Wärmedämmung auf Lehmboden im Dachgeschoss

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Christian Weil

Guest
Wir wollen den Fußbodenbereich des Dachgeschosses mit Wärmedämmung versehen. Das Dach ist neu gedeckt, ohne Dämmung und der Dachraum soll als Lagerfläche fungieren. Der vorhandene Aufbau Fußboden: Lehmschüttung, gestampft zwischen den Deckenbalken, die Deckenbalken sind in der Oberfäche sichtbar. Die Decke von unten im Geschoß íst eine Strohputzdecke. Meine Idee: die vorhandenen Deckenbalken im Dachraum aufdoppeln, so daß 140mm Wärmedämmung eingebracht werden können, abschließend das ganze mit OSB verschalen damit der Boden begehbar und belastbar ist. Innerhalb der Aufdoppelung würde ich Lüftungsquerschnitte einbauen. Zwischen Wärmedämmung und OSB-Platte hatte ich einen Lüftungsquerschnitt von ca. 2cm vorgesehen. Meine Frage wäre jetzt ob unter der Wärmedämmung, also auf dem Lehmboden eine Dampfsperre aufgebracht werden muß, bzw.eine Schlaufenförmige Verlegung der Dampfsperre zwischen den aufgedoppelten Gefachen liegen muß, bevor die Dämmung eingebracht wird. Ich weiß das Lehm eine gute Feuchteregulierung hat, bin aber unsicher. Wer kann mir hier einen Tip geben oder hat Erfahrung in diesem Segment.
Vielen Dank i.v.. Grüße Christian aus der Ost-Prignitz
 
Wenn der Spitzboden einigermaßen gut gelüftet ist, ist er bauphysikalisch ein sogenanntes Kaltdach: die Dämmung liegt unter einer kalten Luftschicht, über der sich der Regenschutz befindet (Dach).
Die Dampfsperre ist entbehrlich.
 
SchematischerHolzbalkendeckegedämmten_I4313_20101417341.jpgHallo Christian,ich würde hier keine Dampfbremse einbauen. Feuchtigkeit aus der Raumluft im Wohngeschoss kann so nicht mehr das Bauteil passieren, fällt an der Folienunterseite in der Decke aus und kann hier auch nicht mehr geregelt abgeführt werden.

Aufdoppeln und dazwischen dämmen ist machbar, der Dämmstoff sollte aber kapillar aktiv sein um doch einmal ausgefallendes Kondensat auch an die Oberfläche "befördern" zu können. Hier wird dieses über die Raumluft abgeführt. Möglich wäre hier Zellulose, Hanfschäben. HWL etc., mineralische Produkte sollten hier ausgeschlossen werden.

Wenn statt der OSB-Platten auf Abstand verlegter Rauspund / Dielen verwendet werden ist eine relativ gleichförmige Belüftung des Zwischenraumes möglich.
Wenn der Zwischenraum mit OSB abgedeckt wird ist die Belüftung vermutlich nicht ausreichend. Erschwerend käme hier hinzu, dass die OSB-Platten im Winter kalt werden und sich die Raumfeuchte aus dem Wohngeschoss an der Unterseite niederschlagen kann, da der Abtransport über die Luft verhindert wird. Hier besteht Schimmelgefahr.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Thema: Wärmedämmung auf Lehmboden im Dachgeschoss
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