Das leidige Thema Ytong

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Walker

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Hallo,
wir sind Fachwerk-Neulinge und kennen uns dementsprechend wenig aus. Deshalb haben wir bereits diverse Diskussionen bzgl. Ytong-Ausfachung durchgelesen und sind nun total verunsichert. Wir bitten um Nachsicht für etwaige Wiederholungen:
Also, wir hatten eigentlich vor, die Ausfachung mit Ytong zu mauern. Dann würde eine Hinterlüftung kommen, anschließend die Außendämmung . Das Fachwerk soll innen sichtbar sein. Wie sieht es da mit Feuchtigkeit zwischen Wand und Dämmung aus? Ist das sinnvoll oder doch eher dumm? Unser Architekt hat das so vorgeschlagen; außerdem will er mit Mineralwolle dämmen plus einen Isolierputz. Gibt es bessere Varianten? Naturdämmstoffe, Bsp. Cellulose etc.?
Wir danken recht herzlich!
 
glaub ich nicht,

daß ein Architekt eine hinterlüftete Dämmung vorschlägt. Da habt Ihr bestimmt etwas falsch verstanden. Bitte noch mal ausführlich nachfragen und auch nach besseren Materialien für die Ausfachung suchen. Dazu gibt es hier und auch z.B. im Forum igbauernhaus.de viele Informationen. Viele Grüße, Johannes Prickarz
 
Naja, wenn er noch mit Mineralwolle und Isolierputz dämmen lassen will, ist dem Herrn Architekten einiges zu zutrauen.
Bessere Varianten gibt es wohl, das Thema ist aber sehr komplex und über ein Internetforum, für Sie ohne entsprechendes Grundwissen, kaum zu bewältigen. Evtl. holen Sie sich noch eine 2. Meinung von einem Fachplaner mir Fachwerkkompentenz und entsprechenden Referenzen ein. Über den Marktplatz hier im Forum finden Sie evtl. jemanden.
Mut sollte Ihnen machen, daß Sie für die richtigen Fragen um Ihr FW-Haus sensibilisiert sind.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kibies
 
Meine Vorredner haben

natürlich Recht, wenn sie sagen lieber noch einmal nachfragen bzw. eine alternative Anfrage bei einem anderen Planer starten.
Ohne nähere Details zu kennen kann man aber sicherlich pauschal sagen, dass die Ausfachung besser mit Ziegel oder noch besser mit Lehm erfolgt. Hinterlüftet wird die Dämmung natürlich auf keinen Fall. Statt der Mineralwolle kann man als Naturbaustoff eine Holzweichfaserplatte wählen, wenn denn ein Putz gewünscht ist. Zellulose ist möglich, wenn eine hinterlüftete Vorhangfassade, z.B. aus Holz oder Schiefer möglich ist.
 
Dann würde eine Hinterlüftung kommen, anschließend die Außendämmung .

Hallo ,
Das habe ich nicht verstanden ???
Gibt es Pläne dieses Wandaufbaus??
nachdenkliche Grüße
 
Fehler

Hallo zusammen,

danke erstmal für eure schnellen Antworten.
Sorry, aber da ist uns ein Fehler unterlaufen. Wir meinten natürlich das Gefache, dann die Dämmung und anschließend erst die Hinterlüftung für die Fassade. Der Rest ist allerdings korrekt.
 
Was soll denn...

... bei diesem Aufbau (Außendämmung) an einer Ausmauerung mit YTong soooo furchtbar sein? Ist doch dann fast eine Innenwand, Schlagregenbelastung existiert nicht, Kondensat dürfte auch nicht anfallen... alles natürlich nur, wenn nur die Fassadenverkleidung und nicht die Dämmung hinterlüftet wird!

Was mir mehr Sorgen machen würde, ist die Luftdichtigkeit bei innen freiliegenden Balken. Unabhängig vom Ausfachungsmaterial ergibt sich hier eine Fuge, durch die warme Raumluft in die Dämmung gelangen könnte (wird). Es müßte also von außen mindestens dauerhaft luftdicht verputzt werden, bevor die Dämmung aufgebracht wird... Eine Einblasdämmung wie Isofloc hat einen höheren Durchströhmungswiderstand als Matten- oder Plattenware, das könnte die Situation auch entschärfen...

Natürlich ist Lehm oder Ziegel der "passendere" Baustoff, aber Ideologie und bauphysikalische Notwendigkeiten sollte man trennen.

Gespannte Grüße
Frank
 
Nochmal ich...

Hatte nach dem ersten Lesen irgendwie im Kopf, daß alle gegen den Ytong wettern... habe daher etwas provokant formuliert - Sorry

Gruß Frank
 
Sehe ich wie Frank...

...bei dem Aufbau hätte ich auch keine Bedenken. Die Fuge zwischen Ytong und Balken würde ich mit Mörtelgruppe I ausführen, Steine an dieser Fuge vornässen. Von Stein zu Stein kleben.

Gruß Patrick.
 
Also Pro-Porenbetonsteine in den Ausfachungen! Oder habe ich etwas falsch verstanden?
Ich habe dann wohl die Schäden in einigen Schadensuntersuchungen falsch interpretiert oder zu Beginn meiner Ausbildung komplett etwas falsches gelernt.
Ich hege trotzdem meine Bedenken.
Grüße
Bernd Kibies
 
Ytong

mir erschließen sich nicht so auf Anhieb die Vorteile des Porenbetons. Wenn es ja noch wenigstens preiswerter wäre. Wenn ein Sichtfachwerk im Innenraum gewünscht ist (in der Denkmalpflege auch Kneipenromantik genannt) dann ist doch auch ein Ziegelstein möglich, der braucht auf der Innenseite noch nicht einmal mehr verputzt zu werden.
Auch ein Lehmstein wäre möglich, sauber gefugt und mit einem Lehmstreichputz geschlämmt oder auch andere Varianten. Warum kunststoffverklebte Betonsteine?
Vergeßt nicht eine evtl. benötigte Elektroinstallation - wie wird das bei Sichtfachwerk gelöst? - Jeden Balken mehrfach duchbohren?
Viele Grüße, Johannes Prickarz
 
Falsch verstanden - Ytong nur wenn Befeuchtung ausgeschlossen!

YTong bei Innendämmung und/oder Sichtfachwerk ist aufgrund des hohen Wasserrückhaltevermögens und der zugleich rel. geringen kapillaren Saugfähigkeit i.d.R. langfristig gesehen das Ende der meisten Fachwerkkonstruktionen... Aber wenn eine Befeuchtung jeglicher Art ausgeschlossen ist - was soll passieren?
Und wie angedeutet, es gibt vom Material her besser zur Bausubstanz passende Baustoffe. Ich würde auch je nach Region, Alter des Hauses und hist. Gepflogenheiten Ziegel oder Lehm nehmen. Oft wird Konstruktion und Baustoff nicht wirklich ausgewählt, sondern der Planer oder Ausführende nimmt, was er kennt bzw. üblicher Weise verarbeitet, schließe ich mich somit gerne Herrn Prickarz an...

Das wichtigste wird die Herstellung der Luftdichtigkeit des Gebäudes sein, ist die bei einer diffusionsoffenen Außendämmung gewährleistet, kann eigendlich nichts schief gehen. Vielleicht einen Blower-Door-Test vereinbaren. Kostet nicht die Welt aber erhöht die Gewissenhaftigkeit von Planer und Ausführenden um ein vielfaches.

Nochmaliger Gruß
Frank
 
Etwas sicherer...

...sind wir nun, die endgültige Entscheidung machen wir abhängig von Fachleuten vor Ort. Danke für all die verschiedenen Anregungen.

@ Herrn Prickarz: Der Tip bzgl. IGBauernhaus war super, haben jemanden vor Ort gefunden, der uns weiterhilft.
Die Elektroinstallationen sind so geplant, dass alles in den Böden verlegt wird, hinter dem Fachwerk und durch die gemauerten Ausfachungen geführt wird. Balken werden wir auf keinen Fall durchbohren.

Gerstern haben wir uns nochmals bzgl. des Wandaufbaus schlau gemacht. Folgendes hat unser Architekt vorgeschlagen (von innen nach aussen):
Ausfachung (geplant mit Ytong), OSB-Platte, Dampfsperre, Dämmung 14 cm (Material steht noch nicht fest) und Außenputz mit Vollwärmeschutz.
Sinnig?
Danke & schönen 1. Mai
 
Na ja...

OSB und Dampfsperre? Oder OSB (Fugen abgeklebt/verleimt) als Dampfsperre? Wenn zusätzliche Dampfsperre, welcher Sperrwert? Und warum überhaupt... Oder nur als Luftdichtigkeitsschicht? Nehme an, Hinterlüftung entfällt...

Luftdichtigkeit ist notwendig, Dampfsperre/Dampfbremse bei Außendämmung normalerweise nicht...

Vielleicht nochmal einen Beitrag schreiben, wenn die Materialien (vorläufig) und die der genaue Aufbau feststehen.
Vorsichtig formuliert ist das alles immer noch nicht so richtig überzeugend.

Gruß Frank

p.s.: Die Elektroinstalation... Wenn ich das richtig verstanden habe, werden alle Kabel aus dem inneren des Gebäudes nach außen geführt und dann wieder nach innen? Mal abgesehen davon, daß das Risiko einer Beschädigung der Kabel durch Anbringen der Befestigungen für die Dämmplatten sehr hoch ist, erscheint mir dadurch die Wahrscheinlichkeit von Undichtigkeiten in der Gebäudehülle auch recht hoch...
 
Was ist...

...denn das für ein Architekt? Lustiger Aufbau, den er vorschlägt. In das vorgeschlagene Sandwich könnte man bestimmt noch ein paar Schichten einbauen:). Was war mit der ersten Variante? Was ist es eigentlich für ein Haus? Ich steh zwar zu meiner Meinung, daß Ytong ohne Wasserbelastung als Ausfachung gehen kann, aber langsam wird es etwas komisch....

Gruß Patrick.
 
Sichtfachwerk auf der Innenseite...

... von Außenwänden ist oftmals gar nicht möglich, da Hölzer unterschiedlicher Dicke verbaut wurden. Insbesondere die Ständer und Rähme sind nicht nur breiter sondern auch deutlich tiefer als die kurzen, statisch geringer belasteten Riegel und Streben.
Alle Hölzer sind lediglich auf der Bundseite (bei Außenwänden außen) in einer Ebene. Innen gibt es recht große Versprünge, die durch die Putzschicht ausgeglichen wurden. Es mag regionale oder gebäudespezifische Ausnahmen geben, sollte aber vorher geprüft werden.

Gruß Frank
 
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