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kombinatg
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Hallo liebe Fachwerk-Gemeinde,
Auf unserem Vereinshof wurde im Rahmen von bauökologischen Workshops ein kleines 40m² Strohballenhaus errichtet.
Mitte April diesen Jahres wurde nun der Fussboden eingebaut.
Nach ca. einem Monat wurden nun zum ersten Mal v.a. auf den Fensterbretter kleine Krabbeltiere gesichtet - Staubläuse, wie sich später herausstellte, hundertfach.
Diese treten vor allem dort massenhaft in Gebäuden auf, wo Schimmel durch Feuchte entsteht, da sie sich von unsichtbaren Schimmelrasen ernähren.
Da wir Feuchte von unten definitiv ausschließen konnten, vermuteten wir, dass sich die Biester einfach über den Winter ins Stroh einquartiert hatten und jetzt rauskrabbeln. Das Stroh lag in Ballenform draußen unter einer Überdachung und war beim Einbau definitiv trocken und wies keine Anzeichen von Schimmel o.ä. auf.
Das Stroh sollte also raus und stattdessen der Hohlraum unter den Dielen mit Stopfhanf gefüllt werden.
Beim Ausbau vor einer Woche bemerkten wir nun, dass das Stroh unten, wo es auf der Sperrfolie auflag, klamm und feucht war (jedoch nicht moderig oder schimmlig), und die Staubläuse sich auf der Folie tummelten.
Es liegt also nahe, dass dies der Herd der Population ist und die Feuchte die Ursache des Befalls war.
Wobei die Staubläuse ja das eigentliche Problem aufgedeckt haben. Wären sie nicht gewesen, hätten wir irgendwann nen Komposthaufen im Boden gehabt.
Laut einem Helfer war das Stroh an den Rändern (wo die Fussleisten sitzen) etwas feuchter.
Der Fussbodenaufbau war folgender:
-27mm N/F-Kieferdielung mit Hartwachsöl
-200mm gestopftes Weizenstroh in 500mm breiten Fächern
-PE-Folie SD-Wert 100
-Schutzvliess bzw. Unterlage von Doppelkammer-Kunstoffplatten als mech. Schutz der PE-Folie
-50mm bewährter Unterbeton
-trockenes, sandiges Erdreich ohne drückendes oder stauendes Wasser (Haus steht auf dem höchsten Punkt vom Grundstück)
Unter der Folie gab es augenscheinlich keine größere Ansammlung von Feuchte, der Beton schien trocken.
Alles deutet darauf hin, dass Luftfeuchte an der kalten Folie kondensiert ist und durch das Stroh aufgesogen wurde.
Eine überschlägige Abschätzung auf u-Wert.net gab diesbezüglich eigentlich grünes Licht.
Die Luftfeuchte war in den letzten Wochen allerdings recht hoch, auch drinnen über 70%, obwohl tonnenweise Lehmsteine und -Putz im Haus stecken.
Restfeuchte vom Bauen war nicht vorhanden, vorm Einbau der Bodendämmung war alles gut trocken geheizt.
Meine Frage ist nun, wie kann der Bodenaufbau verändert werden, am besten so, dass wir den Stopfhanf oder wieder Stroh verwenden können?
Meine Ideen wären:
-Den Taupunkt unter die Folie zu verlegen, mit einer feuchteunempfindlichen Dämmschicht zwischen Unterbeton und Sperrfolie, und dann darauf die Stopfdämmung. Vermutlich wäre das XPS ;-(
-Eine Unterlüftung zur Aussenluft wäre sicher auch irgendwie machbar, jedoch habe ich bedenken, dass im Sommer massenhaft feuchtwarme Luft auf der kalten Folie kondensiert und dort verweilt. Problematisch stelle ich mir auch den Insektenschutz vor.
-Perlite oder Blähton statt organisches Stopfmaterial könnte auch ohne Veränderung funktionieren, da es sicher nicht schimmelt, wenn es im feuchten Sommer mal feuchter wird.
-Oder eine sinnvolle Kombination aus den genannten Optionen. Ggf. auch mit einer Dampfbremse direkt unter den Dielen. Da wäre der sichere Anschluss an die Wände problematisch - zumal ich vermute, dass gewachste, fugenfrei verlegte Dielen eine gewisse Dampfbremsewirkung haben.
Ich hätte nie gedacht, dass innerhalb von nur 2 Monaten soviel Tauwasser durch die Dielen bzw. Ritzen am Rand in den Fussboden gelangt, zumal in den Räumen nicht gekocht und gut gelüftet wurde.
Ach ja, wir liegen nicht im Hochwassergebiet, hier ist zum Glück alles trocken.
Es wäre schön, dazu ein paar Erfahrungen und Hinweise zu lesen. Am idealsten wäre, wenn es eine Lösung ohne petrochemische oder energieintensive/nichtlokale Baustoffe gibt. Alles andere passt nicht wirklich zum Spirit eines kompostierbaren Hauses.
Vielen Dank,
Stefan Raabe
Auf unserem Vereinshof wurde im Rahmen von bauökologischen Workshops ein kleines 40m² Strohballenhaus errichtet.
Mitte April diesen Jahres wurde nun der Fussboden eingebaut.
Nach ca. einem Monat wurden nun zum ersten Mal v.a. auf den Fensterbretter kleine Krabbeltiere gesichtet - Staubläuse, wie sich später herausstellte, hundertfach.
Diese treten vor allem dort massenhaft in Gebäuden auf, wo Schimmel durch Feuchte entsteht, da sie sich von unsichtbaren Schimmelrasen ernähren.
Da wir Feuchte von unten definitiv ausschließen konnten, vermuteten wir, dass sich die Biester einfach über den Winter ins Stroh einquartiert hatten und jetzt rauskrabbeln. Das Stroh lag in Ballenform draußen unter einer Überdachung und war beim Einbau definitiv trocken und wies keine Anzeichen von Schimmel o.ä. auf.
Das Stroh sollte also raus und stattdessen der Hohlraum unter den Dielen mit Stopfhanf gefüllt werden.
Beim Ausbau vor einer Woche bemerkten wir nun, dass das Stroh unten, wo es auf der Sperrfolie auflag, klamm und feucht war (jedoch nicht moderig oder schimmlig), und die Staubläuse sich auf der Folie tummelten.
Es liegt also nahe, dass dies der Herd der Population ist und die Feuchte die Ursache des Befalls war.
Wobei die Staubläuse ja das eigentliche Problem aufgedeckt haben. Wären sie nicht gewesen, hätten wir irgendwann nen Komposthaufen im Boden gehabt.
Laut einem Helfer war das Stroh an den Rändern (wo die Fussleisten sitzen) etwas feuchter.
Der Fussbodenaufbau war folgender:
-27mm N/F-Kieferdielung mit Hartwachsöl
-200mm gestopftes Weizenstroh in 500mm breiten Fächern
-PE-Folie SD-Wert 100
-Schutzvliess bzw. Unterlage von Doppelkammer-Kunstoffplatten als mech. Schutz der PE-Folie
-50mm bewährter Unterbeton
-trockenes, sandiges Erdreich ohne drückendes oder stauendes Wasser (Haus steht auf dem höchsten Punkt vom Grundstück)
Unter der Folie gab es augenscheinlich keine größere Ansammlung von Feuchte, der Beton schien trocken.
Alles deutet darauf hin, dass Luftfeuchte an der kalten Folie kondensiert ist und durch das Stroh aufgesogen wurde.
Eine überschlägige Abschätzung auf u-Wert.net gab diesbezüglich eigentlich grünes Licht.
Die Luftfeuchte war in den letzten Wochen allerdings recht hoch, auch drinnen über 70%, obwohl tonnenweise Lehmsteine und -Putz im Haus stecken.
Restfeuchte vom Bauen war nicht vorhanden, vorm Einbau der Bodendämmung war alles gut trocken geheizt.
Meine Frage ist nun, wie kann der Bodenaufbau verändert werden, am besten so, dass wir den Stopfhanf oder wieder Stroh verwenden können?
Meine Ideen wären:
-Den Taupunkt unter die Folie zu verlegen, mit einer feuchteunempfindlichen Dämmschicht zwischen Unterbeton und Sperrfolie, und dann darauf die Stopfdämmung. Vermutlich wäre das XPS ;-(
-Eine Unterlüftung zur Aussenluft wäre sicher auch irgendwie machbar, jedoch habe ich bedenken, dass im Sommer massenhaft feuchtwarme Luft auf der kalten Folie kondensiert und dort verweilt. Problematisch stelle ich mir auch den Insektenschutz vor.
-Perlite oder Blähton statt organisches Stopfmaterial könnte auch ohne Veränderung funktionieren, da es sicher nicht schimmelt, wenn es im feuchten Sommer mal feuchter wird.
-Oder eine sinnvolle Kombination aus den genannten Optionen. Ggf. auch mit einer Dampfbremse direkt unter den Dielen. Da wäre der sichere Anschluss an die Wände problematisch - zumal ich vermute, dass gewachste, fugenfrei verlegte Dielen eine gewisse Dampfbremsewirkung haben.
Ich hätte nie gedacht, dass innerhalb von nur 2 Monaten soviel Tauwasser durch die Dielen bzw. Ritzen am Rand in den Fussboden gelangt, zumal in den Räumen nicht gekocht und gut gelüftet wurde.
Ach ja, wir liegen nicht im Hochwassergebiet, hier ist zum Glück alles trocken.
Es wäre schön, dazu ein paar Erfahrungen und Hinweise zu lesen. Am idealsten wäre, wenn es eine Lösung ohne petrochemische oder energieintensive/nichtlokale Baustoffe gibt. Alles andere passt nicht wirklich zum Spirit eines kompostierbaren Hauses.
Vielen Dank,
Stefan Raabe