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anonymus
Guest
Lieber Herr Stöpler, Liebe Mitglieder, an der Diskussion über Fragen zur Wärmedämmung hatten sich die Gemüter in der letzten Zeit etwas erhitzt und auch etwas entzweit. Das ganze gipfelte dann in dem grundsätzlich lobenswerten Angebot von Herrn Stöpler (s. Beitrag im Forum), einen Entscheidungsbaum mit den Profis zu entwerfen und zu programmieren. Auch hierzu gab es kontroverse Meinungen, und das ist wiederum positiv, denn das Forum kann auch nur durch Meinungsvielfalt leben ! Warum aber jetzt eine eher kritische Bestandsaufnahme ? Angeregt wurde ich bereits vor Monaten durch einen Beitrag von Udo Mühle, der damals von Mitgliedern ein häufig fehlendes „DANKE“ auf qualifizierte Antworten monierte. Nachdem ich mich im Herbst 2002 als Neumitglied erst einmal stundenlang durch die vorhandenen Beiträge und tw. Profile gewühlt hatte, konnte ich damals für mich sagen: „Er hat RECHT“. So, nun gibt es fachwerk.de mit Community und Forum mit dem Ziel, eine Plattform für eine „Art nachbarschaftlicher Diskussion und Hilfe“ rund ums Fachwerk zu sein – und dabei möglichst viele Interessengruppen unter einen Hut zu bringen. Welche und wieviel Gruppen haben wir aber eigentlich? zwei, drei, sieben. ein Dutzend oder mehr – und wie ist deren Beteiligung im Forum, welche Art von Fragen gibt es, und welche Art von Antworten ???? Als Ziel einer Community fasse ich dabei ein qualifiziertes Geben und Nehmen auf, also Rechte und Pflichten bei den Beteiligten. Grundsätzlich haben wir hier doch – gemessen an ihren Zielen – formal zwei völlig unterschiedliche Gruppen von Mitgliedern – gewerbliche und private. Das Ziel eines gewerblichen Mitglieds – über das ideelle Ziel Fachwerk hinaus – ist, eine Leistung anzubieten und zu verkaufen. Aus meiner Sicht völlig legitim. Genauso legitim ist das Ziel der privaten Anbieter, eine Antwort, eine Problemlösung möglichst kostenfrei und schnell zu erhalten. Darüber schwebt dann noch als „One-Man-Band“ Herr Stöpler als dritte Gruppe, zusrändig für technische Realisierung – und nicht zu vergessen – als Politiker und Moderator, um die divergierenden Ziele der einzelnen Gruppen möglichst unfallfrei unter einem Hut zu halten. Dafür von mir jetzt noch einmal ein herzliches Danke. Schauen wir uns doch aber einmal die Größe dieser Gruppen an. Ohne jetzt Fliegenbein-Zählerei betreiben zu wollen, ist doch das Verhältnis der beiden Gruppen ca. 1 : 1, mit steigenden Zahlen auf beiden Seiten. Rein rechnerisch kommt also auf jedes private Mitglied ein potentieller Anbieter. Man mag darüber streiten, ob dieses Verhältnis OK ist. Ich persönlich würde mir zwar mehr (private) Mitglieder wünschen, denn jedes Netzwerk wird mit jedem Teil enger. Die Seite von fachwerk.de bietet eine Reihe unterschiedlicher und sehr guter Funktionen. Aus den aktuellen Anlässen heraus, möchte ich jedoch heute vorrangig über das FORUM sprechen, über Gebrauch und ggf. auch über falsche Nutzung oder sogar Missbrauch – hier hat sich die ganze Diskussion entzündet. Und hier ist auch zu beobachten, daß wir nicht mehr nur über Mitglieder sprechen müssen, sondern auch über NICHT-Mitglieder. Im Moment kommen ca. 80 – 90 % der Fragen von dieser Gruppe und das häufig mit redundanten Themen und mit einer zunehmenden Tendenz äußerst unspezifischer Fragen, nach dem Motto „Habe Fachwerk, wer kann mir Tipps geben“. Hier habe ich ganz einfach den Verdacht, daß diese Personen garnicht an einer Community interessiert sind, sondern sternschnuppenartig auftauchen, eventuelle Vorteile mitnehmen und dann wieder verschwunden sind. Dieses gehäufte Auftreten ist sicherlich auch ein Indiz für die Qualität von fachwerk.de. Aber warum werden diese Personen nicht Mitglied ? Haben sie die Seite von fachwerk.de mit allen Angeboten überhaupt kapiert und genutzt? M.E. handelt es sich hier um eine abzocker-ähnliche Aufwands-Minimierung, in der Hoffnung, daß irgendein „blödes“ Mitglied darauf eine qualifizierte Antwort gibt. Und das Forum bietet dafür ideale Möglichkeiten des Einstiegs. Ich habe nur selten beobachtet, daß von einem Nicht-Mitglied auch einmal eine Antwort kam. Der nachbarschaftliche Gedanke des Forums wird hier aufs äußerste pervertiert. Ein Großteil der Antworten im Forum kommt dann auch von gewerblichen Mitgliedern, aber sehr häufig nach dem Motto: „Kann Ihnen helfen, rufen Sie mich an“. Wie gesagt, derartiges Verhalten gewerblicher Anbieter halte ich für legitim – aber muß das im Forum sein ? Wir haben dann kein Forum mehr, sondern „Gelbe Seiten mit Antwort-Funktion“. Der Gebrauchswert des Forums, zumindest für private Mitglieder, geht damit gegen NULL. Das ganze wird nur aufgeblasen wie ein Luftballon, bis er platzt, sprich: bis die Hilfsbereitschaft der bestehenden Mitglieder erschöpft ist. Wenn das Mitglied Annette hier einmal in einer Antwort etwas säuerlich vermerkte „ ... das Thema wurde bereits bis aufs Blut diskutiert ...“ kann ich das also sehr gut verstehen. Mir wird aber auch langsam die Zeit zu schade, mich im Forum durch diesen wiederkehrenden „Müll“ zu wühlen. Lieber Herr Stöpler, in Ihrem Antwort-Beitrag zu Ihrem eigenen Thema „....Wärmedämmung“ (Entscheidungsbaum) vermerken Sie zum Vorschlag der Literatur-Liste, daß es das im Prinzip (als Menü-Punkt) schon gäbe. Völlig richtig und für literatur-suchende auch völlig OK. Eine zusätzliche Gruppierung nach Wärmedämmung & Co. halte ich hier auch nicht für sinnvoll. Dieser Teil von Fachwerk.de bedient eine Klientel, die bereits weiß was sie will. Der aktuelle Vorschlag der Literaturliste oder auch einer kurzen Dokumentation geht in eine andere Richtung, nämlich Neueinsteigern einen kompakten Überblick über die grundsätzliche Problematik zu geben, damit sie „lernen, Fragen zu stellen“, die noch nicht zigfach abgehandelt wurden, oder deren Antworten zu einer Art Basiswissen für jeden Fachwerkbesitzer gehören sollten. Das hat nichts mit Fernstudium oder dergl. zu tun, sondern soll vielmehr die erste Plattform zur Hilfe zur Selbsthilfe sein. Des weiteren schreiben Sie, daß fachwerk.de „gute Fachleute präsentieren will “, an die sich Interessierte wenden können. Völlig richtig und auf einer derartigen Plattform (Portal) auch notwendiger Bestandteil. Dafür gibt es die Profile der gewerblichen Anbieter. Aber in welchem Umfang wird ein derartiger Direkt-Kontakt denn überhaupt hergestellt. Wäre einmal interessant, dazu Aussagen gewerblicher Mitglieder zu hören. Hier können die direkt Angesprochenen dann individuell antworten – wenn sie denn wollen – und hier kann eine Antwort auch nicht in einer Literatur-Empfehlung enden. Ich glaube, Sie sehen diesen ganzen Aspekt zu sehr aus der Perspektive der Präsentation der Fachleute. Gehen wir einmal davon aus, daß Ihr Entscheidungsbaum realisierbar ist – was von einigen „Fachleuten“ bereits aus unterschiedlichen Gründen angezweifelt wird. Wo soll denn dieser Entscheidungsbaum untergebracht werden? Es müßte – wie auch alle anderen Lösungen m.E. ein separater Menüpunkt sein. Damit stellt sich jedoch die Frage, ob damit die intendierte Lösung – das Forum zu entlasten – erreicht werden kann. Ich möchte das nachhaltig bezweifeln. Die bereits zitierten „Sternschnuppen“ werden sich nach wie vor nicht die Mühe machen, das Gesamtangebot von fachwerk.de zu nutzen, sondern den einfachen Weg gehen und ihre Frage ins Forum stellen, ohne nach links oder rechts, oben oder unten zu gucken. Mir ist da aber auch aufgefallen, daß es bei Fragen von Nicht-Mitgliedern zunehmend eine reduzierte Antwort-Zurückhaltung gibt, im Vergleich zu den Fragen von Mitgliedern. Liegt das nun an der Qualität der Fragen oder an der Mitgliedschaft? Die neuere Möglichkeit für Mitglieder, Fragen nicht öffentlich zu stellen, sondern nur an die Community, halte ich für einen Schritt in die richtige Richtung, weil sich damit bereits eine Grobklassifizierung ergibt. Es kann jedoch noch nicht der letzte Schritt sein, denn grundsätzlich sollte ein Forum auch ein „offenes System“ sein. Sie bemerken ganz richtig, mit Fachwerk.de „ ... Entscheidungs-Grundlagen für eine Sanierung in unserem Sinn zu bieten“ und „ ... durch Simplifizierung, Sensibilisierung ... Rahmenbedingungen ... populär-wissenschaftlich ... der Masse näher zu bringen“. Genau das war auch mein Ziel – da liegen wir überhaupt nicht weit auseinander. Es kommt jetzt nur noch auf die Wahl der richtigen Mittel an UND darauf, das Forum zu entmüllen. In diesem Zusammenhang aber einmal eine Bitte an die Community. Es ist häufig zu beobachten, daß ein Beitrag und die Antworten 70 oder 80 Mal gelesen wurden, es gibt jedoch nur 3 oder 4 Antwortbeiträge. Das mag auch damit zusammenhängen, das versucht wird, hier keine Wiederholungen einzubauen. Mich würde hier aber einmal brennend interessieren, wie denn die Meinung zur Frage der Notwendigkeit des „Entmüllens des Forums“ ist. Auch wenn Sie nichts langes dazu schreiben wollen, antworten Sie nach dem Lesen doch einfach mal Mit JA oder NEIN. Vielen Dank.