Schallschutz im Industrie- und Gewerbebau

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Ab
85 dB wird es fürs Ohr gefährlich. Denn hier fangen gehörschädigende Dimensionen
an. Und dies ist keine Seltenheit. Insbesondere dort, wo Industriemaschinen im
Betrieb sind, wie zum Beispiel in Fertigungs- und Handwerkshallen oder auf
Baustellen, dröhnt eine Lärmkulisse, die nicht abzustellen ist. Sie liegt den
Arbeitnehmern - im wahrsten Sinne des Wortes - ständig in Ohren. Kein Wunder
also, dass in der gewerblichen Wirtschaft fast 30 Prozent aller bestätigten
Berufskrankheiten auf Hörschäden entfallen.



Was ist zu tun? Zunächst müssen die Vorschriften des
Bundesimmissionsschutzgesetztes BlmSchG eingehalten werden, die für die
Errichtung und den Betrieb von Gewerbebetrieben gelten. Für die von einem
Betrieb in der Nachbarschaft verursachten Geräuschimmission müssen demzufolge
die Vorschriften und Richtwerte der "Technischen Anleitung zum Schutz gegen
Lärm" (TA Lärm) angewandt werden.



Der Geltungsbereich dieser Anleitung, die ursprünglich nur für
die Anwendung auf genehmigungsbedürftige Anlagen nach §16 der Gewerbeordnung
galt, wurde vom Gesetzgeber mehr und mehr ausgeweitet, sodass sie heute für
praktisch alle Industrie- und Gewerbebetriebe Anwendung findet.



In der TA Lärm sind für verschieden genutzte Gebiete
unterschiedliche Richtwerte für den Tag und die Nacht festgelegt (siehe
Tabelle
). Die gleichen Immissionsrichtwerte enthält die VDI-Richtlinie 2058
- Beurteilung von Arbeitslärm in der Nachbarschaft mit dem Hinweis, dass
kurzzeitige Überschreitungen der Richtwerte um mehr als 30 dB (A) tagsüber und
mehr als 20 dB (A) nachts zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr vermieden werden
sollen.



Eine sehr gute Möglichkeit, den Lärm gar nicht erst nach außen
dringen zu lassen, ist der "Schallschluck-Effekt", die Schallabsorption. Sie
kennzeichnet den Verlust an Schallenergie bei der Reflexion an den
Begrenzungsflächen eines Raumes, an Gegenständen oder Personen in einem Raum.
Erreicht wird die Schallabsorption durch Anordnung von schallschluckenden
Stoffen oder Konstruktionen in einem Raum.



Ein Beispiel: In einer Halle erzeugt eine Maschine einen
bestimmten Schallpegel. Dieser Schallpegel hängt von den akustischen
Eigenschaften des Raumes ab und kann bereits im Raum durch Schallabsorption um 5
bis 8 dB (A) reduziert werden. Voraussetzung dafür ist, dass in dem Raum
Absorptionsmaterialien eingebaut sind, zum Beispiel in Form von
Schallschluckwänden aus Kalksandstein:



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<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2004/i/1586-ks1.jpg" vspace="2" alt="Schallschutz, Mauerwerk, Wandbaustoff Kalksandstein, TA Lärm, Schallschluck-Wand, Schallabsorption, Kalksandstein-Wand, Bundesimmissionsschutzgesetzt, BlmSchG, Immissionsrichtwerte, Arbeitslärm, KS-Innenwände, Schallschutzanforderungen">

</center>



Der massive Wandbaustoff Kalksandstein (KS) ist aufgrund der
hohen Rohdichteklassen von 1,8 bis 2,2 für optimalen Schallschutz bestens
geeignet. In architektonisch ansprechender Form haben sich bei Industrie- und
Wirtschaftsbauten, aber auch in Turnhallen, Kirchen und Versammlungsräumen
besonders schallabsorbierende Vorsatzschalen aus KS-Lochsteinen bewährt.



Die schallabsorbierende Wirkung von KS-Innenwänden kann
wesentlich erhöht werden, wenn sie eine Vorsatzschale aus KS-Lochsteinen mit zum
Raum hin offener, horizontaler Lochung haben. Eine weitere Erhöhung der
Schallabsorption wird erzielt, wenn Mineralwolleplatten zwischen tragender Wand
und Vorsatzschale angeordnet werden und die Lochung der Vorsatzschale
durchgehend ist.



Neben dem Schallschluck-Effekt ist grundsätzlich jeder
Schallschutz mit Kalksandstein optimal zu realisieren: in Verwaltungen, Büros,
Banken sowie auch im Wohnungsbau. Nach den Gesetzen der Bauphysik steigt der
Schallschutz mit dem Gewicht des Baustoffs. Akustikexperte

Prof. Dr.-Ing. habil. Karl Gösele
erläutert in seinem Fachbuch

Schall, Wärme, Feuchte
: "Die Schalldämmung von dichten einschaligen,
homogenen Wänden hängt in erster Linie vom Gewicht der Wände je Flächeneinheit,
von ihrer flächenbezogenen Masse ab. Daraus ist zu entnehmen, dass die
Schalldämmung stetig mit der Masse ansteigt." Die massiven Kalksandsteinwände
spielen hier die Vorzüge ihrer hohen Rohdichten voll aus und erreichen große
Wandflächengewichte bei gleichzeitig schlanken Wandkonstruktionen. Sie sind für
bestmöglichen Schallschutz eine optimale Wahl. Der Finanzbonus: Es entstehen
keine zusätzlichen Kosten. Der Schallschutz ist bei Kalksandstein
baustoffspezifisch. Er wird quasi gleich mit dem Stein geliefert und eingebaut.



Schallschutzanforderungen sind in der

DIN 4109 geregelt.

Die hier verlinkte Tabelle zeigt Anforderungen an die Luftschalldämmung von
Wänden und Türen gegen Schallübertragung aus einem fremden Wohn- und
Arbeitsbereich nach DIN 4109. Für einen sicheren und wirkungsvollen Schallschutz
sollten auf jeden Fall die Empfehlungen für einen erhöhten Schall­schutz nach
Beiblatt 2 zu Grunde gelegt werden.



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Mit Kalksandstein werden zum Beispiel erreicht (siehe
auch konstruktive Beispiele):

53 dB

24 cm KS Rohdichteklasse 1,8 verputzt und unverputzt

20 cm KS Rohdichteklasse 2,0 verputzt

55 dB

24 cm KS Rohdichteklasse 2,0 verputzt

57 dB

30 cm KS Rohdichteklasse 2,0 verputzt und unverputzt

67 dB

2 x 11,5 cm KS Rohdichteklasse 2,0 mit Trennfuge für schlanke
Haustrennwände
</center>


<div align='right'>Siehe auch:

KS-Info GmbH
</div>
 
Thema: Schallschutz im Industrie- und Gewerbebau
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