Wandaufbau - Ziegel und Dämmung

Diskutiere Wandaufbau - Ziegel und Dämmung im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo und guten Tag, zuerst mal ein Bild. Bei sowas geht mir das Herz auf :-) Schnell mal angehalten und geknippst.
Gehört letzter Kommentar

zur Kartegorie: Bei sowas geht mir das Herz auf :) ???

Mit Grüßen
Danilo
 
Guter Tipp

Aber genau das will mir nicht in den Kopf.
Vielleicht bin ich nur zu einfälltig.
In der Studie wird die Kerndämmung einer Zwischensparrendämmung ohne Hinterlüftung gleichgestellt.
Also haben wir im Grunde eine Zwischensparrendämmung mit Innen -Dampf-"bremse" kapillaraktiv(Ziegelverband+Putz), die ein eindiffudieren in den Schichtenaufbau ermöglicht. Also genau das Situationsbild; welches bei MIWO Zwischensparrendämmung häufig zu Schäden führt. Da Miwo den Feuchteeintrag in den Luftporeneinlagert (Glas nimmt kein H2O an). Damit verringert sich die Dämmwirkung der MIWO und die Wirkung potenziert sich. Bei der Trocknung ist MIWO rein auf Diffusion angewiesen, da sie nicht kapillaraktiv ist und die Trocknung nur nach Dampfdruckgefälle diffusiv
in eine Richtung erfolgen kann. Oder sehe ich das falsch?
Der selbe Feuchteeintrag kann von aussen durch Wettereinflüße erfolgen, welcher wiederum durch hydrophobieren der Poren gehemmt werden kann. Somit aber auch die Oberflächenkapillarität in die Gegenrichtung.
Oder auch bei Zementputzen die Einschränkung der Diffusionsfähigkeit.
 
@c.m.

wenn du MiWo zwischen den Sparren hast und eine Dampfbremse vor der miwo ist, welche 1000%ig ohne ritzen und löcher eingebaut wurde, ist alles ok.
es gibt zwar Diffusion durch die Dampfbremse, die ist aber ziemlich gering und das dadurch in der miwo anfallende Kondensat ist _gering_. Es fällt durch Diffusion in der miwo kondensat an, weil die miwo offenporig ist.

Hat der Dampfbremseneinbauer aber geschlampert und die Dampbremse ist nicht zu 1000% dicht an allen ritzen und ecken eingebaut, dann findet luftsrömung durch diese ritzen in die miwo statt, also ganz böse die richtig schön feuchte raumluft in die offenporige miwo rein, da wo schön die tauwasserebene ist und es fällt genau in der miwo wasser aus. zum leidwesen ist die miwo nicht kapillaraktiv. heisst, das wasser welches da einmal drin ist, geht nicht wieder raus. dämmwirkung der miwo dann adè.

Weiterhin bei miwo das problem: kommt es aus richtung 'von außen' zu wassereintrag: ob Regen
oder kondensieren von warmer/ feuchter Hinterlüftungsluft an kalter miwo -> haben wir wieder das problem, dass wenn in miwo einmal Wasser drin ist, es nicht wieder kapillar raustrocknet. weil miwo ist nicht kapillaraktiv.

Man kann nun sagen, ich nehme HWL. HWL ist kapillaraktiv. Richtig.
Aber HWL hat einen seehr geringen Wärmedurchgangswiderstand..

Deswegen will ich auch da Styropor haben. Gute Wärmedämmung. Geschlossenporig. Ich brauche keine Angst vor Feuchteeintrag haben, es sei denn, es steht da ständig Wasser drauf..
Warum wird denn zwischensparrig nie Styropor verbaut?
Hmm.. weil es sich ohne Ritzen zu generieren nicht einbauen lässt.
Dann kommt der Bauer auf die Idee mit geknüllter Zeitung oder sowas. Das darf man natürlich keinem erzählen, da wird man verprügelt.
 
Genau so

sehe ich das nämlich auch.
Nur, dass heutige Dampfbremsen, genau wie porrige Stoffe einen sehr geringen sd-wert haben und genug Feuchte über die Heizperiode diffudieren kann, ähnlich freier Konvektion.
Bei unfreiwillig erzwungener Konvektion ist eh alles zu spät.
Mir geht es ja nicht ums schlechtreden von Kerndämmung, sondern um den verwendeten Baustoff.
Wenn der Baustoff kapillaraktiv und mineralisch ist, find ich es optimaler.
 
Solarer Gewinn

ist immer wieder Subjekt von Diskussion. Oft vielleicht weil jeder was anderes darunter versteht. Hab mal ein Bildchen gemalt.

Tante Wikipedia sagt:
In Mitteleuropa steht die sommerliche Mittagssonne 60° bis 65° hoch und strahlt bei idealen Wetterbedingungen mit einer Bestrahlungsstärke von etwa 700 Watt/Quadratmeter. Im Winter sind es nur 13° bis 18° und selbst zu Mittag nur etwa 247 Watt/Quadratmeter.

Jetzt wissen wir, was der Weinkönig an Gewinn aus Sonnenstrahlung im Portemonnaie hat. Er braucht für diese Gratiswatt kein Holz zum Heizen kaufen.
Und wir wissen, was der Waldschrat nicht hat, Ihn erreicht die Sonne ja nicht..
Ok, gut diffuse Strahlung, ein kleiner Trostpreis ;-)
 
>Mir geht es ja nicht ums schlechtreden von Kerndämmung, sondern um den verwendeten Baustoff.

meinst du jetzt in meinem fall, dass Styropor blöd ist?
 
@c.m. ich glaube ich weiß jetzt was du meinst.
Ich könnte auch Miwo als Dämmstoff in der Wand nehmen. Wäre dann schön mineralisch. Aber was für Vorteile würde es gegenüber EPS bringen? Keine. Im Zweifelsfall nimmt sie Wasser auf und hält es und die festen, handwerklich praktikablen Miwoplatten sind auch teuer. Das mineralisch hilft mir nichts.

@sascha auch Dank fürs pdf! Kannte ich noch nicht und ich liege demnach so falsch wohl nicht.. ;-)
 
Um Himmels willen!

Keine MIWO.
Schon mal was von Poroton WDF gehört?
Als homogene Innenschale mit 18 cm bringt einen U-wert von 0,23. Für die Gläubigen!
Ansonsten erfüllt er alles was man sich als vernünftiger Bauherr wünschen kann. Wärmeschutz, Schalschutz, Brandschutz, kapillaraktiv, wärmespeichernd, aus natürlichen, mineralischen Grundstoffen, ökolokisch unbedenklich.
Das ist meine Philosphie!
 
Ach PS:

Mir haut´s gerade die Slonze auf Süd-Ost. Seit heute Früh auf Ost und bis heut Abend auf West. Da brauch man kein Thermometer da langt Haptik.
 
Die leichtere Innenschale aus Ziegelstein

...ist auch eher mein Favorit.

Die schwere Außenschale speichert Temperaturschwankungen der Umwelt weg (dadurch geringe Anfälligkeit für Wärmespannungen, Dämpfung der Heizkosten durch Einspeicherung solarer Strahlung, etc.), der Taupunkt liegt in der Regel außen vor der Mauer (wg. der hohen Wärmespeicherfähigkeit), das gesamte Mauerwerk ist kapillaraktiv und trocknungsfähig.

Eine leichtere Innenschale, ebenfalls aus Ziegel wirkt dem Heizwärmestrom entgegen (dämmt), reicht aber wegen der Speichermasse noch aus, um den Raum thermisch zu stabilisieren, was im Sommer sehr wichtig ist.

Versuchshäuser haben es schon vor Jahren belegt, dass nicht unbeding ein geringer U-Wert ausschlaggebend für geringe Heizkosten sind...

Grüsse
Sascha aus Berlin
 
Denkanstoß

Jede Feuchtigkeit auf/in der Fassade, jedes Wasser darauf braucht Energie, um zu verdampfen (Verdunstungskälte).

Auf dem leichten WDVS steht nach jeder kühleren Nacht das Wasser, die Sonne trocknet es mit ein wenig Glück ab, wobei der Oberfläche dabei Energie entzogen wird!
In der Regel wird es wohl die frisch eintreffende solare Strahlungsenergie sein, die nun aber der Wand zur Dämpfung der Heizkosten nicht mehr zur Verfügung steht.

Beim Ziegel funktioniert die Physik aber genau so:
Jeder fehlende Zentimeter Dachüberstand sorgt für regennasses Mauerwerk. Wasser entzieht dem Mauerwerk große Wärmemengen (siehe: Hände waschen mit kaltem Wasser). Das ist Energieverschwendung.

Deshalb:
Der Taupunkt gehört kostruktiv nicht in die Wand (die dadurch ja ständig auffeuchtet), sondern davor!
Das schafft nur die massive, wärmespeicherfähige Fassade.

PS: Von diesem Standpunkt aus betrachtet, ist die moderne Bauhausarchitektur mit null Dachüberstand die reinste Energieverschwendung!
 
c.m., ich kannte Poroton WDF noch nicht, danke für's hinweisen! Perlite in Plattenform könnte vielleicht was sein. Diese Steine sind doch recht teuer. Wobei es aber auch so zu sein scheint -wenn ich's richtig verstehe- dass die aufgeblähten Leichtgesteinmurmeln mit Silikonirgendwas ummantelt werden, damit in die mineralische Blähstruktur kein Wasser kriecht (-> siehe MiWo). Du sagtest auch was von kapillaraktiv bei Poroton WDF.. Bin ich erstmal skeptisch(?)



@sascha

>Eine leichtere Innenschale, ebenfalls aus Ziegel wirkt dem Heizwärmestrom entgegen (dämmt)

Nach meinem Verständnis 'wirkt dem Heizwärmestrom entgegen (dämmen)' nur Materialien, die wenig Watt pro qMeter_und _Kelvin durchlassen. Vollziegel halte ich nicht für solch ein Material.


>Versuchshäuser haben es schon vor Jahren belegt, dass nicht unbeding ein geringer U-Wert ausschlaggebend für geringe Heizkosten sind...

Naja.. ein Haus hat viele Bauteile mit vielen u-werten, die flächenmäßig auch noch unterschiedlich verteilt sind. Dazu kommen dann noch diverse Standortfaktoren -siehe Winzer- und Dein Verdunstungsansatz gehört hier mit rein. (Dachüberstand hilft auch gegen Abstrahlung der Wand an kalten Himmel).
Man kann sich aber nicht davor drücken, dass es im Herbst, Winter und Frühling Perioden gibt, wo keine Sonne scheint und wo der Wind pfeift. Da bin ich froh wenn ich eine warme Jacke an habe, bzw. Dämmung ums Haus habe, weil mir sonst einfach zuviel Wärme abfließt. Ob an der Wand nun 12cm oder 10 oder 8 sinnvoll sind, darüber kann man philisophieren, ist wahrscheinlich eine reine Preisfrage der ESP Platten.


Nix für ungut und schöne Grüße,
Dirk
 
Nachschlag :)

@Dirk

Es gibt hier zwei Weltanschauungen,

1. die, das NUR Wärmedämmung wirkt (U-Wert-Theorie) und
2. die, dass AUCH Wärme gespeichert werden muss.

Hier gehen die Meinungen weit auseinander.

Ich will hier auch keine neue Diskussion entfachen, nur zum Nachdenkenn anregen, warum es doch für die Wand hilfreich sein kann, (Sonnen-)Wärme zu speichern.

Thermoskannen, Heizkesselisolierungen, Kühlschränke, der Mensch im Winter etc. benötigen beste Wärmedämmmaterialien mit geringstem U-Wert, um dem Temperaturausgleich entgegen zu wirken.

Hier wird ein Faktor nicht berücksichtigt (braucht auch nicht), was für den Temperaturhaushalt von beheizten Gebäuden jedoch wichtig ist:

DIE GLOBALSTRAHLUNG (bitte mal bei Wikipedia nachlesen).

Dieser Strahlung ist das Haus täglich und allseitig (!) ausgesetzt.
Mit einer guten (und teuren!) Wärmedämmung hält man diese kostenlose Strahlung vom Haus fern. Die Strahlung wirkt jedoch erwärmend auf Oberflächen ein und kann damit beim Temperaturhaushalt des beheizten Gebäudes hilfreich sein.

Nebenstehendes Bild (Quelle: Rationeller Bauen, Feb. 1983) zeigt Temperaturverläufe in einer ungedämmten Wand im Winter (nächtl. Außenlufttemperatur nahe dem Gefrierpunkt) mit der Wirkung der Globalstrahlung.
Ich schreibe absichtlich nichts von Sonnenstrahlen, da offensichtlich 99% der Meinung sind, wenn die dicke Wolke vor der Sonne sitzt, gibt es keine positive Wirkung der Sonnenstrahlung mehr - falsch. Sie ist lediglich geringer. Auch unter dem bewölktem Himmel wird es am Tage wärmer, wenn nicht gerade arktische Kaltluft zu uns strömt.

Nebenstehend zeigt die Zeichnung also Temperaturverläufe, wie sie in einer ungedämmten 40cm dicken Wand vorkommen können.
Linksseitig der Mauer, die Umwelt, rechts der Mauer unseren beheizten Raum, den wir warm haben möchten. Dazwischen die Wand, die gut "dämmen" sollte.

Durch die Bestrahlung der äußeren Wandfläche (Globalstrahlung) wird hier aber kostenlos eine Wärmemenge in die Wand eingetragen, was zu einer Erhöhung der Wandoberflächentemperatur führt. Teilweise wird die Wärme wieder nach außen abgestrahlt, bzw. konvektiv abgegeben, teilweise wird die Wärme eingespeichert in der Wand (Dämmfassaden werden durch Globalstrahlung an der Oberfläche zwar noch stärker erwärmt, diese speichern aber fast keine Wärmemenge ein!).
Die Temperatur in den äußeren Zentimetern der massiven Wand steigt stark an, obwohl die Außenlufttemperatur nur geringfügig ansteigt. Der Wärmestrom fließt nun durch die erwärmte Außenhaut der Wand in Richtung der Wandmitte.
Dieser nach innen gerichtete Wärmestrom wirkt nun dem nach außen abfließenden Heizwärmestrom entgegen und dämmt die Heizwärmeverluste damit ein!

Darin liegt das "Geheimnis" der positiven Wirkung speicherfähiger Materialien (mit "schlechteren" U-Werten) auf den Wärmehaushalt des Hauses und die Ungültigkeit des U-Wertes für Außenwandbaustoffe in der Praxis, da bei der Ermittlung der U-Werte die Einstrahlung der Sonnenwärme keine Berücksichtigung fand (es wäre umsatzschädlich für die Dämmstoffindustrie, denn die DIN-Normen, wo Lambdawerte und unwirtschaftliche Dämmstoffstärken vorgeschrieben sind, werden maßgeblich von der Industrie gestaltet!).

Die kostenlose Sonneneinstrahlung dämmt also in der speicherfähigen Wand den Heizwärmestrom von innen nach außen ein!

Man kann diesen Effekt nutzen oder man ist von den Dämmstoffen überzeugt und investiert in Dämmmaterialen für das Haus.
Es gibt jedoch immer noch die Wirtschaftlichkeitsgrenze.

Mit Dämmstoffen alleine auf dem Mauerwerk bei Altbauten (Fassadendämmung) lassen sich in der Praxis zweifelsohne ca. 15% an Heizkosten einsparen (Quelle: ARD-Sendung "Plusminus" vom 23.11.2011, bei YOUTUBE:
- anschauen lohnt!).
Wenn man von jährlichen Heizkosten von 2000,- EUR beim Einfamilienhaus ausgeht, so bedeuten 15% Ersparnis 300 EUR weniger Heizkosten im Jahr.
Gerichte urteilen bezüglich der Wirtschaftlichkeit einer Maßnahme, dass ich die Maßnahme innerhalb von ca. 10 Jahren amortisieren muss, sonst ist sie unwirtschaftlich (Unwirtschaftlichkeit befreit von der EnEV nach § 25 EnEV!). Nun spart man innerhalb von 10 Jahren 3000 EUR Heizkosten ein, dafür bekommt man aber keine ordentliche Dämmung an die Fassade!

Abzüglich der Unterhaltskosten (Renovierung/Sanierung) für die Dämmfassade und häufiger Tauwasser-/Sorptionsproblematiken (ggf. mit Auffeuchtung des kapillaraktiven Mauerwerks, Verminderung der Dämmwerte und Schimmelproblematiken) plädiere ich persönlich nach wie vor für die dicke massive und trocknungsfähige Ziegelwand mit Kalkverputz, ggf. mit raumseitig leichteren und ungefüllten Ziegelsteinen (600-800kg/m³) zur besseren Wärmedämmung.

Weitere hilfreiche Informationen fand ich im Internet (neben den natürlich bekannten Schriften von Konrad Fischer und Claus Meier) unter anderem bei:

www.dimagb.de
www.ib-rauch.de
www.club-of-home.de
www.paul-bossert.ch


Grüsse aus Berlin
Sascha
 
>Mit einer guten (und teuren!) Wärmedämmung hält man diese kostenlose Strahlung vom Haus fern.

Da hast Du einen Denkfehler ;-)
Wenn du dünnen (massearmen) Putz auf 10cm Dämmung hast und die Sonne knallt drauf, was passiert? Der Putz (Strahlungsabsorber) ist ruckzuck aufgeheizt und wird sogleich an seiner Innenseite zum Emitter. Er strahlt mit ~gleicher Intensität die Dämmung an, je wärmer er ist, um so mehr strahlt er ab. Die Dämmung hat auch kaum Masse und ist ebenso ruckzuck aufgeheizt und es passiert in Richtung innen das gleiche wieder. Deswegen geht man im gedämmten Dachgeschoß auch kaputt im Sommer. Man könnte diesen Mechanismus dämpfen oder unterbinden.

-Dämpfen geht, indem man soviel Masse vorstellt, dass die Masseschicht am Ende des Tages auf der Innenseite noch nicht allzu warm ist und sie ihre aufgenommene Wärme in der Nacht wieder an Himmel und andere kühlere Körper abstrahlen + ablüften kann.

-Unterbinden kann man durch Reflexion oder durch gutes Hinterlüften, also dass man die zum Strahler werdenden Innenseiten per Luftzug abkühlt. (rauschender Blätterbaum)

Das hatte ich auch erst nicht verstanden - siehe mein allererster thread.
 
Denkfehler... und weitere Fragen

hmmm...
Dirk, ich habe auch hin und her überlegt.

Ich bin letztendlich zum Ergebnis gekommen, dass der massearme, nicht wärmespeicherfähige Putz auf dem WDVS erstmal gut als Absorber funktioniert (je nach Helligkeit, in der Regel wird aber gerade wegen den Temperaturproblemen ein heller Putz auf dem WDVS empfohlen). Die Sonnenwärme von der Oberfläche kann durch den Dämmstoff nicht so schnell nach innen weggespeichert werden und die Oberfäche auf dem WDVS heizt sich damit stärker auf, als die Oberfläche der massiven Wand.

Eine höhere Temperatur bedeutet größere Wärmeabstrahlung. Die Dämmfassade hätte damit eine größere Rückstrahlung (Verluste der solaren Energiegewinne) in die Umgebung.

Nun gibt es zwei Standpunkte zur Wirkung des Dämmstoffes:

1. Dämmstoffe leiten wenig Wärme wegen geringer Wärmeleitfähigkeit (kleiner U-Wert)

2. Dämmstoffe sind für Wärmestrahlung sehr durchlässig (Lichtenfelser Experiment).


Gehe ich von Punkt 1 aus, dann erreicht die kostenlose Wärme der Sonne durch die geringe Wärmeleitung im Dämmstoff die massive Wand nicht im ausreichenden Maße und die kostenlos auf die Fassade eingestrahlte Wärme kann nicht genutzt werden, da die Wärme nicht im massiven Mauerwerk eingespeichert wird.
Bei der Annahme 1 schotte ich also solare Wärme von der Fassade ab.

Gehe ich von Punkt 2 aus, so emittiert die erwärmte Putzoberfläche die Wärmestrahlung in Richtung des massiven Mauerwerks (wie Du schreibst), wo die Wärme eingespeichert werden kann. Das allerdings würde den Dämmstoff nutzlos machen, da ich ohne den Dämmstoff den gleichen Effekt habe.
Annahme 2 belegt also die Nutzlosigkeit des Dämmstoffs bezüglich Wärmestrahlungsvorgänge.


Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo auf dem halben Wege.




Etwas starken Tobak zum Nachdenken und zur Diskussion um den Nutzen vor WDVS hätte ich da aber noch:


Ein weiterer Gedankengang meinerseits, war, warum die gedämmte Wand in der morgendlichen Thermografieaufnahme immer so schön blau (also kalt) ist, wo doch die Thermografie die Wärmeabstrahlung (also Strahlung) von Oberflächen darstellt (keine Wärmeströme, darüber sind wir uns einig, oder?) und die Dämmstoffe jedoch nach dem Ergebnis des "Lichtenfelser Experiments" für Wärmestrahlung sehr durchlässig sind?
Thermografiert man nicht etwa durch den Dämmstoff hindurch, teilweise direkt die Oberfläche der massiven Wand, da die Oberfläche der massiven Wand durch den Dämmstoff hindurch mit der äußeren dünnen Putzoberfläche im Strahlungsaustausch steht?


Behauptung:

Mit der Wärmebildkamera wird zum Teil durch den infrarotdurchlässigen Dämmstoff "durchgemessen" und die Wärmeabstrahlung der dahinter befindlichen massiven Wand wird abgebildet, ähnlich, als blicke man durch Milchglas.


1. Annahme - Es gibt wirklich eingespeicherte solare Wärmeenergie in der massiven Fassade (auch noch am nächsten Morgen)

Wenn man davon ausgeht, dass die solare Einstrahlung die massive Wand außen erwärmt und diese eingespeicherte Wärme auch am Morgen danach, zum Zeitpunkt der thermografischen Aufnahme noch vorhanden ist, dann hat man die gelb-orange-rötliche (warme) Fassade auf dem Thermografiebild.

Nun thermografiert man die gedämmte Wand am Haus und bekommt das "blaue" Bild der kalten Fassade, da hier mangels Wärmespeichermasse KEINE solare Strahlung in die Fassade eingespeichert wurde.
In der Annahme meiner obrigen Behauptung bedeutet dass: Die IR-Kamera blickt teilweise durch den Dämmstoff durch und bildet auch die dahinter befindliche kalte (also nicht solar erwärmte) Wand ab.

Ergebnis: Ja, solare Strahlung gibt es und Dämmung schottet die solare Strahlung von der Wand ab!


2. Annhame - es gibt KEINE eingespeicherte solare Wärmeenergie in der massiven Wand - es sind Heizenergieverluste

Wenn es keine Wirkung der solaren Strahlung auf die massive Wand gibt und die morgendliche Wärmeabstrahlung der massiven ungedämmten Wand reine Heizwärmeverluste sind (wie in den Prospekten der Dämmstoffhersteller behauptet), dann müsste man doch aber (bei Bejahung meiner obrigen Behauptung) diese Abstrahlung der Heizwärme auch durch den Dämmstoff hindurch am wärmegedämmten Haus thermografieren können (da im "Lichtenfelser Experiment" aufgezeigt wurde, dass Dämmstoffe Wärmestrahlung teilweise durchlassen). Das Wärmebild der gedämmten Fassade müsste demnach auf Grund der aus der massiven und angeblich heizungserwärmten Wand in den Dämmstoff austretenden IR-Strahlung auch gelb-orange-rot sein!

Ergebnis: Die thermografischen Aufnahmen der wärmegedämmten Wand müssten gelb-orange-rot sein, da die IR-Kamera auch die verlorene Heizwärme hinter der Dämmung misst (in der Annahme, die IR-Kamera misst teilweise durch den Dämmstoff hindurch).


Da das gedämmte Haus nun in einem schönen blau daherkommt, gehe ich davon aus, dass die gelb-orange-rötliche Färbung des ungedämmten Hauses eben NICHT pauschal auf Heizkostenverluste zurückzuführen ist.

Daraus ergibt sich nun, dass die realen Aufnahmen der Wärmebildkamera der Beweis für das Vorhandensein der solaren Strahlung sind, da es bei der 2. Annahme keine gelb-orange-roten Bilder gibt.


Fragen:

Ist es möglich mit der IR-Kamera durch Wärmedämmstoffe, wenn auch nur gedämpft "hindurch zu blicken" (als weiterführender Gedankengang zum "Lichtenfelser Experiment")?

Schirmt das WDVS nun also doch die solare Einstrahlung von der massiven Wand ab, so bildet das "blaue" Wärmekamerabild der gedämmten Fassade zum Teil auch die dahinter liegende und "durchschimmernde" kalte massive Wand ab, welche weder durch solare Strahlung, noch durch Heizungswärme erwärmt wurde?

Würde dies nicht auch gleichzeitig auf dem Thermografiebild der wärmegedämmten Fassade bedeuten, dass kaum Heizenergie bis zur Grenze Dämmstoff/massive Wand aus der massiven Wand austritt, da die IR-Kamera teilweise durch den Dämmstoff bis zur kalten, da blau dargestellten massiven Wand "durchblicken" kann?

Wirkt denn nun die Wärmedämmung gegen Wärmestrahlung oder geht die Wärmestrahlung nun doch nahezu ungedämpft durch den Dämmstoff hindurch?


Vielleicht hat hier jemand schlüssige Antworten auf die Fragen...
 
ey sascha! ;-)

Versuch Dir klarzumachen, was Strahlung ungefähr ist, wie das funktionieren könnte mit Teilchenstrom, was ist eine Welle usw. such dir Analogien. Dann siehst du, das Teilchen der gasförmigen Stoffe der Strahlung 'nachgeben' und ausweichen können. Sie werden von Strahlung nicht großartig beeinflußt/ nicht großartig in Schwingung versetzt. -> Luft wird durch Strahlung nicht warm. Ein Festkörper hat seine Teilchen in seinem Gefüge an Ort und Stelle. Wenn da jetzt Strahlung drauf ballert, fangen die Teilchen in ihren Zwangsjacken (Kristallgitter, Molekülverband usw.) an zu schwingen, der Stoff wird warm, das erste Teichen bringt seinen Nachbarn mit in gange, sie stecken ja gemeinsam im Stoffgefüge mit untereinenderner Beziehung, sie nehmen also Energie auf und leiten sie weiter. Du musst ganz weit in die ersten Atomlagen einer Styroporplatte reinzoomen.

Was passiert an der Grenzfläche Herdplatte Luft? Die letzte Atomschicht Herdplatte schwingt wie wild und die erste Schicht Luftmoleküle wird davon auch in Schwingung versetzt, wird warm, der abstand der teilchen/ moleküle vergrößert sich weil sie ja wie wild schwingen, dichte nimmt ab, sie steigen nach oben (schwingen immer noch, sind noch warm) -> es herrscht strömung.
Außerdem strahlt die Herdplatte auch, also sendet Teilchen aus (da weiß ich nicht wie das geht) und sie erzeugt Wellen im gasförmigen Raum (der Luft über der Platte). Das dürfte so gehen wie beim Radiosender. Je mehr die heißen Herdteilchen schwingen (je heißer sie sind), um so 'energiereicher' ist die Welle, die in den Raum abgegeben wird.

Das alles passiert, weil -zumindes im Nichtvakuum- jedes Teilchen einen Nachbarn hat, mit dem es eine wie auch immer geartete Verbindung/ Beziehung hat.


So kann man sich dann eigentlich jeden Wärmetransport verdeutlichen.
Leitung: Teilchen'anregung' von fest zu fest
Strömung: Beeinflussung der Teilchen untereinander im beweglichen Medium
Strahlung: -Teilchenstrom durchs Vakuum
-Ausbreitung durch wellenförmiges 'anstubsen/ rückschwingen' von Teilchen in festen und flüssigen Medien.


reicht.
Gute Nacht.
 
noch kurz,
eine heiße Herdplatte dürfte wohl keinen Teilchenstrom abfeuern. das war glaub ich nur bei bestimmten Prozessen, radioaktivem Zerfall..(?)
 
Hallo geehrtes Forum,

angestoßen durch den derzeitigen thread 'Nachträgliche Dämmung Dach' würde ich gern nochmal nachfragen, wie die Meinungen zu dem obigen Dachdetail sind. Ich weiß, dass EPS ziemlich verpönt ist, aber ohne Scheuklappen betrachtet sollte ich es doch von der vorgeschlagenen Konstruktion her anwenden können, oder? (ist halt preislich günstig)

Bitte nicht wegen knausern festnageln. Da geb ich lieber Geld beim Tischler aus, Fenster, Türen etc. (Kunststoffe in Laminaten, Möbeln, Plaste, Weichmacher usw. im Wohnraum sehe ich viel kritischer)



Danke und schöne Grüße,
Dirk
 
Thema: Wandaufbau - Ziegel und Dämmung

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