Salzwasser auf NICHT WU-Beton?

Diskutiere Salzwasser auf NICHT WU-Beton? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo ich möchte mir einen Gartenteich mit 30cm wassertiefe anlegen, der einen betonboden haben soll. Es ist mir offen gesagt egal ob ein...
WU- Beton

WU- Beton (genau heißt er Beton mit hohem Wassereindringwiderstand) braucht keine Pülverchen und Mittelchen um wasserdicht zu sein.
Da wir jetzt wieder ein bisschen Informationen vorgestreut bekommen- Marocco- lassen Sie die Teiche von Einheimischen betonieren. Dichten kann man Sie mit Sperrputz (Putz mit Dichtungsmittel), einer mineralischen Abdichtung (Verkieselung mit Wasserglas und darauf Sulfatexschlämme)
oder einer Schwimmbadfarbe.
Ihnen ist hoffentlich klar das Ihr Vorhaben nur funktioniert wenn Sie einen offenen Wasserkreislauf installieren, also ständig frisches Wasser aus dem Meer nachpumpen. Sonst haben Sie eine Saline.
 
Zusammenfassung

Ok Danke schonmal für die vielen Rückmeldungen! ich will nur sichergehen dass ich alles richtig verstanden habe:

normaler beton (XC4, chloridresistent) ist , wenn er richtig verarbeitet wird,genauso beständig gegen Wasser wie WU Beton, lässt das Wasser aber durchsickern. (egal weil genug vorhanden)

Zum Material u Herstellungspreis kommen noch die Kosten für das Einbau, Verdichtung, Nachbehandlung, Formen. (Baustahlgitter oder Faserverstärkung wollte ich nicht verwenden, Überwachung? wer soll denn tonnenweise eingebauten Beton klauen?,Dehnungsfugen und Arbeitsfugen kosten doch nichts außer das Wasser, welches da durchfließt oder?, fürs ein und ausschalen brauche ich doch nur Formen, welche ich a besten wiederverwenden kann oder?)
Arbeitsgeräte sollten sich organisieren lassen (irgendwie bauen die ja auch Betongebäude). Mir ging es eher um die Lohnkosten, welche deutlich niedriger sind, wenn man Einheimische beschäftigen kann.

Nur Sand als Zuschlagstoff zu nehmen wäre schlecht für die Qualität des Betons. Stattdessen sollte ich noch größere Brocken dazumischen.



EDPM Folie wäre leichter einzubauen (habe mich zuert dagegen entschieden, weil ich einer 5-10 cm Betonschicht mehr vertraue als einer 1,5 mm Folie, aber werde das in erwägung ziehen...danke für die Info)

PVC scheidet aus.

Man sollte Beton eigentlich nur 20 Jahre benutzen, wenn man ne Anlage baut, aber im Grunde hält er ewig, wenn er richtig behandelt wird (Verdichtung, Nachbehandlung)

Hab ich alles?
 
Sofern

Sofern Ihnen Herr Teich die versprochenen Sieblinien schon per mail geschickt hat: ja! :))))
 
WU- Beton

Was eine Siebline ist weiß auch in Marokko jeder Betonwerker, das Problem ist dort eher die Zuschlagstoffe auch zu kriegen bzw. zu bezahlen.
So komisch wie das klingt, aber es gibt zuwenig Sand und Kies in solchen Ländern, jedenfalls für Beton und Mörtel geeigneten. Die Kornform bei Sand sollte eckig und kantig sein und nicht rundgeschlffen.
Deshalb wird heimlich und illegal Sand und Kies geklaut, von Stränden und aus Flußläufen, nicht nur in Marokko. Es betrifft mehr oder weniger alle Länder mit armer Bevölkerung die nicht von der Eiszeit betroffen waren.
Beton XC 4 mit Chloridresitenz lässt kein Wasser durch weil er ein dichtes Gefüge hat. WU-Beton hat auch ein dichtes Gefüge.
Verstehen Sie, WU- Beton ist nur ein Name, eine Eigenschaft die viele Betone materialseitig bereits haben- nur in der Verarbeitung und Bewehrung gibt es Unterschiede Deshalb habe ich zum Beispiel 30 cm Bauteildicke erwähnt.
Das Ihnen zu erklären wäre aber zu umständlich, ich will hier keine Vorlesung halten. Schauen Sie in die WU- Richtlinie des DAfStB (Deutscher Ausschuß für Stahlbeton) da steht alles drin. Dann wissen Sie was WU- Beton bedeutet und ist und brauchen nicht mit Begriff zu argumentieren der Ihnen unbekannt ist.
 
Becken herstellen

Am einfachsten wird es sein, ein Becken mit schrägen Wänden auszuheben, den Sand vor dem Betonieren anzufeuchten, damit er nicht hineinrieselt und dann das Becken ohne Schalung mit schrägen Wänden zu betonieren.

Nur würde, wenn doch die Verwendung einer EPDM-Folie in Betracht gezogen wird, auch eine Betonunterlage verzichtbar sein.
Wenn eine Wanderdüne kommen sollte oder ein Sandsturm kann die einfach an einem anderen Ort ausgelegt werden.

Das ist einfacher und womöglich sinnvoller, als mit viel Aufwand ein Betonbecken herzustellen, welches dann uU ohne Funktion jahrzehntelang in der Wüste herumsteht.

Vielleicht gibts dort geeigneten Lehm, um damit ein Becken herzustellen- wenn der gut verdichtet wird genügt das ggf schon ohne Folienverwendung.
Lehmbauten gibts genug und Erfahrungen mit der Verarbeitung.

Andreas Teich
 
Betonierung

Von Lehm habe ich eigentlich Abstand genommen, weil der, wenn ich nicht noch eine Kiesschicht drüberlege (welchen ich auch benutzen könnte um meinen eigenen beton herzustellen), das Wasser trübt, was ja nicht gerade vorteilhaft für das Pflanzenwachstum ist. Und außerdem müsste man, um das Becken mit ner 30-50 cm Schicht Lehm auszulegen, ziemlich tief buddeln, was auch wieder kosten verursacht.

Ton werde ich mir noch genauer anschauen, wobei ich leider kaum Preisangaben im internet finde. Falls da jemand eine Hausnummer nennen kann, die einigermaßen einen Anhaltspunkt geben kann, wäre ich sehr dankbar.

An die Wanderdünen hab ich noch gar nicht gedacht also an dieser Stelle danke für den Tipp.

Warum ein schräges Becken? und warum darf dort kein Sand reinrieseln bzw. würde der nicht sowieso mit weggespült werden, weil ich konstanten Wassernachschub brauche um die Algen mit den entsprechenden Nährstoffen zu versorgen?

Hängt die Chloridresistenz von Beton auch einfach von der Schalung, Verdichtung und Einbau ab bzw. tritt Lochfraßkorrosion überhaupt auf, wenn keine Eisenstäbe im Beton sind?

Einfach, um die Kosten für Beton besser berechnen zu können:
Hat jemand Ahnung von den ungefähren Preisen für Schalungen, Lösemitteln (oder unerheblich von Kostenfaktor?) und Vibrationsverdichtern?

Danke im Vorraus! :)

André
 
Beckenherstellung

Schräge Seitenwände nur deshalb, weil dies die Schalung ersparen würde wenn ein entsprechend geformtes Becken aus dem Boden ausgehoben wird und der Beton hier direkt eingefüllt wird.
Sand soll nur beim betonieren nicht hineinrieseln- hinterher ists ja egal.

Eintrübungen gibts nur bei entsprechend heftiger Wasserbewegung- alles andere setzt sich wieder ab-
wie in jeder Pfütze zu beobachten ist.

Preise aus Österreich oder Deutschland helfen dir ja nicht weiter, oder willst du Schalungen, Ton etc importieren???
Töpfer gibts in jedem Land, wobei du ja nicht die Töpfer-Qualität benötigst.
Wenn du ständig Meerwasser nachfüllst um Verdunstung und Teilversickerung auszugleichen bekommst du irgendwann ein Gegenstück zum Toten Meer und kannst den Salzverkauf starten.
Der liegt ohnehin schon bei ca 35 kg/1000 Liter(3,5%)

Damit läßt sich das Projekt schon finanzieren.

Oder du mußt tatsächlich einen ständigen Durchfluß schaffen,damit der Salzgehalt nicht ansteigt.

Wie groß sollen die Becken werden und wieviele davon?

Ich vermute aber, dass EPDM Folie in eine Vertiefung im Sand gelegt am einfachsten ist- gerade wenn völlig unsicher ist wie das auf Dauer funktioniert.
Umfangreiche Erdarbeiten fallen dabei ohnehin nicht an-, wenn der Sand zur Böschung aufgeschüttet wird muß die ohnehin nur 30 cm hoch sein.
Die Folie gibts in Maßen von 15 x 30 m,
Gewicht knapp 2 kg/qm bei 1,5 mm Foliendicke.
Die läßt sich leicht auf einer Europalette verschiffen.

Andreas Teich
 
Salz, Größe

Den Salzverkauf werde ich auf jeden Fall auch zusätzlich mit in Betracht ziehen.
Es gibt auch Algen, die hohe Salzkonzentrationen überleben und der Vorteil ist, dass mögliche Schädlinge meist absterben, weil sie unter den Bedingungen nicht überleben können.
Ob ich diese dann wirklich einsetze oder einen Mischmasch mache, entscheidet die Wachstumsrate.
Um genug Nährstoffe (ohne Dünger) für das Wachstum zur Verfügung stellen zu können, muss ich sowieso knaapp 1000 m^3/Jahr über jeden m^2 laufen lassen.
Also ca 35t Salz /Jahr wenn man mal vernachlässigt, was die Algen davon zum Wachstum verbrauchen. Dafür hatte ich überlegt ein zweites Gebiet hinter der eigentlichen Kultur anzulegen, welches noch ein Stückchen tiefer liegt, sodass ich keine Pumpe brauche, und im Grunde als Salzbecken fungiert. Würde ich so etwas nicht einrichten, müsste ich den allergrößten Teil der 1000 m^3 wieder 11 km weit zurückpumpen oder mein Becken würde ziemlich schnell überlaufen.

Was die Größe anbetrifft, rechne ich im Moment mit 1ha/Becken und errechne daraus die Bilanz pro m^2 um das einfach hochrechnen zu können. Wie groß die Anlage letztlich wirklich wird, wird dadurch entschieden, wie viel Geld ich für das Projekt auftreiben kann. Platz wäre auf jeden Fall genug da.

Ohne Schalung zu arbeiten wäre mir auch lieber, weil ich mir denken kann dass es ein ziemlich großer Kostenfaktor ist, dutzende Schalungen zu bauen/importieren und dann jeweils einen halben Tag zu warten, bis ein Stück fertig ist. Dazu spart das auch benötigte Fläche und Lagerkapazitäten, welche man bauen müsste, um den Beton abdichten zu lassen.

Bleibe aber wie schon gesagt wahrscheinlich beim EDPM. Wenn ich überall 1,5 mm Folie benutze kostet es ca 11€ einen m^2 zu bauen (inkl. Wasserzufuhr, Wand, Transportkosten; exkl. Steuern, Mitarbeiterlöhne, Baumaschinen; Lebensdauer 30-40 Jahre) im Gegensatz zu 17€ bei 0.1 m Beton (inkl. Materialpreis, Transportkosten; exkl. Einbau, Nachbehandlung, Löhne; Lebensdauer: 60-ewig??)
 
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