Stahlbeton Risse und Abplatzungen

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Paula7

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Hallo zusammen,

Ich habe ein paar Fragen zu einem baulichen Problem, welches sich schon eine Weile angedeutet hat.

Ich habe einige Abplatzungen und vermutlich auch durch rostige Armierungen verursachte Risse an der Garageneinfahrt. Unter der Garage ist Wohnraum (keine Risse in der Decke)
Der Hang wird durch eine 21,5 cm dicke Betonwand abgestüzt, diese ist mit 3,5 cm Heratekta gedämmt, dann kommt innen Hohlloch Ziegel 14/150. Die Betondecke liegt laut Bauplan von 1975 nur auf der Ziegelmauer auf, darüber ist 8 cm dick heratekta , worauf der bewehrte (rissige) Garagenestrich liegt. Dieser wurde im Bereich der Einfahrt bis zur Außenkante der Betonstützmauer überdachend gezogen, wo ein längs liegender Stahlstab rostet und die Außenkante teils abgesprengt hat, teils sieht man oben nur einen feinen riss welcher sich entlang des Stabes fortsetzt. Da dieser rostige (teils zur Hälfte weggerostete) Stab nur 10 cm von der Aussen Kante , und ca 2. - 4 cm unter der Oberfläche ist, wäre eine Sanierung wohl relativ einfach, jedoch zieht sich auch ein feiner Riss seitlich der 4 m breiten Garageneinfahrt auf ca 15-25 cm Höhe über Gok waagrecht im Mauerwerk bzw. Der Betonstützmauer über 2 m Länge entlang. Er schließt direkt über 2 Ecken an den Riss in der Einfahrt an, so daß ich vermute, dass der rostige Armierungs Stab die Ursache ist.
Eine Sanierung Stelle ich mir hier eher schwierig vor, da auf der Betonmauer die 30 cm dicke Porotonmauer (1 Stockwerk + Satteldach ist) , und diese nur zu 2/3 auf der Dünneren 21,5 cm dicken Betonmauer lastet (5 cm auf der Ziegelmauer). Würde man die vermutlich bis zu ca. 8-10 cm tief reichenden Abplatzungen entfernen (die tiefe in der sich der Stahlstab befindet), würde die Porotonmauer vermutlich doch zu instabil werden; diese hat auch schon einen senkrechten Riss, der ca 1,60 m über Gok bis ca , 2,40 m hoch reicht, und dort in einen waagrechten riss über der Garageneinfahrt über geht ( ca. 60 cm).
Die Frage hier ist auch, ob man sicher von einer gleichmäßigen Abplatzung entlang des Metallstabes ausgehen darf. Ob die Betonstütz Mauer über Gok gezogen wurde, weiß ich nicht , das würde die Sache evtl vereinfachen.
Die Frage ist natürlich auch, ob der Riß überhaupt von der Armierung verursacht wurde, und ob ein dünner Riss in dem 48 Jahre alten Bauwerk längerfristig grösseren schaden anrichten könnte.

Auf dem Plan ist der Abstand des garagentores zur Mauer Außenkante falsch eingezeichnet worden; der Abstand beträgt statt 15 cm 43 cm !

Schöne Grüsse IMG_20230811_020128.jpgIMG_20230811_021837.jpgIMG_20230811_022651.jpg
 
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Die Frage ist natürlich auch, ob der Riß überhaupt von der Armierung verursacht wurde,
Davon kann man ausgehen, mit der Korrosion geht eine erhebliche Expansion des Stahl einher.
Die Ursachen sind meist schlechte Betonqualität, ungenügende Verdichtung beim Einbau, zu geringe Betonüberdeckung des Armirungstahl und der fehlende, der Exposition angepasste, Oberflächenschutz.
Speziell bei Garagen wäre das eine Abdichtung / Beschichtung gegen Tausalze.
und ob ein dünner Riss in dem 48 Jahre alten Bauwerk längerfristig grösseren schaden anrichten könnte.
Kann er, auf einen Selbstheilungprozess könnt ihr nicht hoffen.
Eine Sanierung geht hier schon, solltet ihr aber einem Profi überlassen.
Es braucht hierzu neben Fachwissen und Erfahrung auch spezielle Injektionstechnik.
 
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Es braucht hierzu neben Fachwissen und Erfahrung auch spezielle Injektionstechnik
Wird hier mit Epoxidharz o.ä. über Bohrungen der Riss verfüllt?
Hindert das den stahl weiter zu rosten?

Kann man bei einem Rostenden Stab der in ca 8 cm Tiefe längs in der 21,5 cm dicken Beton Wand verläuft davon ausgehen, dass sich die Risse immer zur dünneren Wandoberfläche hin ausbreiten, also so, das im Querschnitt gesehen ein seitlicher Krater mit tiefstem Punkt am Stab ist?IMG_20230811_155307.jpg

Danke für eure Hilfe 👍😀
 
Wird hier mit Epoxidharz o.ä. über Bohrungen der Riss verfüllt?
Hindert das den stahl weiter zu rosten?
Wie das Bild vermuten lässt, dürfte von dem Bewehrungsstab nicht mehr allzuviel Substanz vorhanden sein. Insofern erübrigt sich eigentlich die Frage, ob das Epoxidharz rosthemmend ist.
davon ausgehen, dass sich die Risse immer zur dünneren Wandoberfläche hin ausbreiten
Ganz allgemein ja, wegen des geringsten Widerstandes.

Nur dein Problem ist ja nicht nur der vertikale Stabstahl, vielmehr auch die Verbügelung des Trägerkorbes.
Da muss ein Statiker ran!
Deine Ausführungen Eingangs
jedoch zieht sich auch ein feiner Riss seitlich der 4 m breiten Garageneinfahrt auf ca 15-25 cm Höhe über Gok waagrecht im Mauerwerk bzw. Der Betonstützmauer über 2 m Länge entlang. Er schließt direkt über 2 Ecken an den Riss in der Einfahrt an, so daß ich vermute, dass der rostige Armierungs Stab die Ursache ist.
müsstest du mit aussagekräftigen Bildern verdeutlichen, so kann man nur sinnlos orakeln.
die Porotonmauer vermutlich doch zu instabil werden; diese hat auch schon einen senkrechten Riss, der ca 1,60 m über Gok bis ca , 2,40 m hoch reicht, und dort in einen waagrechten riss über der Garageneinfahrt über geht ( ca. 60 cm).
Ohne vernünftige Bilder bleibt's auch hier beim orakeln!
wo ein längs liegender Stahlstab rostet
Der Eine ist es halt nicht nur.
Betonstahl.jpg
Betonstahl 2.jpg
 
Hallo,
Sieht diese Armierung eigentlich nach einer Armierung für eine Mauer aus , oder für den Teil, der laut Plan (siehe Foto oben) mit dem Estrich verbunden sein sollte?
Der horizontale Stab scheint ja in der Mauer rechts zu verschwinden, was er wohl nicht tun würde, wenn er Teil des Estriches wäre.
Wie viel von dem Stab dann in der Mauer rechts davon übrig ist, lässt sich vermutlich kaum abschätzen. Der ca. 2 m lange Riss welcher ca. 15-25 cm über Gok vorhanden ist, ist so fein und teils unterbrochen, das er auf Fotos nur schlecht zu sehen ist. Am Anfang sieht man ihn weiß mit Acryl provisorisch verfüllt.IMG_20230812_024224.jpgi
Schöne Grüße!
 
Sieht diese Armierung eigentlich nach einer Armierung für eine Mauer aus
Es gibt doch nicht die Armierung für eine Mauer oder sonst was!
Hier, wo es um ein sehr komplexes Bauwerk geht (insbesondere auch im Zusammenhang mit der Stützmauer) ist anzunehmen,
dass jeweils vor dem Betonieren die Abnahme durch den Statiker erfolgte.
Also sollte man davon ausgehen dürfen, dass die Vorgaben aus "Detail A" exakt ausgeführt wurden.
Also: Bewehrung des Estrichbalkens.
scheint ja in der Mauer rechts zu verschwinden
Das rot schraffierte dürfte wohl nur der Torleibungsputz sein und auch frontseitig sieht mir das eher nach gewöhnlichen Putzrissen aus.
Betonstahl4.jpg
 
Hier noch einige Bilder:
IMG_20230812_175320.jpgIMG_20230812_173102.jpg
Die blau schraffierte Fläche fehlt , wegen dem weiter hinten befindlichen Garagen Tor. Estrich darunter ist nur 2 cm ? Er klingt in dem Bereich jedenfalls hohl, aber ohne ersichtliche Risse.
IMG_20230812_162647.jpgIMG_20230812_163646.jpgIMG_20230812_164246.jpgIMG_20230812_164255.jpgIMG_20230812_164306.jpg
Estrich Mitte IMG_20230812_164319.jpg
Links

IMG_20230812_164419.jpg
Rechts 2. Reihe mit Sprung
 

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Die Betondecke liegt laut Bauplan von 1975 nur auf der Ziegelmauer auf, darüber ist 8 cm dick heratekta , worauf der bewehrte (rissige) Garagenestrich liegt. Dieser wurde im Bereich der Einfahrt bis zur Außenkante der Betonstützmauer überdachend gezogen,
Plan und Wirklichkeit.
Auf der Mauerkrone der Stützwand ist definitiv kein Estrich. Das dürft die rohe Oberkante der Stützwand sein.
Ich denke der Estrich endet am Toranschlagprofil auf dem Boden.
Die Bewehrung die da zum Vorschein kommt ist die der Stützwand und nicht etwa die vom Estrich.
Schwimmende Estriche (auf Dämmung) werden mit Estrichmatten bewehrt. Das derartige Estriche hohl klingen ist, analog einem WDVS, normal und auch logisch.
 
Estrich endet am Toranschlagprofil auf dem Boden.
Das kann ich mir nicht vorstellen. Denn wenn man den Bereich zwischen Maueraussenkante und Toranschlag abklopft, klingt das auf der ganzen Länge der Einfahrt ab 12 cm von der Maueraussenkante hohl. Das deutet doch eher darauf hin, das die Dämmung sogar teilweise über die Betonmauer gezogen wurde, vermutlich genau über den oberen , rosa eingezeichneten Teil.
Das der Estrich welcher dann in diesem Bereich nur 2-2,5 cm stark ist, keine Sprünge hat, ist aber schon verwunderlich.IMG_20230813_014202.jpg

Ich bin gespannt auf eure Meinung zu dieser Konstruktion, da der offen liegende stab ja tatsächlich weiter seitlich in die Betonmauer hineinreicht, und kleine Risse sichtbar sind.
 
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Denn wenn man den Bereich zwischen Maueraussenkante und Toranschlag abklopft, klingt das auf der ganzen Länge der Einfahrt ab 12 cm von der Maueraussenkante hohl
Dann sind die äußeren ca. 12 cm die rohe Mauerkrone dann kommt halt bis zum Anschlag eine 2 cm Ausgleichschicht und erst am Anschlag fängt der 6,5 cm Estrich an.
Wie gesagt, Plan und Wirklichkeit.
Das die Eisen rechts und links in der Wand verschwinden ist ja logisch, es ist ja eine komplette Stahlbetonkonstruktion, das sollte man dann im Grundriss sehen. Hilfreich ist auch der Bewehrungsplan insofern noch vorhanden.
Und wie ich schon sagte:
Es braucht hierzu neben Fachwissen und Erfahrung auch spezielle Injektionstechnik
Kleiner Tip noch von einem Praktiker.
Es ist, besonders auch für Planer, ratsam sich diese Fachkompetenz zur Seile zu holen, das kommt bei der Bauherrenschaft in aller Regel besser an als Selbstversuche.
 
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Ausgleichsschicht:
Aus Beton: würde nicht hohl klingen.
Sonstiges Material: welches sollte das sein?

Loch bohren würde sicher Aufschluss bringen...

Bauherr bin ich.

Übrigens, der Estrichzement an der Bruchkante reicht teilweise nur bis ca. 2 cm unter den waagrechten stabIMG_20230813_160424.jpg

Schöne Grüße 😀
 
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Ich würde mal die Pflasterreihen aufnehmen und bis auf die OK - Stützmauer runtergraben,

die paar dm² Isolierung ab und dann müsste man ja den realen Aufbau von dem ganzen Gedöns herausfinden.
 

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Auf der Mauerkrone der Stützwand ist definitiv kein Estrich.
Worauf basiert die Eindeutigkeit?

Auch, wenn gelegentlich Plan und Ausführung abweichend sind, im Zusammenhang mit der Stützmauer und der doch sehr komplexen Abdichtungsproblematik glaube ich das nicht.

Unter der Garage ist Wohnraum
ist anzunehmen,
dass jeweils vor dem Betonieren die Abnahme durch den Statiker erfolgte.
Der Statiker damals,
müsste mindestens auf einem Auge blind und enorm risikofreudig gewesen sein.
Eigentlich sollte da doch irgendwo eine Prüfstatik archiviert sein.
 
Worauf basiert die Eindeutigkeit?
Zum einen auf den Fotos, man sieht ja, das es im ist Zustand schon keine entsprechende Betondeckung über dem Stahl gibt. Zum zweiten auf Paulas blauer Linie, die läuft ja exakt auf die Oberkante der Stützwand, kein Platz mehr für Estrich.
Und, dass es hier Änderungen von Plan und Ausführung gibt belegen die blauen Linien ja wohl unmissverständlich.
Was den Prüfstatiker betriff, ich kenne keine Bauordnung die in den 70ern einen solchen für den privaten Wohnungsbau verpflichtend vorschreibt, in den meisten aktuellen LBOs ist das auch heute noch so.
Wenn der Bauherr keinen Prüfstatiker selbst (freiwillig) beauftragt dann gibts da auch keinen.
 
Damit meine ich, das darunter der hellgraue Beton der Stützmauer anfängt; der Estrichzement ist ja weiss.

Pläne vom Statiker gibt's nur für die Stützmauer in Bereichen, wo sich kein Wohnraum daran befindet , lade ich bald hoch.

Ja Aufgraben werde ich Mal, ich vermute nur das der Estrich auf eine sehr unregelmäßig hohe Mauerkrone direkt aufgetragen wurde ( ca. 5-8 cm), wegen dem unregelmäßigen Farbverlauf von weißlichem Estrich Zement (max. 5er Korn), und hellgrauen Beton ( ca. 15 er Korn) , 2 kleine Stückchen davon liegen im Bild von Post 14 oben drauf, leider werden die Bilder hier komprimiert.IMG_20230814_152921.jpgÜbergang Estrich/Beton?
 
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der Estrichzement an der Bruchkante reicht teilweise nur bis ca. 2 cm unter den waagrechten stab
das wäre dann die nächste Abweichung vom Plan. 🙈
Estrichbeton hat da jedenfalls nichts zu suchen sondern Beton, und zwar laut Zeichnung ein B 250, das entspricht dem heutigem C 25/30 Die geforderte Sieblinie des Beton wird ganz sicher in der Statik stehen.
 
Thema: Stahlbeton Risse und Abplatzungen
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