x-ten Mal.

Gruß aus BS



Temperierung



Auf eine herkömmliche Fußbodenheizung würde ich kein organisches, also Holzmaterial, verlegen!
Wenn's aber eben ein Holzboden sein soll, der von Haus aus schon sehr angenehm im Temperaturempfinden ist, dann könnte ich Euch ein sogenanntes Bodentemperierungssystem vorschlagen, welches trocken verlegtwird und integrierte Holzlatten besitzt, auf denen der Holzboden mechanisch befestigt wird.

Aber eben keine herkömmliches Bodenheizsystem, sondern nur ein Teperierungssystem (ca. 27°C Vorlauftemperatur).

Grüße aus der Lausitz.



bodentemperierungssystem



Wo kann ich weitere Informationen über ein solches Bodentemperierungssystem bekommen? Ist es auch für massive Holzdielen geignet oder eher für Mehrschichtdielen? Bekomme ich einen Raum (Niedrigenergiehaus)mit einer Fläche von 58m2 und 2,50m Höhe damit angenehm warm (ca. 20 Grad)?
Das sind viele Fragen auf einmal - vielen Dank schon im Voraus!





Moin,

ich hätte eher Bedenken, weil Holz doch eine gewisse Dämmwirkung hat, man klebt ja auch kein Styropor auf die Fußbodenheizung

ersma,



...wie schon mehrfach im Forum erwähnt...


Alte Dielen sind fast immer erhaltenswert

Hallo,

es gibt eine Studie des Fraunhofer Instituts über Massivholzdielen auf Fußbodenheizungen. Man kann sie vollflächig verkleben oder schwimmend verlegen. Beim Verkleben kann es in der Heizperiode zu größeren Fugen kommen, beim schwimmenden Verlegen verliert die Heizung ca. 5° Effizienz. Die Vorlauftemperatur sollte maximal 45° betragen. Wir haben unsere Dielen verklebt, da sie keine Nut+Feder haben. Der Kleber ist allerdings sehr teuer da man einen hochflexibelen Spezialkleber verwenden muß. Weitere Infos gibt es hier im Forum, da die Frage bereits mehrfach gestellt wurde.

Viele Grüße aus Dortmund

Elmar Hugenroth



dielen auf Fußbodenheizung



hallo,
vielen dank für ihre antwort. wo könnte ich den prüfbericht des fraunhofer instituts nachlesen? ich konnte im web leider nichts finden.
wenn ich sie richtig verstanden habe, haben sie selbst massivholzdielen auf fußbodenheizung verlegt und sprechen somit aus eigener erfahrung. gab es dabei außer der erwähnten fugenbildung während der heizperiode weitere probleme oder würden sie es weiterempfehlen? einige leute raten mir davon ab, weil sich dei dielen verziehen ("schüsseln")könnten und schlagen stattdessen mehrschichtdielen vor.
vielen dank im voraus
a.ellsel



Bitte richtig lesen...



...Hr. Hagen, denn meine betonung lag auf Temperierung und nicht auf Heizung!
Desweiteren würde ich nicht kleben, da ja Holz bekanntlich immer in einer gewissen Bewegung sich befindet und somit eine Schadentwicklung vorprogrammiert sein wird.
Zur alleinigen Beheizung eines Raumes ist dieses System nicht gedacht, sondern zur Unterstützung und der Fußbehaglichkeit.
Info's kann ich natürlich nachreichen.

Grüße zum Sonntag.



Einige Infos



Hallo,

wir haben Eichen-Dielen auf der Fußbodenheizung verklebt und keine negativen Erfahrungen gemacht. Wie man auf dem Foto sehen kann sind unsere Dielen aber auch kein Standard! Wir haben unser Fachwerkhaus im Münsterland abgebaut und im Ruhrgebiet wieder aufgebaut. Die vorhandenen Dielen sind vermutlich 600 Jahre alt und wurden von 40 mm auf 25 mm gehobelt, da die Oberflächen schon stark angegriffen waren. Die Oberfläche ist jetzt sehr rustikal, da noch die Löcher von den handgeschmiedeten Nägeln zu sehen sind und es viele Astlöcher gibt.
Die Studie des Fraunhofer Instituts habe ich auf die Schnelle auch nicht gefunden, aber die Infos, was zu beachten ist finden sich unter http://www.khries.de/parkett_inhalt.htm

Viele Grüße aus Dortmund

Elmar Hugenroth



Fußbodenheizung



erkläre mir doch mal jemand, warum man bei einem Dielenboden eine Fußbodenheizung benötigt?



wieso keine wandheizung



hallo wir standen vor einem ähnlichen problem und haben uns voll für die wandheizung entschieden und haben wirklich sehr gute erfahrungen mit temperatur und der angenehmen Strahlungswärme gemacht.

WEM-klimaelemte eignen sich übrigens bestens für den lehmbau.

gruß aus der lausitz



dielen nie auf fussbodenheizung



also wenn ich das lese, dann frage ich mich, was es immer für experten gibt.


Desweiteren würde ich nicht kleben, da ja Holz bekanntlich immer in einer gewissen Bewegung sich befindet und somit eine Schadentwicklung vorprogrammiert sein wird.


man nimmt ja kein Fliesen kleber :D
es muss schon extra kleber sein für Parkett der auch etwas elastisch ist.
wenn ich es schwimmend verlege habe ich wider einen hohlraum
und der kostet wieder energie





Man kann natürlich Dielen auf Fußbodenheizung verlegen, leider steigen die meisten Dielenhersteller dann aus der Gewährleistung aus.
Ebenso geben die meisten Hersteller von Fußbodenheizungen einen maximalen Dicke vor.
Beide verlangen normal max. 14 mm, also die Dicke eines Clickparketts.
Eine Möglichkeit wäre noch eine 15 mm Massivdiele zu verkleben. Das liegt üblicherweise noch im Rahmen der Gewährleistung.

Auch dickere Varianten mögen funktionieren, wenn nicht steht man aber alleine da.



Fußbodenheizungssystem (auch) für Dielenböden



Bei der Suche nach einem geeigneten Fußbodenheizungssystem für Dielenböden bin ich auf Polypanel von Polytherm gestoßen (http://www.polytherm.de/).

Im Montagebeispiel werden 22 mm dicke Kirschbaum-Dielen benutzt. Der Hersteller der Fußbodenheizung scheint das also nicht für Unsinn zu halten.



Fußbodenheizung und Dielenböden



Grundsätzlich ist eine Fußbodenheizung das schlimmste was man sich an Wärmeübertragungssytem ins Haus holen kann !
(Trägheit,starke Konvektion, Zimmerstaubtornados usw.)
Da drüber noch einen Holzboden ist einfach heftig !
Lieber den Boden leicht temperieren und mit Heizleisten oder Wandheizung Wärme in Raum übertragen !
Falls dies jedoch alles schon geschehen ist und der Estrich liegt bieten wir ein Massivholzparkett (20mm)an welches mit Spanntechnik ohne Kleber verlegt wird - eine Herstellerhaftung auch auf Fußbodenheizung ist gegeben !
Holzböden zu kleben bedeutet immmer den Kompromis von Schadstoffbelastungen durch Ausgasungen zum Teil über Jahrzehnte ein zu gehen. Es gibt noch keinen Kleber der die Ansprüche der Baubiologie einhält und gleichzeitig die Parkett - Herstellerbedingungen voraussetzt, es gibt zwar Ökokleber jedoch mit vielen Einschränkungen - auf Bodenheizungen ist mir keiner bekannt !
Ich kenne bis jetzt keine Räume wo man mit Kombinationen (Wandheizung-Heizleisten) die Wärme nicht bekommen hat !



jein



> Grundsätzlich ist eine Fußbodenheizung das schlimmste
> was man sich an Wärmeübertragungssytem ins Haus holen
> kann !
> (Trägheit,starke Konvektion, Zimmerstaubtornados usw.)

Trägheit: Das stimmt bei herkömmlichen System, bei denen die Heizrohre in einen sehr dicken Estrich eingelassen sind, der dann natürlich erstmal aufgeheizt werden muss.

Bei dem von mir vorgeschlagenen System aber liegen die Heizrohre nicht in einem Estrich. Hier dürfte die Heizung viel schneller reagieren.
Und es gibt ja auch noch andere Systeme, die mit Sicherheit sehr schnell reagieren, z.B. Polymat von Polytherm, das durch Kapillarrohrmatten sehr gleichmäßig Flächen heizt, auch ohne Wärmeverteilschicht, oder das System ideal (öko) von Jupiter. (http://www.fussbodenheizung.de/)

starke Konvektion, Zimmerstaubtornados usw.:

Zimmerstaubtornados sind natürlich eine ganz extreme Übertreibung. Ansonsten denk ich mal (ich bin kein Experte), dass ein "normaler" Heizkörper in der Beziehung viel problematischer ist, denn der funktioniert ja (fast ausschließlich) als Konvektor, also durch die Übertragung der Wärme an die Raumluft, die durch den Temperaturunterschied am Heizkörper vorbeizieht. Dieser Luftzug muss stark genug sein und den ganzen Raum umfassen, damit es ordentlich warm wird. Und dann sind die meisten Heizkörper wegen der Rippen, die eine möglichst große Oberfläche für den Wärmetausch schaffen sollen, auch noch extreme Staubfänger.
Eine Wandheizung ist natürlich, was Staubaufwirbelung angeht, nicht zu unterbieten, aber "Zimmerstaubtornados" sind bei einer Fußbodenheizung wohl kaum zu befürchten.
Zumal die Temperatur des Fußbodens ja auch nicht so hoch ist, dass mit einem extremen Luftzug zu rechnen ist.

Da ich bisher normale Heizkörper gewohnt bin und damit keine Probleme habe, habe ich in der Beziehung auch keine Bedenken bezüglich einer Fußbodenheizung.

> Lieber den Boden leicht temperieren

Bei dem System Polymat z.B. hat das Heizwasser eine Temperatur von nur 26-32 Grad Celsius. Die gute Heizleistung wird durch die große Fläche erreicht.

> Ich kenne bis jetzt keine Räume wo man mit Kombinationen
> (Wandheizung-Heizleisten) die Wärme nicht bekommen hat !

Wenn man nunmal ganz besonders warme Füße haben möchte, kommt man um eine Fußbodenheizung (oder -temperierung) nicht herum.



Tornados



Hallo,

ohne jetzt weiter in die Details gehen zu wollen.

Bei einer FBH bildet sich in Bodennähe immer ein sog. Warmluftsee durch Konvektion, der sich in größeren Abständen immer wieder an die Decke verflüchtigt.

Der Unterschied zum Konvektions-Heizkörper besteht insofern nur in der Dis-Kontinuität des Luftstroms - dafür dann aber heftiger.

Gruß aus BS

Bernd



@Kai S.



Was Udo zu der starken Luftumwirbelung schreibt muss ich bestätigen. Das sagen mir auch Bauleute, die sich von ihrer Fußbodenheizung verabschiedet haben genau so.
Die Situation bei einer Fußbodenheizung ist eine ganz andere wie bei einem Heizkörper. Die Luftbewegung bei einem Heizkörper ist wie eine Walze. Die Raumluft steigt über dem Heizkörper und sinkt an der gegenüber liegenden Seite wieder nach unten.
Eine Fußbodenheizung produziert erst einmal, egal wie niedrig sie gefahren wird, eine unnatürliche Luftschichtung (leicht = warm unten und schwere Luft = kalt oben). Diese Schichten werden schlagartig ausgetauscht. Die warme Luft steigt an irgend einer Stelle nach oben und legt sich über die kalte Luft, wie es die physikalischen Gesetze nun mal vorschreiben. Dies ist der Zimmertaifun, von dem Udo gesprochen hat. Die Auswechselung geschied schlagartig. Daher entstehen hier die hohen Luftgeschwindigkeiten.
Zu den Heizkörpern wäre noch zu sagen, dass es mittlerweile auch Heizkörper gibt, die einen höheren Strahlungsanteil haben.

Wenn man nun mal ganz besonders warme Fuss haben möchte benötigt man eine gute Dämmung, eine Oberfläche, die vom Material schon warm ist (z.B. Holz) und einen gesunden Kreislauf. Auf jeden Fall keine Fußbodenheizung sonst ist das mit dem guten Kreislauf vielleicht bald vorbei und ich bekomme nirgendwo mehr warme Füße, wo es keine Fußbodenheizung gibt.



Um-Taufe ?



Hallo Fred,

ich hoffe nicht, daß die Namens-Änderung jetzt amtlich wird ;-)

Bernd



Hallo Bernd



du warst nur eine Sekunde schneller als ich. Das war schon alles. Du kannst deinen Namen getrost behalten.



Staubtornados



Die Fußbodenheizungsfraktion behauptet natürlich genau das Gegenteil. Einige Zitate:

"Durch die niedrige Temperatur am Boden (ca. 28°C), gegenüber Heizkörpern (ca. 55°C) werden Staubaufwirbelungen und Staubverschwelungen nahezu vermieden."

"Wer eine Fußbodenheizung hat, muss auch weniger Staub wischen. Bei einer herkömmlichen Radiatorheizung entsteht nach Angaben von Plate wesentlich mehr Staub, da die Wärme über die Luft abgegeben wird. Dadurch bilden sich sehr viel stärkere Luftbewegungen, die Staub aufwirbeln, als bei der Fußbodenheizung."

(http://www.rp-online.de/public/article/ratgeber/bauen+wohnen/bauen/73400)

"Das Risiko von Hausstauballergie wird wesentlich herabgesetzt."

(http://www.holz-heizungsbau.de/fbheizung.htm)
(Im Diagramm auf dieser Seite ist auch noch eine Wärmeverteilungskurve, die ziemlich gleichmäßig aussieht.)

"Trockene Heizungsluft durch hohe Oberflächentemperaturen der Heizkörper bei starken Luftbewegungen durch Konvektion wird vom Menschen als unangenehm empfunden und kann zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit führen.
Die Fußbodenheizung vermeidet diese Faktoren und ermöglicht durch die behagliche Strahlungskomponente eine energiesparende Lufttemperatursenkung und sorgt damit auch für eine angenehmere, relative Luftfeuchte.
Die Fußbodenheizung minimiert die Staubverwirbelungen und reduziert damit den Aufwand beim Staubwischen."

(http://www.lampe-heizung.de/fussbodenheizung.htm)


Kann natürlich gut sein, dass das alles gelogen ist, also verlass ich mich lieber auf meine Erfahrungen und das, was mit Freunde aus eigener Erfahrung sagen können. Und ich habe bei einem einwöchigen Aufenthalt in einem Ferienhaus mit Fußbodenheizung (im Winter) keine Tornados erlebt und ein Freund, der eine Fußbodenheizung hat, hat mir auch nichts dergleichen berichtet. Aber ich werde ihn nochmal fragen.



Äppel und Birnen



Hallo miteinander,

Grundsätzlich ist Strahlungswärme besser als Konvektion. Im Vergleich wird natürlich je nach Standpunkt der Fraktionen die günstigste eigene Situation gegen die schlechteste andere verglichen - hier Niedertemperatur-FBH gegen Heizkörper mit hoher Temperatur. Dabei wird jedoch verleugnet oder verschwiegen, daß es auch Konvektions-Heizkörper (und Strahlplatten) gibt, die im Niedertemperatur-Bereich arbeiten. Alles eine Frage der Auslegung. Dadurch werden auch die Staubprobleme zumindest gemindert.

Weiterhin: die FBH ist - bei allem Fortschritt gegenüber - den Konvektions-Heizkörpern - letztlich doch nur eine verkappte Konvektionsheizung !!

Warum: Die vertikal gerichtete Strahlungswärme trifft - da der Zweibeiner in der Regel steht oder im Sessel sitzt - immer nur die Füße und nicht den größeren Teil der Körperfläche (wie bei der Wandheizung). Das Wärmeempfinden erfolgt dann auch im Prinzip wieder über das teuer aufgeheizte Medium Luft mit viel zu hohen Temperaturen, i.d.R. 21°C +.
Eine konsequente Ausnutzung des Strahlungsanteils kann deshalb nur über eine Wandheizung erfolgen.

Jetzt sind wir aber etwas vom eigentlichen Thema abgerückt: Natürlich kann man eine FBH unter eine Dielung packen - aber im Prinzip entspricht das einer "Dämmung".
Undf warum ist eine Wandheizung nicht ausreichend ???

Grüße aus dem Glaubenskrieg

Bernd



Bernd Froehlich



in diesem Glaubenskrieg bin ich voll und ganz auf deiner Seite. Ich möchte noch anfügen, dass bei einer Fußbodenheizung das Problem der trockenen Luft mit Sicherheit nicht besser ist wie bei einer Heizkörperheizung. Wobei hier aber noch viele andere Dinge eine Rolle spielen.