@ Martin
Es folgt ein kleiner Aufsatz:
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Auch wenn es schwer vorstellbar ist, bilden die Deckenbalken in Wechselwirkung mit der Beplankung eine "Scheibe" (wie im konventionellen Bau die Betondeckenplatte). Diese Scheibe ist natürlich nicht so steif wie eine Betonplatte, sorgt aber dafür, dass die Horizontalkräfte, die in einem Haus natürlich auch vorkommen (z.B. Windbelastung, außerdem gibt es eine Reihe horizontaler Lasten, die aus vertikalen Lasten entstehen (ist vielleicht für ein Forum etwas zu kompliziert, aber es gibt sie halt, die Horizontallasten)...) sicher in die Wandscheiben abgeleitet werden. Wenn man sich vorstellt, dass bei einer Vernagelung wie vorhin erwähnt, die beiden diagonal auf benachbarten Balken gegenüberliegenden Nägel im gleichen Brett, sozusagen eine virtuelle Diagonale bilden, kann man sich auch leicht vorstellen, dass die gesamte Decke aus lauter kleinen Diagonalen besteht, deren Summe die Steifheit ausmacht. Und genau so sehen auch die Rechenszenarien aus ;-))
Dies kann natürlich auch durch andere Bauteile erreicht werden, z.B. durch Ringbalken, die durchaus auch aus Holz sein können. Dann wäre aber aus meiner Sicht die Stellungnahme eines Statikers erforderlich, wogegen die DIN für die Deckenscheibe Standardlösungen anbietet.
Der richtige Ansprechpartner ist aber vielleicht nicht dein Architekt sondern dein Statiker.
Die Grüße kommen aus dem Rheinland zurück!