Schallschutz mit Kalksandstein-Mauerwerk

Diskutiere Schallschutz mit Kalksandstein-Mauerwerk im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Umfragen unter Bauherren haben ergeben, dass neben dem Wärmeschutz der Schallschutz auf der Prioritätenliste der Bauherren ganz oben steht. Der...
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Umfragen
unter Bauherren haben ergeben, dass neben dem Wärmeschutz der Schallschutz auf
der Prioritätenliste der Bauherren ganz oben steht. Der steigende Anspruch an
den baulichen Schallschutz erhöht gleichzeitig die Anforderungen an Materialien
und Konstruktionen.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2005/i/0372-ks1.jpg" vspace="2" alt="Mauerwerksbau, Schallschutz, Kalksandstein-Mauerwerk, Mindestanforderungen, Mindestanforderung, Schalldämmwerte, Schallschutz nach Beiblatt 2, Mindest-Schallschutz, DIN 4109, Luftschallübertragung, Körperschallübertragung, KS-Mauerwerkskonstruktion, Außenwand, Innenwand, Außenwände, Innenwände">

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Menschen in Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren Lärmbelästigungen
zu schützen, ist Sinn und Ziel der in der

DIN 4109 gestellten Anforderungen an den Schallschutz. Von besonderer
Relevanz ist der Unterschied zwischen den Mindestanforderungen und den erhöhten
Werten nach den Empfehlungen des Beiblattes 2. Die Praxis hat gezeigt, dass die
Mindestanforderungen an den Schallschutz kein ungestörtes Wohnen gewährleisten
und Geräusche von außen oder aus benachbarten Räumen gehört, wenn nicht sogar
verstanden werden können. Erst die deutlich erhöhten Schalldämmwerte, wie sie in
Beiblatt 2 aufgeführt sind, sorgen für den notwendigen Schallschutz.



Zu beachten ist besonders die vertragliche Seite. Da die DIN
bauaufsichtlich eingeführt ist, müssen die dort gestellten Anforderungen
mindestens erfüllt werden, auch wenn zwischen Bauherren und Architekten nichts
vereinbart wurde. Anders verhält es sich bei dem Beiblatt 2 der Norm. Hierbei
handelt es sich um Empfehlungen für erhöhte Werte für den Schallschutz. Wird ein
besserer Schallschutz als nach

DIN 4109 gewünscht, z. B. die Werte für den erhöhten Schallschutz, so bedarf
es der ausdrücklichen Vereinbarung. Zur Sorgfaltspflicht der Planer sollte es
gehören, Bauherren auf diese Sachverhalte aufmerksam zu machen und den erhöhten
Schallschutz nach Beiblatt 2 ggf. schriftlich zu vereinbaren.



Werden zwischen den Parteien im Vorfeld keine besonderen
Vereinbarungen bezüglich des erhöhten Schallschutzes getroffen, kann es gut
sein, dass sich die Beteiligten wegen mangelhaften Schallschutzes vor Gericht
wiedersehen. Dies zeigen zumindest etliche Gewährleistungsfälle. Sie treten zum
Beispiel oft auf, wenn für Wohnobjekte "mit gehobenen Komfort" geworben wird,
oder für "Komfortwohnungen", "gehobene Ansprüche", "qualitativ hochwertige
Ausstattung" etc.. Trotzdem sind die Immobilen hellhörig, weil lediglich der
Mindest-Schallschutz nach DIN 4109 eingehalten worden ist. Dies alles ist umso
ärgerlicher, als sich Luft- und Körperschallübertragungen fast immer vermeiden
lassen.



Für einen optimalen vorbeugenden Schallschutz sind von
besonderer Bedeutung



  1. die rechtzeitige Berücksichtigung von Schallschutzaspekten
    bereits in der Planungsphase,
  2. die Auswahl geeigneter Baumaterialien und
  3. sichere Detaillösungen.
Seit Jahrzehnten stehen KS-Mauerwerkskonstruktionen im Außen-
und Innenwandbereich wie kaum ein anderer Baustoff für sicher verwirklichten
Schallschutz.

Prof. Dr.-Ing. habil. Karl Gösele
erläutert in seinem Fachbuch

Schall, Wärme, Feuchte
: "Die Schalldämmung von dichten einschaligen,
homogenen Wänden hängt in erster Linie vom Gewicht der Wände je Flächeneinheit,
von ihrer flächenbezogenen Masse ab. Daraus ist zu entnehmen, dass die
Schalldämmung stetig mit der Masse ansteigt."



Fazit.: Die optimalen Schalldämmwerte massiver
Kalksandsteinwände werden aufgrund ihrer hohen Rohdichten und dem damit
verbundenen hohen Gewicht erreicht.



Ein Beispiel, an dem der hohe Schallschutz von Kalksandstein gut
zu demonstrieren ist, sind Außen- und Innenwände. Generell bieten ein- und
zweischalige KS-Außenwandkonstruktionen einen optimalen Schallschutz.
Einschalige, 17,5 cm KS-Außenwände mit Wärmedämm­Verbundsystem haben zum
Beispiel je nach Ausführung der Dämmung einen Schallschutz von 47 bis 51 dB. Sie
erfüllen damit problemlos die schalltechnischen Anforderungen, die an
Wohngebäude in den Schallpegelbereichen I bis IV gestellt werden. Bei
Außenwänden mit 17,5 cm dicken Innenwänden aus KS-Vollsteinen, Rohdichteklasse
1,8 und 11,5 cm Verblender liegt die Schalldämmung in Abhängigkeit von der
Dämmschicht zwischen 64 dB und 68 dB.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2005/i/0372-ks2.gif" vspace="2">

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Im Bereich der Schallübertragung im Gebäude sollten Planer auf
jeden Fall beachten, dass die Schallübertragung nicht nur über die trennenden
Bauteile, sondern auch über die flankierenden Bauteile (Innen- und Außenwände,
Decken) stattfindet (Schall-Längsleitung). Außenwände dienen dem Schall
demzufolge auch als flankierende Übertragungswege in horizontaler wie auch
vertikaler Richtung.



Vergleichsrechnungen haben Folgendes ergeben. Wenn die Flanken
statt aus Kalksandstein aus leichteren Baustoffen bestehen, kann es zu einer um
bis zu 3 dB geringeren Gesamtschalldämmung kommen. Vom menschlichen Ohr wird
bereits eine Differenz von 3 dB bei Störgeräuschen etwa als Verdopplung der
Lautstärke wahrgenommen wird. Deshalb sollten alle - auch flankierende Bauteile
- ausreichend schwer mit Kalksandstein ausgeführt werden. Durch die große,
flächenbezogene Masse ist ein sehr guter Schallschutz gesichert. Darüber hinaus
wird eine Flächen sparende Bauweise mit geringen Wanddicken und
Wohnflächengewinnen von bis zu sieben Prozent erzielt. Dies gilt für alle Innen-
und Außenwände.



Mit neuen Detaillösungen bietet die Kalksandsteinindustrie mehr
Sicherheit auch in der Bauausführung. Im Mittelpunkt steht hier die
Stumpfstoßlösung als ein wichtiger Einflussfaktor auf die erreichbare
Schalldämmung - insbesondere in der Ausführung als Stoßstelle zwischen
trennendem Bauteil und flankierenden Innen- bzw. Außenwänden. Kommt es zu Rissen
im Anschlussbereich des traditionellen Stumpfstoßes, kann die Schallübertragung
über die Längswand deutlich zunehmen und den Schallschutz verschlechtern. Bei
leichten Flanken ist eine Verringerung der Gesamtschalldämmung der Konstruktion
um bis zu 10 dB möglich. Diese Differenz bedeutet einen erheblichen
Komfortverlust, der von kaum einem Bewohner akzeptiert wird. Fachleute sprechen
hier von einem schalltechnischen Schadensfall.




<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2005/http://www.baulinks.de/webplugin/2004/i/0473-ks1.gif" align="right" hspace="3" vspace="3" alt="Mauerwerksbau, Massivbau, KS-Funktionswand, Schallschutz, Wohnungstrennwand, Kalksandstein, Wärmedämmung, Wärmebrücken, Schalldämmung, Decken, Innenwände, Außenwände, Stoßfugen, Stumpfstoßtechnik, Außenwand, monolithisches Mauerwerk, Porenbeton, Ziegel" width="150" height="97">Die
Empfehlung der Kalksandstein-Industrie ist die Ausführung des Knotenpunktes mit
durchstoßender Trennwand. Hierbei durchstößt die KS-Wohnungstrennwand die
KS-Außenwand. Selbst im Falle eines Abreißens des Stumpfstoßes werden statt
einer Verringerung der bessere Werte erzielt.



<div align='right'>Siehe auch:

Kalksandstein-Info GmbH
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Thema: Schallschutz mit Kalksandstein-Mauerwerk
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