Fachwerk "nachrüsten"?

Diskutiere Fachwerk "nachrüsten"? im Forum Fachwerkkonstruktion im Bereich - Hallo zusammen, wir haben vor kurzem beschlossen, unseren Backsteinbau zu sanieren und möchten gerne als Klinker-Ersatz ein Fachwerk davorbauen...
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Martin18

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Hallo zusammen,

wir haben vor kurzem beschlossen, unseren Backsteinbau zu sanieren und möchten gerne als Klinker-Ersatz ein Fachwerk davorbauen.

Hier ein paar Daten:
Das Haus ist Baujahr 1932 und wurde mit Ziegeln gemauert. Als Wärmedämmung dient eine Luftschicht. Der Klinker besteht wiederum aus Ziegeln.

Ein Neubau kommt leider nicht in Frage, da meine Eltern (Oma und Opa ;-)) mit im Haus wohnen, und einen Abriss verweigern.

Der Traum meiner Frau und mir ist aber ein Fachwerkhaus und so stellt sich mir die Frage ob man nicht einfach ein Fachwerk vor den Klinker setzten kann. Muss der Klinker dafür abgetragen werden oder kann er bestehen bleiben und zb mit Dämmstoff gefüllt werden?
Und lohnt sich es überhaupt drüber nachzudenken (Kosten, etc)?

Ich bin für jede Antwort dankbar.

Martin Kersting
 
Lassen Sie es lieber, ein historisierendes und nachträglich angepapptes FW hat immer den Charme einer Filmkulisse. Außerdem holen Sie sich die Probleme ins Haus, denken Sie allein an die ganzen Anschlüße. Wenn Sie hier die SuFu benutzen, werden Ihnen sicherlich auch noch andere Beiträge über das Thema angezeigt. Ich möchte mich jetzt darüber auch nicht weiter auslassen.
Wie sieht denn das Haus zum jetzigen Zeitpunkt aus? Baujahr 1932 und Ziegel hört sich doch schon einmal nicht so schlecht an.
Es gibt bestimmt einfachere Ansätze, damit sich Ihre Frau dort wieder wohl fühlt. Das Geld und den damit verbundenen Unterhalt für die angedachte “Aufhübschung” können Sie auch sinnvoller einsetzen.

Bernd Kibies
 
Machbar ist ALLES

aber obs auch dann sinnvoll ist - ist die andere Frage!

Ein Fachwerkhaus ist nicht per se "gut" oder "besser" als ein Ziegelhaus … oder schlechter …

So ein Kulissenvorbau wurde ja schon "besprochen" und davon halte ich auch nix.
Ein Fachwerk ist vor allem eine statische Angelegenheit, die was "zu tun" hat und nie als Optik gebaut wurde … und lebt von der optimierten Dicke der Konstruktion (dicker als 12 cm i.d.R.) -
Macht man nur dünne Brettchen davor werden die recht bald ihren Geist aufgeben und Schäden nach sich ziehen …

Entweder ein FWH suchen, sanieren und einziehen oder etwaige Innenwände durch FW-Konstruktionen ersetzen (kommt auf die Statik an) wäre eine weniger anfällige und innen sichtbare Alternative …

bei Fragen … mail

Florian Kurz
www.slow-house.de
 
@ F.K. Schreiben Sie nicht so oft von Geldschneiderei?

Das Einfache ist oftmals auch die bessere Variante. Mit aller Gewalt in dem Haus ein FW-Gerüst (Innenwände) einzubauen, halte ich für völlig absurd.
Ich weiß natürlich nicht, wie Ihr Haus jetzt aussieht.
Da ich gebürtig aus dem Weserbergland komme (Krs. Höxter), ist mir das Paderborner Land natürlich bekannt und ich möchte mal behaupten, daß ich die Häuser dort ganz gut kenne.
Wenn Sie allein die verpfuschten “Verschönerungsmaßnahmen” der letzten 50 Jahre entfernen und diese wieder zurück bauen, kann das Ganze einen ungemeinen Gewinn bedeuten. Um hier aber mal etwas konkreter zu werden, müßte man das Haus natürlich genauer kennen.

Bernd Kibies
 
Fachwerksünden

Hallo,

beim Deutschen Nationalkommitee für Denkmalschutz kann man kostenlos (Spenden werden gern gesehen) das Buch "Fachwerksünden" von Manfred Gerner bestellen: http://www.dnk.de/Publikationen/n2359

Wenn man das durchgeschaut hat, kommt man schnell von der Idee ab "Disney Land" Fachwerk auf ein Steinhaus zu bappen.

An die Experten: Wenn man eine Fassade mit einer Fachwerkwand verkleidet, greift doch sicher die EnEV? Ist so eine "Verhübschung" eigentlich zulässig? Oder was für EnEV Auflagen handelt man sich dabei ein?

Viele Grüße

Dirk
 
Wurde dort…

… offensichtlich kurzfristig aus dem Programm genommen.
 
Seite 5

Ich hab' grade echt gedacht das Buch ist rausgenommen worden... aber auf Seite 5 steht es:

"Band 27 Fachwerksünden Manfred Gerner

Mit vielen Beispielen soll der Leser dafür sensibilisiert werden, welche Gefahren den die Kulturlandschaft prägenden Fachwerkbauten durch Unwissenheit und falsche Sanierungsmaßnahmen drohen und wie sie vermieden werden können."
 
Die EnEV greift erst einmal, wenn die FW-Konstruktion vorgepappt wird, denn es ist ja keine Reparatur, sondern eine Fassadensanierungen mit „Wärmedämm-Verbundsystem“. Ich gehe mal davon aus, daß das Haus nicht unter Denkmalschutz steht, die Umsetzung solch einer abenteuerlichen Idee wäre dann ohnehin hinfällig.

Bernd Kibies
 
Bj 1932

Bei dem Baujahr sind da keine Ziegelsteine (Klinker) vorgesetzt, sondern die äußeren 36 cm sind das Tragwerk der Deckenbalken und des Daches.Daher nicht mal eben für die Filmkulisse zum wegreißen.Die Luftschicht bietet sich sicher an für das Einblasen von Isofloc an.Bei trockenem Mauerwerk bietet es sich auch an [bei intaktem Fugenbild]die Flächen zu hydrophobieren ,denn trockene Werkstoffe dämmen besser.
 
Thema: Fachwerk "nachrüsten"?
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