Neuer Asphalt macht laute Straßen dauerhaft leiser

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Ein
neuartiger, zweischichtiger offenporiger Asphalt mindert den Geräuschpegel einer
Bundesstraße um rund sieben Dezibel dB(A) gegenüber normalem Gussasphalt. Dies
zeigte ein vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und
Verbraucherschutz gefördertes Pilotvorhaben in Augsburg. Mit dem neuen
Straßenbelag lassen sich aus Sicht des Umweltbundesamtes (UBA) das lärmbedingte
Gesundheitsrisiko deutlich vermindern und Nachtschlaf sowie Kommunikation
verbessern. Lärmarme Asphalte sollten aus Sicht des UBA bald breiter zum Einsatz
kommen, denn: Der Straßenverkehr ist die bedeutendste Lärmquelle im Land. Der
Lärm von Autos und Motorrädern ist nicht nur lästig, er kann auch zu
Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.



Es gibt viele Möglichkeiten, Verkehrslärm zu reduzieren.
Vorrangig ist der Lärm direkt an der Quelle zu mindern; etwa durch leisere
Motoren oder Reifen. Oft bleibt den Anwohnern besonders lauter Straßen aber nur
der Einbau von Schallschutzfenstern, um kurzfristig die Situation in Innenräumen
zu verbessern. Schallschutzfenster reduzieren zwar den Lärm, müssen aber
geschlossen gehalten werden, was die Wohnqualität beeinträchtigt - denn
spätestens beim Lüften wird es laut.



Lärmarme Straßenbeläge können ebenfalls für Ruhe sorgen. Bei der
ersten Generation waren die erzielten Schallpegelminderungen aber zunächst noch
zu gering und das akustische Langzeitverhalten unbefriedigend - im Laufe der
Zeit nahmen die Geräuschemission der ersten Versuchsstrecken wieder zu.
Mittlerweile liegen umfassende Erfahrungen mit modernen Fahrbahnen vor, bei
denen auf Dauer relevante Lärmminderungen erreicht wurden. Neue Erkenntnisse
zeigen außerdem, dass sich lärmarme Straßenbeläge für unterschiedliche
Geschwindigkeitsbereiche und Verkehrszusammensetzungen optimieren lassen. Ein
erster Praxis-Test mit diesen neuen Deckschichten auf einem Teil der
Bundesstraße 17 in Augsburg stimmt zuversichtlich: Ein speziell auf die
Verkehrssituation abgestimmter zweischichtiger offenporiger Asphalt mindert im
Vergleich zu einem herkömmlichen Gussasphalt bei einer zulässigen
Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h die Schallpegel um rund sieben dB(A). (Zum
Vergleich: Eine Minderung um zehn dB(A) entspricht in etwa einer Halbierung der
wahrgenommenen Lautstärke.)



Auf Grundlage dieser Messungen, die das Bayerische Landesamt für
Umwelt im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und
Verbraucherschutz koordinierte, untersuchte das UBA, wie sich die Lärmminderung
auf den Schlaf, die Gesundheit und die Kommunikation auswirkt. Die Ergebnisse:
Das lärmbedingte Gesundheitsrisiko sinkt deutlich und der Nachtschlaf sowie die
Kommunikation der Anwohnerinnen und Anwohner verbesserten sich.



Verschiedene Untersuchungen - auch des UBA - weisen darauf hin,
dass Lärm die Gesundheit gefährden kann. Das Risiko etwa, einen Herzinfarkt zu
erleiden, steigt bei Männern um cirka 30 Prozent, falls sie längere Zeit in
Gebieten mit mittleren Schallpegeln über 65 dB(A) am Tage wohnen.



Der zwölfseitige UBA-Bericht "Lärmwirkungen von
Straßenverkehrsgeräuschen - Auswirkungen eines lärmarmen Fahrbahnbelages" steht
im Internet zum Download bereit:

umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3047.pdf




Ergänzende Presseinformationen zum Thema "Straßenverkehrslärm
und Gesundheit":




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