Schallschutz - Trittschalldämmung

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Leider bleibt die Norm in vielen Fällen hinter dem Stand der
Technik und bietet keine Gewährleistung für ungestörtes Wohnen. Mittels
zusätzlicher vertraglicher Vereinbarungen können jedoch zwischen Planer und
Bauherr höhere Anforderungen nach DIN 4109, Beiblatt 2 festgelegt werden.



Schallschutzprüfung



Die Messung von Trittschall wird nach der europäischen und
internationalen Normenreihe

DIN EN ISO 140-8 in einem zertifizierten Prüfinstitut durchgeführt. Bei
dieser Prüfung wird die Massivdecke mit und ohne Prüfobjekt mit einem
Norm-Hammerwerk angeregt und der Trittschallpegel im darunter liegenden Prüfraum
gemessen. Die bewertete Trittschallminderung ΔLw
wird im Anschluss aus der Differenz der Messwerte ermittelt.



Problematisch ist der Trittschallnachweis für
Holzkonstruktionen. Aufgrund der unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften
(Massivbau: schwere Decke, relativ leichter Estrich, Holzbau: Verhältnis
umgekehrt) liefert die Trittschallmessung nach DIN EN ISO 140-8 keine
realistische Prognose für Holzdecken. Auch existieren keine genormten Aufbauten
für Holzdecken, wodurch die sicherste Lösung immer noch eine Messung der Decke
im fertigen Bau darstellt.



Dennoch: Zur Vermeidung von kostspieligen Nachbesserungen ist es
für den Planer wichtig, die Dämmwerte im Voraus zu wissen. Die einzige Lösung,
die bisher angeboten wird, ist die Berechnung der Holzbalkendecke mit
Anpassungswerten nach

DIN EN ISO 717. Doch auch mit dieser Methode bleibt die
Schallschutzberechnung für Holzbalkendecken immer nur eine Annäherung an die
tatsächlichen Werte.



Schalltechnische Optimierungen von Holzbalkendecken können durch
folgende Maßnahmen erreicht werden:



  • Erhöhung der Masse von Estrich und Rohdecke
  • Verringerung der Steifigkeit der Trittschalldämmplatte
  • Erhöhung des Abstandes zwischen Rohdecke und Unterdecke
  • Hohlraumdämpfung durch geeignete Materialien (Mineralwolle)
    Schallschutzmängel
Wirksamer Trittschallschutz erfordert für alle Konstruktionen
eine schallbrückenfreie Ausführung. Dies setzt jedoch eine besonders sorgfältige
Arbeit voraus, denn bereits eine Körperschallbrücke (Mörtelbrücke zwischen Wand-
und Bodenbelag) führt zu einem "akustischen Kurzschluss" und schaltet dadurch
die Körperschalldämmung aus. Die Trittschalldämmung muss vollflächig ausgeführt
werden.



Nachträglicher Schallschutz



Immer häufiger passiert es, dass aus hygienischen oder
gesundheitlichen Gründen textile, weiche Bodenbeläge durch harte Gehbeläge wie
Parkett oder keramische Fliesen und Platten ersetzt werden. Solche Maßnahmen
können folgenschwere akustische Auswirkungen, vor allem im Bereich des
Trittschallschutzes haben. Beim Austausch von Teppich mit Parkett ohne
zusätzliche Entkopplungsmaßnahmen ist zum Beispiel mit einer
Schallverschlechterung von bis zu 13 dB zu rechnen. Eine
Schallschutzverbesserung liefern im Allgemeinen trittschallgedämmte Estriche. In
der Altbausanierung sind sie jedoch aufgrund fehlender Aufbauhöhen sowie einer
oft geringeren statischen Belastbarkeit nicht möglich.



Den notwendigen Schallschutz können hier auf dem Markt
befindliche dünnschichtige Trittschalldämmprodukte in Form von Platten oder
Bahnenware gewährleisten.



Entkopplungsmaterialien



Entkopplungsmaterialien bestehen aus den unterschiedlichsten
Grundsubstanzen wie Baumwoll- oder Kokosfasern, Polyethylen, Papierfasern,
Gummigranulat usw. und weisen unterschiedliche Schichtdicken, Eigenfestigkeiten
und trittschalldämmende Wirkungen auf. Folgende Punkte sind dabei zu beachten:



Ein auf den ersten Blick sehr hoch erscheinendes
Trittschallverbesserungsmaß von 20 dB und darüber für 4 mm starke Schaumfolien
wird häufig ohne Angabe der Verlegungsart vermerkt. Wird jedoch für ein
"schwimmend" geprüftes Produkt eine schubfeste Verklebung im anschließenden
Einbau gefordert, ist mit erheblichen Verschlechterungen des ursprünglichen
Trittschallverbesserungsmaßes zu rechnen. Ein Prüfbericht für lose verlegte
Entkopplungssysteme ist somit nur seriös, wenn die Testparameter in der
anschließenden Verlegempfehlung exakt wieder zu finden sind.



Genauso kritisch sind Prüfberichte für Entkopplungsprodukte
anzusehen, die für keramische Oberbeläge konzipiert sind, jedoch bei der Prüfung
ohne diese getestet werden.



Jedem sollte klar sein, dass beim Auftreffen der Stahlzylinder
des Normhammerwerks auf einer weichen Entkopplungsmatte weniger Geräusche im
darunter liegenden Prüfraum erzeugt werden, als wenn der in der Praxis zu
verlegende Oberbelag mitgetestet wird.



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Beispiel



Mit der 6 mm starken wedi nonstep Plan
Trittschalldämmmatte wird bei loser Verlegung inklusive Keramikbelag unter
anwendungsgerechten Prüfbedingungen ein Trittschallverbesserungsmaß von 14 dB
erreicht. Die Lösung ist eine ausreichend druckstabile, schwingungsdämpfende und
schubfeste Gummigranulatmatte, die bei der Verlegung von starren keramischen
Belägen zu einer hörbaren Reduzierung des Trittschalls führt. Für eine sichere
Anhaftung des Fliesenklebers, sind die Matten werksseitig mit einer
kunststoffvergüteten, haftungsfreundlichen Beschichtung versehen. Ein weiteres
Produkt aus der trittschalldämmenden Familie ist wedi nonstep Plus.
Hierbei wurde die schallabsorbierende Wirkung des Gummigranulates mit der
wasserdichten Eigenschaft der wedi Bauplatte kombiniert.



In einer Gesamtstärke von 12 mm erreicht wedi nonstep Plus laut
Hersteller sogar ein Trittschallverbesserungsmaß von 16 dB. Auf wedi nonstep
Plan und Plus kann nach vollflächiger Armierung mit einem handelsüblichen
Glasfasergewebe direkt verfliest werden.



Resümee



Bei der Auswahl des für den jeweiligen Einsatzzweck besten
Entkopplungssystems hat der Planer die Qual der Wahl aus einer Vielzahl an
Systemen. Für eine ausreichende Planungssicherheit sollte immer der aktuelle
Prüfbericht angefordert und mit den zugehörigen Anwendungsvorschriften des
Herstellers verglichen werden. Werden diese Systeme vorschriftsmäßig eingebaut,
können erhebliche Trittschallminderungen erreicht werden.



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Thema: Schallschutz - Trittschalldämmung

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