VBI: "Clement verschleppt Reform der HOAI"

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"Offenbar
ist der Reformeifer der Bundesregierung zum Erliegen gekommen. Um die für den 1.
Januar 2005 angekündigte Novellierung der Honorarordnung für Architekten und
Ingenieure HOAI kümmert sich das Bundeswirtschaftministerium anscheinend nicht
mehr." Dies sagte am Dienstag Dipl.-Ing. Klaus Rollenhagen, Hauptgeschäftsführer
des Verbandes Beratender Ingenieure VBI, in Berlin. Das Vorgehen des für die
Novellierung der HOAI zuständigen Ministeriums erinnere an eine Politik des
Aussitzens. Nachdem Minister Wolfgang Clement zu Beginn dieses Jahres noch damit
gedroht hatte, die HOAI gänzlich als verbindliches Preisrecht abschaffen zu
wollen und sich damit weder bei dem zustimmungspflichtigen Bundesbauministerium
noch bei den Bundesländern durchsetzen konnte, strafe der Minister die
Ingenieure und Architekten nun mit Missachtung.



"Es ist für uns völlig unverständlich, weshalb das BMWA seine
Hausaufgaben nicht macht und endlich einen tragfähigen Referentenentwurf
vorlegt, der sich dann der politischen Diskussion stellen kann. Das Verschieben
auf den Sankt Nimmerleinstag ist keine Lösung", unterstrich Rollenhagen.



Derweil verschlechtert sich die Lage vieler Ingenieurbüros
aufgrund der nicht mehr gegebenen Auskömmlichkeit der Honorare dramatisch.
Insolvenzen sind an der Tagesordnung. Der Schaden der durch diesen
Know-how-Verlust für den Technologiestandort Deutschland entsteht, ist nicht
bezifferbar. Rollenhagen sieht in den Planungsbüros akut 1.500 Stellen in
Gefahr. Betroffen von der Untätigkeit des Ministeriums sind rund 51.000
Ingenieurbüros mit fast 300.000 Beschäftigten, hinzu kommen 32.000
Architekturbüros mit 125.000 Mitarbeitern.



"Seit Jahren fordert der VBI, die HOAI an die heutige
gesamtwirtschaftliche Situation anzupassen. Hierzu gehört ihre Straffung und
eine bessere Handhabbarkeit ebenso wie eine Erhöhung der Honorare. Wir kennen
keinen anderen Wirtschaftszweig, in dem die Einkünfte seit acht Jahren
kontinuierlich gesunken sind."



Gleichzeitig bot Rollenhagen dem BMWA die Unterstützung im
Reformprozess an: "Wir haben viele konstruktive Ideen, die den Reformprozess
schnell zum Abschluss bringen können und stehen für Gespräche bereit. Qualität
und Leistungswettbewerb müssen die Leitlinien bleiben. Ein ruinöser Preiskampf
schadet dem Technologiestandort Deutschland."



<div align='right'>Siehe auch:

Verband Beratender Ingenieure VBI
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