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Georg Böttcher1
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Lehmestrich
"... so einen schönen gleichmäßigen Stampflehmboden..."
Ich glaube nicht, das man sich früher um so einen Boden im Haus gerissen hat.
In den Katen der Ärmsten auf dem Land konnte man so was noch im 19.Jhr.finden, dann in Scheunen und dort als Tenne, als Kegelbahnbelag im Dorfkrug, als Bodenbelag in der Dorfschmiede und bis in unsere Zeit als Belag in Reithallen.
Zur Herstellung gab es verschiedene Verfahren.
Im Wohnbereich gab es ihn als Kellerfußboden, da war es einfach nur festgetretener und geglätteter Baugrund oder als Belag auf Dachböden um Decken winddicht zu machen.
Hier ein Zitat aus "Der Maurer" von Adolph Opderdecke, zuerst erschienen 1910 (Reprint- Verlag Leipzig):
3. Estrich- Fußboden
Bei landwirtschaftlichen Bauten, namentlich in Dreschtennen, wird der Fußboden häufig aus Lehm hergestellt. Man verwendet dafür gut ausgefrorenen Lehm, welcher in Lagen von 7 bis 10 cm Stärke aufgebracht und festgetreten wird, bis er eine Stärke von 35 bis 45 cm erreicht. Die weitere Dichtung erfolgt mit Schlegeln in Form eines halben Zylinders, sogen. "Pritschbläueln", so lange, bis die Oberfläche keine Eindrücke von den Schlegeln mehr annimmt. Hierauf wird der Fußboden mit Rindsblut oder Teergalle unter Zusatz von Hammerschlag, auch wohl mit einer Lösung von Ton in Rindsblut und Wasser mehrere Male angefeuchtet, bis alle Risse im Fußboden zugeschlämmt sind. In gleicher Weise wird auch wohl der Fußboden für Kegelbahnen auf dem Lande hergestellt.
Zitat Ende
Viele Grüße
p.s. Hammerschlag (Fe3O5) fiel in Schmieden an.
Durch Hydratation (Rostbildung) nahm er an Volumen zu und kompensierte die Rissbildung durch Austrocknung des Lehms
"... so einen schönen gleichmäßigen Stampflehmboden..."
Ich glaube nicht, das man sich früher um so einen Boden im Haus gerissen hat.
In den Katen der Ärmsten auf dem Land konnte man so was noch im 19.Jhr.finden, dann in Scheunen und dort als Tenne, als Kegelbahnbelag im Dorfkrug, als Bodenbelag in der Dorfschmiede und bis in unsere Zeit als Belag in Reithallen.
Zur Herstellung gab es verschiedene Verfahren.
Im Wohnbereich gab es ihn als Kellerfußboden, da war es einfach nur festgetretener und geglätteter Baugrund oder als Belag auf Dachböden um Decken winddicht zu machen.
Hier ein Zitat aus "Der Maurer" von Adolph Opderdecke, zuerst erschienen 1910 (Reprint- Verlag Leipzig):
3. Estrich- Fußboden
Bei landwirtschaftlichen Bauten, namentlich in Dreschtennen, wird der Fußboden häufig aus Lehm hergestellt. Man verwendet dafür gut ausgefrorenen Lehm, welcher in Lagen von 7 bis 10 cm Stärke aufgebracht und festgetreten wird, bis er eine Stärke von 35 bis 45 cm erreicht. Die weitere Dichtung erfolgt mit Schlegeln in Form eines halben Zylinders, sogen. "Pritschbläueln", so lange, bis die Oberfläche keine Eindrücke von den Schlegeln mehr annimmt. Hierauf wird der Fußboden mit Rindsblut oder Teergalle unter Zusatz von Hammerschlag, auch wohl mit einer Lösung von Ton in Rindsblut und Wasser mehrere Male angefeuchtet, bis alle Risse im Fußboden zugeschlämmt sind. In gleicher Weise wird auch wohl der Fußboden für Kegelbahnen auf dem Lande hergestellt.
Zitat Ende
Viele Grüße
p.s. Hammerschlag (Fe3O5) fiel in Schmieden an.
Durch Hydratation (Rostbildung) nahm er an Volumen zu und kompensierte die Rissbildung durch Austrocknung des Lehms