Vielfalt mit Folien in Verbund-Sicherheitsglas

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Folien
erlauben ein breites Anwendungsspektrum in der Kombination mit Glas. Sie
verbessern Sicherheitseigenschaften, übernehmen Schallschutz- oder
angriffhemmende Funktionen, sind sogar elektrisch schaltbar, können unsichtbare
Heizdrähte aufnehmen oder ästhetisch gestalterisch eingesetzt werden.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2006/i/1360-ssg2.jpg" vspace="2" alt="Fensterfolien, Verbund-Sicherheitsglas, splitterbindendes Glas, absturzsichernde Verglasungen, Überkopfverglasung, Schallschutz-Verbund-Sicherheitsglas, Ornamentglas, farbiges Glas, Heizglas, heizbares Glas, Schallschutzfenster, PVB-Folie, Glasheizkörper, durchwurfhemmende Verglasungen" width="400" height="289">

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Im allgemeinen werden die Anforderungen an
Verbund-Sicherheitsglas (VSG) nur durch einen Verbund aus
PVB-(Polyvinylbutyral)-Folien und Glas - z.B. in Verbindung mit SGG SECURIT oder
SGG PLANIDUR - erzielt. VSG ist ein splitterbindendes Glas, d.h. bei
mechanischer Überbelastung (Stoß, Schlag, Beschuss) bricht zwar das Glas, aber
die Bruchstücke haften fest an der elastischen Zwischenschicht und die Scheibe
als Ganzes bleibt erhalten. Die stumpfen Glasstücke sind relativ ungefährlich.
Für Überkopf- oder absturzsichernde Verglasungen wird deshalb ausschließlich VSG
eingesetzt, damit beim Bruch eine ausreichende Resttragfähigkeit gewährleistet
ist. Die minimale Folienstärke beträgt 0,38 mm. Die meistverwendete Folie hat
eine Stärke von 0,76 mm und wird je nach Anforderung in mehreren Lagen verlegt.
Höhere Foliendicken werden bei unebenen Glasflächen (VSG aus Ornamentglas, ESG,
TVG) und sehr großen Abmessungen oder bei hohen Anforderungen an die
Resttragfähigkeit erforderlich.



Herstellung von VSG



VSG wird in einem mehrstufigen Prozess hergestellt. In einem
Walzverfahren erfolgt zunächst der Vorverbund. Durch anschließende Erhitzung
über eine Dauer von sechs bis acht Stunden in einem Autoklav mit Temperaturen
von ca. 140°C und einem Druck von ca. 12 bar wird ein dauerhafter, transparenter
Verbund von Glas und Folie geschaffen. Die Sicherheitswirkung von VSG beruht auf
der hohen Reißfestigkeit der PVB-Zwischenschicht und ihrer großen Haftung an
Glas. Die Verbindung Glas/PVB-Folie stellt kein Verkleben im üblichen Sinne dar,
vielmehr beruht sie allein auf der Wirkung von Adhäsionskräften zwischen Folie
und Glasoberfläche.



Einbau



Grundsätzlich gilt - ähnlich wie für den Randverbund von
Isolierglasm dass die Glaskante frei von stauender Nässe sein muss: bei
Rahmenkonstruktionen durch einen einerseits dichten Glasfalz und einen
andererseits nach außen belüfteten Glasfalzraum. Die Einbaubedingungen in Rahmen
entsprechen denen, die in der Verglasungsrichtlinie Isolierglas formuliert sind.
Auch für rahmenlose Konstruktionen gilt, dass die PVB Folien hygroskopisch sind
und anhaltende Feuchtigkeitseinwirkung vermieden werden muss.



Ein wichtiges Thema beim Einbau von VSG ist die
Folien-Verträglichkeit mit anderen Materialien. Die verschiedenen Substanzen,
die mit den Folien direkt oder indirekt Kontakt haben, dürfen keine chemische
oder physikalische Wechselwirkung unter bestimmungsgemäßem Gebrauch eingehen.
Verwendete Dichtstoffe, Verglasungsklötze, Bänder usw. müssen also mit der
PVB-Folie kompatibel sein. Dies sollte vor der Ausführung mit den beteiligten
Firmen geklärt werden.



Die Folie macht's: Anwendungsbeispiele



  • Schallschutz mit Sicherheitseigenschaften
Schallschutz-Verbund-Sicherheitsgläser wie SGG STADIP SILENCE
lösen das Problem der kritischen Schallfrequenz mit der Folie PVB SILENCE. Diese
hat einen weichen Kern, der akustisch die Scheiben "entkoppelt". Die
mechanischen Eigenschaften der Folie sind eine Reißfestigkeit > 20 N/mm² und
eine Bruchdehnung, die bei > 250% liegt. So ermöglicht die PVB-SILENCE-Folie
eine akustische Verbesserung mit gleichzeitigen Sicherheitseigenschaften. Und
entspricht damit auch den Anforderungen der Bauregelliste an ein
Verbund-Sicherheitsglas.



  • Farbe, Ornament, Kunst auf Folie

<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2006/i/1360-ssg1.jpg" hspace="3" vspace="3" align="right" width="150" height="307">SGG
STADIP ARTE ist ein Verbundsicherheitsglas, das mit einer speziellen Technik die
Umsetzung der vielfältigsten künstlerischen und kreativen Vorstellungen
ermöglicht. Der ursprüngliche Entwurf wird hundertprozentig identisch in Farbe
und Form auf Folie reproduziert. Als Vorgaben können sowohl digital aufbereitete
Daten als auch Originalvorlagen dienen. Die Folien können farbig, durchsichtig
oder transluzent sein, haben eine weitgehend unbegrenzte Farbwahl und freie
Designvorgaben (siehe auch Beitrag "Projektbericht:
Goldenes Glas im Musikverein Wien
" vom 21.7.2004)



Beim Verbund-Sicherheitsglas SGG STADIP COLOR (Bild rechts)
werden zwei Glasscheiben durch farbige PVB-Filme fest miteinander verbunden. SGG
STADIP COLOR bietet eine umfassende Palette verschiedener durchsichtiger oder
durchscheinender Farben und Zwischentöne, die durch die Kombination von neun
Basisfolien erreicht wird (siehe auch Beitrag "Farbige
Sicherheitsgläser setzen reizvolle Akzente
" vom 26.5.2006).



  • Blickwechsel durch Film und Folien
Ein Flüssigkeitskristall-(LC-)Film, eingebettet in zwei Folien
und mit einer Stromzufuhr versehen, ermöglicht bei SGG PRIVA-LITE, von normal
transparentem Glas zu einem milchig-weißen Glas umzuschalten. Aufgrund der hohen
Auflösung ist dieses Glas auch hervorragend geeignet als Video- oder
Projektionsschirm.



  • augeheizt



Beim heizbaren Verbundsicherheitsglas SGG THERMOVIT sind
wellenförmige, nahezu unsichtbare Heizdrähte auf der PVB-Folie zwischen zwei
Glasscheiben verlegt, so dass der Heizkörper als "Glasobjekt" Wintergärten,
Badezimmer, kleinere Büros oder auch Treppenhäuser - z.B. als
Brüstungsverglasung - beheizen kann. Die Bildung von Tauwasser in kritischen
Anwendungen mit hohen Feuchtigkeitsbelastungen kann damit praktisch verhindert
werden (siehe auch Beitrag "iF
design award 2004 in Gold für gläsernen Heizkörper
" vom
28.3.2004).



  • größtmögliche Sicherheit



Polyvinylbutyral-Folien bilden in optimierten Reihenfolgen und
Dicken in Kombination mit dem Glas die Schutzfunktion, so etwa bei angriff- oder
durchwurfhemmenden Verglasungen wie SGG STADIP PROTECT. Sie bieten optimalen
Schutz für Privateigentum und Werte, aber auch vor Angriff, Durchschuss und
Sprengwirkung (siehe auch Beitrag "Sicherheitsglas
kombiniert mit Alarmglas schlägt Einbrechern ein Schnippchen
" vom
13.7.2005).



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