Farbe ist für mich inzwischen immer ein Gemisch aus Pigmenten und einem Leim/Klebstoff. (So gesehen, wäre dann Kalkfarbe eigentlich keine Farbe, es sei denn, ihr wird ein Leim zugesetzt.)
Wenn hier allgemein von "Leimfarbe" die Rede ist, dann ist es also erst einmal ein weites Feld bzgl. dessen was eigentlich gewünscht wird.
Meint man die klassische Leimfarbe aus Kreide und Zellleim, dann werden Produkte, die in Pulverform angeboten werden, dem am ehesten entsprechen. Einmal ist diese Farbe so leicht anzurühren, dass es keinen Sinn macht, das Wasser mit zu verkaufen und außerdem ist die Farbe in angerührtem Zustand nur kurz haltbar, da der Zellleim, wenn er nicht trocken gehalten wird, relativ schnell schimmelt. Zur individuellen Abstufung der Wischfestigkeit dieser Farbe kann man farblosen Latex zugeben.
War ganz erstaunt, dass sich der in dem Baumarkt auch finden ließ.
Streichfertige, d.h. fertig angerührte Leimfarbe dürfte immer irgendwie eine Dispersionsfarbe sein, bei der die jeweilige Zusammensetzung ein weites Feld ist.
Die Frage ist also was man will.
Für die Decke in trockenen Wohnräumen könnte man am ehesten auf alle Zuschläge jenseits von Kreide und Zellleim verzichten, da man keine Wischfestigkeit benötigt. Die Farbe verarbeitet sich sicher nicht so schön, weil sie stark kleckert, sich schnell entmischt und nicht so gut deckt. Erleichterungen gibt es nur mit weiteren Zuschlagstoffen. Aus meiner Kindheit erinnere ich mich, wie gesagt, da an den flüssigen Latex. Keine Ahnung, in wie weit das heute noch oder auch früher ein Naturkunstharz ist oder war.