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Michael Köberich
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Ich bemerke, daß zur Zeit das Thema Tadelakt immer mehr Gegenstand von Interesse ist und teilweise als „die Alternative“ zu Fliesen hochgelobt wird. Dagegen ist nichts zu sagen, denn Tadelaktoberflächen besitzen zweifelsohne eine gewisse Fazination- immerhin war auch ich dieser erlegen.
Durch meine bisherigen praktischen Erfahrungen möchte ich potentiellen Tadelaktkunden sensibilisieren und vor Ärger/Enttäuschungen warnen. Das Problem liegt halt im Detail, worüber man sich als Laie im Vorfeld ja auch keine Gedanken macht, da entsprechende Fachkompetenz bei den Anbietern erwartet wird.
In einem normalen Badezimmer mit Badewanne und Duschtasse, wo eine zusätzliche Abdichtung zu der Tadelaktwand erforderlich ist und diese Abdichtung aufgrund fehlender technischer Lösungen mit Silikon erfolgen muß- ist Tadelakt meiner Erfahrung nach völlig ungeeignet und nicht brauchbar. Sogar der Einsatz von Primer und hochwertigem Natursteinsilikon (von Otto-Chemie, der übrigens auch vom Tadelaktvertreiber empfohlen wird) führt nur zu einem nicht zufriedenstellenden Ergebnis.
Dies ist nun der zweite Tadelakt, nachdem beim Erstenmal es versäumt wurde, sowohl vom Vertreiber als auch vom Lehmputzer die richtige Verarbeitung und Abdichtung zu präzisieren. Grund des Ärgers war das Ablösen des Silikons (Undichtigkeit) und die Verdunkelung des Tadelaktes im Kontaktbereich mit dem Silikon. Die Verdunkelung (Fettflecken) sind nicht zu beseitigen und sehen fürchterlich aus. In dieser Situation zeigte sich, daß weder der Vertreiber noch der Handwerker über fundierte Kenntnisse zu diesem Thema verfügten. Eine Verantwortlichkeit wurde zurückgewiesen, mit der Begründung, daß „Silikon“ nicht deren Fachgebiet sei- schöne einfache Welt- da frag ich mich, wie die Menschheit es überhaupt bis auf den Mong geschafft hat? Naja, das mag zwar vielleicht rein rechtlich seine Berechtigung haben, doch bei so einem exotischen Baustoff könnte man als Endverbraucher doch ein wenig mehr erweiterten Horizont erwarten. Denn mit dem Tadelakt allein ist es halt in diesem Fall nicht getan. Letztlich ist Tadelakt ein „Gebrauchsgegenstand“, der funktionieren muß und nicht nur was fürs Auge sein soll.
Immerhin zeigt sich der Lehmbauer soweit einsichtig, daß er den gesamten Tadelakt im Bad erneuerte.
Nun wurde das Bad neu abgedichtet- diesmal nicht vom Bad-Installateur, sondern von einem Versiegelungsfachmann. Nach 3xmal duschen haben wir auch wieder unsere Fettflecken wieder.
Da Tadelakt auch nicht gerade Preiswert ist, bin ich der Meinung, daß dieser Zustand mehr als unzufriedenstellend ist.
Deshalb sollten potentielle Kunden/Nutzer sich gut überlegen, ob unter den geschilderten Bedingungen Tadelakt tatsächlich eine Alternative darstellt.
Das ursprüngliche Einsatzgebiet liegt halt nicht in einem mitteleuropäischen (modernen) Badezimmer. Bei Tadelakt ist grundsätzlich eine völlig andere Planung des Badezimmers ratsam, dies ist uns jedoch im Vorfeld nicht vermittelt worden und nun das alles ändern, um Tadelakt zu haben?
Darüber hinaus konnte ich bei den Tadelakt-„Experten“ nicht gerade auf fundierte Kenntnisse stoßen- teilweise wurden sogar widersprüchliche Angaben zu der Verarbeitungsreihenfolge- Seifen, Wachsen und Abdichten mit Silikion abgegeben, die einen erahnen lassen, das da keinerlei praktischer Erfahrung vorhanden sind. Letztlich völlig enttäuschend war, daß ich nicht erkennen konnte, daß da ein Interesse entwickelt wurde, wie dieses Problem tatsächlich gelöst werden könnte- schönes ökologisches Schubladendenken.
Mein Fazit:
Kritisch den Handwerker unter die Lupe nehmen. Am Besten Referenzen zeigen lassen, damit man nicht nur erzählt bekommt, daß diese Problem bei den 20 Bädern davor nicht aufgetreten ist- im Zweifelsfalle eine klare Gewährleistung definieren. Bei diesem alternativen Wandschmuck sollte man sich auch Gedanken zu einem alternativen Badkonzept machen.
Prinzipiell ist der Einsatz von Silikon zu vermeiden- auch Natursteinsilikon, da dieser, wenn auch in verminderter Weise, zu einer Stellenweisen Verdunkelung führt.
Da dieser Effekt nicht an allen Stellen gleichzeitig und gleichmäßig auftritt, vermute ich, daß das Polieren (Verdichten) mit dem Stein sehr entscheidend für die Tadelaktbeständigkeit ist.
Tadelakt hat jedenfalls für mich viel von seinem Glanz verloren- beim nächsten Mal werde ich eher auf bewährte Natursteine zurückgreifen.
Immerhin scheint diesmal durch den Primer die nötige Haftung vorhanden zu sein, so daß es wenigstens nicht undicht wird.
Soweit mein "Erfahrungsbericht".
Gruß,
Michael
Durch meine bisherigen praktischen Erfahrungen möchte ich potentiellen Tadelaktkunden sensibilisieren und vor Ärger/Enttäuschungen warnen. Das Problem liegt halt im Detail, worüber man sich als Laie im Vorfeld ja auch keine Gedanken macht, da entsprechende Fachkompetenz bei den Anbietern erwartet wird.
In einem normalen Badezimmer mit Badewanne und Duschtasse, wo eine zusätzliche Abdichtung zu der Tadelaktwand erforderlich ist und diese Abdichtung aufgrund fehlender technischer Lösungen mit Silikon erfolgen muß- ist Tadelakt meiner Erfahrung nach völlig ungeeignet und nicht brauchbar. Sogar der Einsatz von Primer und hochwertigem Natursteinsilikon (von Otto-Chemie, der übrigens auch vom Tadelaktvertreiber empfohlen wird) führt nur zu einem nicht zufriedenstellenden Ergebnis.
Dies ist nun der zweite Tadelakt, nachdem beim Erstenmal es versäumt wurde, sowohl vom Vertreiber als auch vom Lehmputzer die richtige Verarbeitung und Abdichtung zu präzisieren. Grund des Ärgers war das Ablösen des Silikons (Undichtigkeit) und die Verdunkelung des Tadelaktes im Kontaktbereich mit dem Silikon. Die Verdunkelung (Fettflecken) sind nicht zu beseitigen und sehen fürchterlich aus. In dieser Situation zeigte sich, daß weder der Vertreiber noch der Handwerker über fundierte Kenntnisse zu diesem Thema verfügten. Eine Verantwortlichkeit wurde zurückgewiesen, mit der Begründung, daß „Silikon“ nicht deren Fachgebiet sei- schöne einfache Welt- da frag ich mich, wie die Menschheit es überhaupt bis auf den Mong geschafft hat? Naja, das mag zwar vielleicht rein rechtlich seine Berechtigung haben, doch bei so einem exotischen Baustoff könnte man als Endverbraucher doch ein wenig mehr erweiterten Horizont erwarten. Denn mit dem Tadelakt allein ist es halt in diesem Fall nicht getan. Letztlich ist Tadelakt ein „Gebrauchsgegenstand“, der funktionieren muß und nicht nur was fürs Auge sein soll.
Immerhin zeigt sich der Lehmbauer soweit einsichtig, daß er den gesamten Tadelakt im Bad erneuerte.
Nun wurde das Bad neu abgedichtet- diesmal nicht vom Bad-Installateur, sondern von einem Versiegelungsfachmann. Nach 3xmal duschen haben wir auch wieder unsere Fettflecken wieder.
Da Tadelakt auch nicht gerade Preiswert ist, bin ich der Meinung, daß dieser Zustand mehr als unzufriedenstellend ist.
Deshalb sollten potentielle Kunden/Nutzer sich gut überlegen, ob unter den geschilderten Bedingungen Tadelakt tatsächlich eine Alternative darstellt.
Das ursprüngliche Einsatzgebiet liegt halt nicht in einem mitteleuropäischen (modernen) Badezimmer. Bei Tadelakt ist grundsätzlich eine völlig andere Planung des Badezimmers ratsam, dies ist uns jedoch im Vorfeld nicht vermittelt worden und nun das alles ändern, um Tadelakt zu haben?
Darüber hinaus konnte ich bei den Tadelakt-„Experten“ nicht gerade auf fundierte Kenntnisse stoßen- teilweise wurden sogar widersprüchliche Angaben zu der Verarbeitungsreihenfolge- Seifen, Wachsen und Abdichten mit Silikion abgegeben, die einen erahnen lassen, das da keinerlei praktischer Erfahrung vorhanden sind. Letztlich völlig enttäuschend war, daß ich nicht erkennen konnte, daß da ein Interesse entwickelt wurde, wie dieses Problem tatsächlich gelöst werden könnte- schönes ökologisches Schubladendenken.
Mein Fazit:
Kritisch den Handwerker unter die Lupe nehmen. Am Besten Referenzen zeigen lassen, damit man nicht nur erzählt bekommt, daß diese Problem bei den 20 Bädern davor nicht aufgetreten ist- im Zweifelsfalle eine klare Gewährleistung definieren. Bei diesem alternativen Wandschmuck sollte man sich auch Gedanken zu einem alternativen Badkonzept machen.
Prinzipiell ist der Einsatz von Silikon zu vermeiden- auch Natursteinsilikon, da dieser, wenn auch in verminderter Weise, zu einer Stellenweisen Verdunkelung führt.
Da dieser Effekt nicht an allen Stellen gleichzeitig und gleichmäßig auftritt, vermute ich, daß das Polieren (Verdichten) mit dem Stein sehr entscheidend für die Tadelaktbeständigkeit ist.
Tadelakt hat jedenfalls für mich viel von seinem Glanz verloren- beim nächsten Mal werde ich eher auf bewährte Natursteine zurückgreifen.
Immerhin scheint diesmal durch den Primer die nötige Haftung vorhanden zu sein, so daß es wenigstens nicht undicht wird.
Soweit mein "Erfahrungsbericht".
Gruß,
Michael