Wann ist Kalkmörtel trocken genug?

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Jeroen

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Hallo zusammen, ich habe vor 13 Tagen eine ca. 5 mm dicke Schicht Hessler HP14 Kalkmörtel auf die Innenseite einer Außenwand in einem zukünftigen Toilettenraum gestrichen. Darauf möchte ich eine weitere Lehmschicht zum Ausgleichen streichen, um dann eine Dämmung anzubringen.

Nun meine Frage: kann ich schon die nächste Schicht über den Kalkputz auftragen? Denn die untersten +/- 30 cm des Kalkputzes sind etwas dunkler gefärbt als der Rest des Kalkputzes und fühlt sich auch etwas weicher an. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die untere Wand feuchter ist: Die Wand liegt hier etwa 30 cm unter dem Bodenniveau und ist außer im Sommer immer leicht feucht.

Zur Verdeutlichung habe ich zwei Fotos von der Situation gemacht:


P1012185_resultaat.jpg


P1012184_resultaat.jpg
 
Darauf möchte ich eine weitere Lehmschicht zum Ausgleichen streichen, um dann eine Dämmung anzubringen.
dass die untere Wand feuchter ist: Die Wand liegt hier etwa 30 cm unter dem Bodenniveau und ist außer im Sommer immer leicht feucht.
Dann solltest du keinen Lehmputz aufziehen und auch keine Holzweichfaserplatten als Dämmung verwenden. Weil, a) der Lehm nicht hart wird, solange er feucht ist/bleibt und b) die HWF-Platten von der Rückseite her verrrotten, wenn sie permanent feucht sind/bleiben.
Im Übrigen bringt eine durchfeuchtete Dämmung sowieso nix. So lange die Wand feucht ist, lasse sie besser ungedämmt.
 
Hallo Jeroen,

es könnte evtl. Sinn machen von außen abzudichten? Es kann natürlich gut sein das es dann von unten trotzdem weiter nachdrückt..

Wie KHH schon geschrieben hat bitte keinen Lehm und auch keine HFW Platte drauf machen - nach einer Trocknung durch äußere Abdichtung könntest Du evtl. mit einer Multipor / Kalziumsilikatplatte oder ähnlichem dämmen.. Aber das kommt alles sehr auf Deine örtlichen Bedingungen an.

Beste grüße

Florian
 
Hallo,

vielen Dank für die tolle Beratung!

Da ich mit dem Feuchtigkeitsproblem vertraut bin, habe ich letztes Jahr eine Schicht Zement mit Kalk auf die Außenwand unterhalb des Bodens aufgetragen: die ursprüngliche Schicht war weitgehend abgenutzt und nach 100 Jahren verschwunden.

Am Ende stellte sich heraus, dass 1 Hälfte dieser Wand feucht war. Nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass es sich nicht unbedingt um von außen eindringende Feuchtigkeit handelt, sondern vermutlich um Salze in der Wand, die von einem inzwischen entfernten und technisch schlecht ausgeführten Anbau herrühren: Das Flachdach war jahrelang an der Außenseite der Außenwand undicht, die zum Zeitpunkt des Anbaus eine Innenwand war, was zu schimmeligen Gipsplatten führte. Diese Konstruktion wurde inzwischen entfernt, und die Wand ist nun wieder eine Außenwand wie ursprünglich und kann wieder auf natürliche Weise durch Wind trocknen.

Aber all die Jahre (20-30 Jahre) war es dort feucht. Meine Theorie ist, dass deshalb genau an diesem Teil der Wand auf der Innenseite immer noch feuchte Stellen zu sehen sind, und zwar aufgrund von Salzen, die Feuchtigkeit aus der Luft ziehen und den Eindruck von Durchfeuchtung erwecken, während die Wand selbst außerhalb dieser Salzkristalle dicht und trocken ist.

Nun möchte meine Freundin aber dämmen, da sie auch eine Wandheizung haben möchte. Ich traue mich nicht, dies mit Holzfaserdämmplatten zu tun, wegen der erwähnten Fäulnisgefahr. Deshalb habe ich Korkdämmplatten für die untersten 100 cm der Dämmung an dieser Wand gekauft.

Die Wand ist im Sommer trocken, auch an der Unterseite. Aber im Winter fühlt sie sich klamm an. (nur unten) Da ich nur mit Lehm und Kalk arbeiten möchte, würde ich hier gerne noch mit Lehm ausgleichen. Ich weiß, dass das nicht optimal ist. Aber eine andere, gute Lösung fällt mir nicht ein. Ich erwäge, dies trotz der Risiken zu tun. Denn ich werde die Außenwand auch nicht komplett dicht machen können, weil das ein sehr großer Aufwand ist, dann muss auch das Fundament dicht gemacht werden....
 
@KHH: nochmals vielen Dank für Ihre Antwort! Warum sollte man in dieser Situation Kalk dem Lehm vorziehen? Kann Kalk die Feuchtigkeit besser aushalten?
 
@KHH:
Nochmals herzlichen Dank für den Rat! Ich habe beschlossen, den unteren Teil aller Wände, die feuchter sind, mit Kalk zu verputzen. Da es in dem genannten Raum eine hängende Toilette mit Holzverkleidung geben wird, überlege ich, den unteren Teil dort gegebenenfalls nicht zu isolieren.

In dem anderen Zimmer möchte ich dämmen, und ich weiß, dass dies gegen den Ratschlag verstößt und auch aus technischer Sicht fragwürdig ist. Ich hoffe, dass meine Theorie über die Salze richtig ist, und dass die Kombination aus Wandheizung, Korkdämmung und Kalkputz ein brauchbarer Kompromiss ist.

Letzten Winter habe ich testweise ohne Dämmung geheizt. Auch hier habe ich Messungen vorgenommen. Nächsten Winter, wenn der Raum gedämmt ist, werde ich wieder messen und darüber berichten.
 
Ich stehe vor folgendem Problem: Nachdem ich die erste Schicht (5 mm) Kalkmörtel 10 Tage lang stehen gelassen hatte, stellte ich fest, dass der Kalk ganz unten an der Wand noch leicht feucht war. Ich hatte immer das Fenster zum Lüften geöffnet. Ich habe dann wohl den Fehler gemacht, einen kleinen elektrischen Heizlüfter mit Gebläse für etwa 4 Stunden bei niedriger Temperatur auf diese feuchte Stelle zu richten, wobei ich den Heizlüfter auf die niedrigste Stufe stellte und ihn etwa 30-40 cm von der Wand entfernt platzierte. Ich weiß nicht genau, wie heiß das war, aber ich schätze 20 bis 30 Grad C. Die Wandtemperatur betrug damals an dieser Stelle 16 Grad.

Nun habe ich gelesen, dass es besser ist, Kalkputz gar nicht künstlich zu erwärmen, sondern ihn natürlich zu trocknen. Ich werde das also nicht noch einmal machen. Ist es trotzdem ein Problem mit der Qualität des Kalkputzes, wenn er vorübergehend auf eine niedrige Temperatur erwärmt wurde? Ich habe keine Risse oder ähnliches festgestellt.
 
Thema: Wann ist Kalkmörtel trocken genug?
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