Renzo Piano baut "Weltstadthaus" in Köln

Diskutiere Renzo Piano baut "Weltstadthaus" in Köln im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Fließend, transparent, anatomisch - so schmiegt sich das "Weltstadthaus" von Renzo Piano an die Ecke <nobr>Antons-/</nobr> Schildergasse im...
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Fließend,
transparent, anatomisch - so schmiegt sich das "Weltstadthaus" von Renzo Piano
an die Ecke <nobr>Antons-/</nobr> Schildergasse im Zentrum von Köln. Mit seinem modernen
Entwurf treibt der Stararchitekt die Stilrichtung der "Blobs" voran. Das
organisch geformte Bauwerk wirkt harmonisierend auf die pulsierende
Einkaufsmeile. Die eigenwillige Gebäudehülle aus Glas und Holz ist gleichermaßen
architektonische Vision und technische Herausforderung.



Um die außergewöhnliche
Form mit hoher Funktionalität zu verbinden, entwickelten die Planer eine
aufwändige Fassadenkonstruktion. Ummantelt mit ipasol natura 67/34 (Interpane)
und gestützt auf ein Skelett aus Holzleimbindern, zieht der gläserne "Blob" seit
dem 7. September Einkaufslustige in sein Inneres.



"Architektur auf höchstem internationalen Niveau" lautet der Anspruch des
Bauherren Peek & Cloppenburg an seine "Weltstadthäuser". Dafür arbeitete das
Bekleidungsunternehmen schon mit Professor Josef P. Kleihues und Richard Meier
zusammen. Jetzt setzte Renzo Piano in Köln seine Idee eines Kaufpalastes unter
schwierigen städtebaulichen Bedingungen um. Zwischen belebter Shoppingmeile und
stark befahrener Verkehrsader, umringt von Betonfassaden der 70er Jahre und in
Nachbarschaft einer spätgotischen Kirche, gleitet seine eigenwillige
Konstruktion aus Glas und Holz dahin. Kein Kunstwerk in Alleinstellung - Pianos
Konzept fügt sich in die örtlichen Gegebenheiten ein und tritt Missständen
bewusst entgegen.



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Zweiteilig konzipiert will der Bau die Strukturen seines Umfeldes aufgreifen und

gleichzeitig fließende Übergänge sowie neue Räume schaffeen. An der Antonsgasse
überträgt die Natursteinfassade in klassisch kubischer Form die harten Linien
des Straßenzugs. Diesen kantigen Teil umwindet an der Schildergasse ein
gerundeter, filigraner Glasbau. Zeigt sich die Front noch fünfgeschossig, senkt
sich das Kaufhaus auf Höhe der Antoniterkirche auf vier Etagen. Auch in der
Breite wird die Fassade an dieser Stelle zurückgenommen, schafft Platz. Das
spätgotische Gotteshaus, das in dem sonst urbanen, kalten Straßenzug fast wie
ein Fremdkörper wirkte, wird so zum prägenden Element und behält seine
Identität.



Ein "schlafender Wal"




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Wie ein gläserner Wal, der eine Klippe umschlingt, zeigt sich der optisch
zweigeteilte Bau. Dabei löst sich Renzo Pianos plastische Glaskonstruktion von
der traditionellen Architektur und zitiert sie im gleichen Moment. "A modern
building with however a clear reference to tradition, through the use of wooden
arches and glass", umschreibt es der Architekt. Das Glashaus von 130 Metern
Länge und bis zu 34 Metern Höhe ist angelehnt an die Orangerien des 19.
Jahrhunderts. Basis für das Kaufhaus mit 22.000 Quadratmetern Grundfläche ist
ein Stahlbetonbau. Darüber entfächert sich eine Holzkonstruktion - Träger und
Formgeber der aus runden und elliptischen Querschnitten zusammengesetzten
Glashülle.



Auf hölzernen Rippen



Vertikal, in Höhe des vierten Obergeschosses, lagert das Tragwerk der Dach- und
Fassadenkonstruktion auf dem Stahlbeton-Skelett. Am Stahlfirstträger, dem
dreidimensional geschwungenen "Rückgrat" des Körpers, sind 66 Holzbinder
rippenartig angebunden. Die Stützen setzen sich aus 60 Millimeter dicken und
zwischen 160 und 220 Millimeter breiten Lamellen aus sibirischer Lärche
zusammen. Nur jede vierte bis sechste dieser hölzernen Rippen ruht direkt auf
den Rohbaustützen. Dazwischen bildet die Fassadenhaut eine selbsttragende
Konstruktion. Sie erlaubt es, den organischen Formen zu folgen und gleichzeitig
die Kräfte sicher aufzunehmen. Auf dem Skelett hält eine innere
Tragstrukturebene auf filigranen Doppelflachstählen die Fassadenhaut aus
Glashalterahmen und Silikondichtungsprofilen.



An die Rundungen geschmiegt



Leicht und filigran umhüllt das Glas die Designershops. Diese weichen Formen zu
realisieren war nicht einfach: Es entstand eine "geschuppte" Fassade aus
Stufenisolierglas in Elementbauweise. Fast jede der nahezu 7.000 eingesetzten
Scheiben ist ein Unikat - die einzelnen Fassadensegmente weichen in Winkeln und
Maßen voneinander ab. Der CNC-gesteuerte Zuschnitt erlaubt es, den weichen
Linien des Körpers zu folgen. Um die architektonischen Rundungen der Gestalt
konsequent umzusetzen, wurden die Isolierglaselemente im eingebauten Zustand
leicht kalt verformt. So entstand eine optisch und funktional anspruchsvolle
Gebäudehülle, die hohe Transparenz mit angenehmem Raumklima verbindet.



Echte Farben zeigen



Shopping unter optimalen Bedingungen - das Sonnenschutzglas ipasol natura 67/34
(Interpane) erfüllt die speziellen Anforderungen an ein zukunftsweisendes
Kaufhaus: Helle, tageslichtdurchflutete Räume (τ<span style="font-size: 10px">L</span> = 67%) und farbechte
Präsentation von Kleidung und Accessoires. Besonders wichtig für einen
entspannten Einkaufsbummel: Ein ausgewogenes Verhältnis von Sonnenschutz im
Sommer und Wärmedämmung im Winter. Mit einem Gesamtenergiedurchlassgrad von 37
Prozent (DIN
EN 410) bei gleichzeitig hoher Wärmedämmung (1,1 W/m²K nach

DIN EN 673) reguliert ipasol natura 67/34 als "gläserne Haut" die Temperatur.
Zusätzlich wurden im Erdgeschoss des Objekts rund 1.000 Quadratmeter Warmglas (iplus
von Interpane) eingesetzt.



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