Neue alte Haustür ???

Diskutiere Neue alte Haustür ??? im Forum Handwerk & Restaurierung im Bereich - Hallo, wir haben in unserem ca. 150 Jahre alten, denkmalgeschützten Fachwerkhaus eine weder schöne noch seltene DDR-Haustür, von der wir uns gern...
Ich hab ja keine Ahnung von Einbruchsstatistik ,aber ich denk mal die meisten Diebe kommen nicht durch die Tür,da ist das Fenster oder die Terassentür interessanter.
Da mein Haus keine moderne Funktionalität haben muss,braucht s das bei meiner Türe auch nicht,ich finde es einfach nur gut alte Dinge wieder zu verwenden ,wieviele Arbeitszeit steckt in so einer Türe,die hat ja mal jemand geschaffen und wenn die Substanz stimmt und ich vieles in Eigenleistung erbringen kann,seh ich das als sehr sinnvoll an.
Ich wünsche den Horbanks das es klappt!

Grüße Martin
 
Haustür

Das mit der Statistik ist so eine Sache.
Danach ist die Gefahr bei einem Verkehrsunfall getötet zu werden weil man keinen Sicherheitsgurt hat verschwindend gering, wenn man das Risiko auf sich als Person umrechnet.
Deshalb fahre ich trotzdem ein Auto mit Sicherheitsgurten und ich lege sie auch an.
Will sagen:
Ich habe nichts gegen alte Haustüren nach dem gezeigten Muster, WENN SIE ZUM BESTAND eines Hauses gehören. Dann sollten sie auch bleiben. In diesem Sinne hat die vorhandene Tür auch eine gewisse Daseinsberechtigung. Welche von den beiden Türen besser zum Stil und zum Baualter des Hauses passt steht noch aus, das kann man nur nach besserer Kenntnis des Hauses sagen. Ob bei der jetzigen Wahl neben der persönlichen Geschmacksbildung der Bauherrin?(vermute ich mal) auch Stilfragen des Hauses zählten weiß ich nicht.

Viele Grüße
 
Naja

Wenn unser Haus von ca. 1850 ist, passt die DDR-Tür sicher nicht unbedingt von der Zeit dazu. Das abgerissenen Haus, woher die neue Tür stammt, stand nur 100m von unserem entfernt und es war vom Typ her auch ein solches Fachwerkhaus mit Schieferfassade ob nun etwas älter oder jünger kann ich nicht sagen. Es hatte übrigens auch Denkmalschutz, was es aber leider nicht vorm Abriss retten konnte.
Über Geschmack und Stil lässt sich streiten, m.E. ist die DDR-Tür in einem solchen Fachwerkhaus eher stillos.
 
Ich

beziehe mich da auf eine Aussage der Polizei Wien nachdem in der Wohnung unter uns eingebrochen wurde. Die meinten, bei weitem die Mehrheit der Einbrecher ist nur mit dem berühmten Schraubenzieher in der Tasche unterwegs, und wenn sie nicht binnen Sekunden drin sind gehen sie wieder. So sah auch der Einbruch dort aus - Holz-Flügeltür mit minimalem Schloss aus den 1980ern, das sich durch Verbiegen der Türblätter aushebeln ließ. Das vorher dort vorhandene Sicherheits-Schnappschloss das beide Flügel gegeneinander verriegelt hat, hätte den Einbruch vielleicht schon verhindert, ein Balkenriegelschloss sicher.

Was die Angemessenheit von Bauteilen angeht gibt es einfach mehrere Philsophien. Die eine ist, alles was original ist zu schützen und sämtliche späteren Umbauten als Freiwild zu betrachten. Die zweite ist eher, nachträglichen Umbauten ab einem gewissen Alter ebenfalls Schutzwürdigkeit zuzusprechen. Die dritte wäre, möglichst nach "Originalität" zu streben. Die vierte und letzte, die mir persönlich am besten gefällt, ist die, (dort wo keine originale oder zumindest sehr alte Substanz vorhanden ist) passend zum eigenen Geschmack und den eigenen Möglichkeiten sowie unter grober Beachtung des Hausstils das Gebäude so ansprechend wie möglich zu gestalten.

In diesem Sinne ist es genauso erlaubt, in ein Haus von 1850 eine Tür aus den 1920ern einzubauen wie eine zu DDR-Zeiten eingebaute Tür zu behalten.

Zu guter Letzt meine persönliche Meinung: ich finde die derzeitige Tür auch abartig scheußlich und würde die alte als enorme Verbesserung ansehen! Außerdem wirkt das überbreite Türblatt unproportioniert und ziemlich unpraktisch.

Die alte Tür entspricht zwar auch nicht ganz dem, was meinem Empfinden nach in ein Haus dieses Alters gehört, aber das dürfte hauptsächlich regionalen Stilunterschieden geschuldet sein, ändert also nichts an meiner persönlichen Empfehlung.
 
DDR-Tür?

Also die Haustür(50er Jahre) von meinem Grossvater im Odenwald hatte eine ganz ähnlicher Machart, war aber eine einwandfreie Schreinertür aus Eiche, also ziemlich unverwüstlich.

Ich finde deine jetzige Tür jedenfalls 1000x schöner, als die ganzen Alu-Viecher, die sie hierzulande in den 70ern mal schick fanden.....


Gruss, Boris
 
Es

stimmt schon, schlimmer geht immer. Aber meiner Meinung nach passt eine Tür von einem Haus ähnlichen Stils und Baujahrs besser als eine im Stil der 50er. In der DDR würde ich auch eher von Fichte als von Eiche ausgehen.

Ich würde die derzeitige Tür nicht entsorgen, sondern nach Möglichkeit samt Zarge zum Verschenken anbieten - vielleicht kann die noch jemand für einen Schuppen, eine Renovierung etc. brauchen.
 
nix mit Eiche

Die jetzige Tür ist besteht aus mind. 2 Schichten. Das Holz draußen ist nur aufgeschraubt und schon ziemlich verwittert. Aus was genau die Tür besteht, weiß ich nicht. Schwer ist sie eher nicht. Insgesamt muss in den nächsten Jahren was dran gemacht werden. Entweder die jetzige Tür restaurieren oder eben die zweiflügelige.
 
Wahrscheinlich

ein Lattenrahmen, auf beiden Seiten mit Sperrholz beklankt (oder auch nur innen) und außen dann als Deko dieses Holz drauf. Hohltüren mit Sperrholz waren zu der Zeit denke ich shcon ziemlich üblich, in der letzten Wohnung meiner Oma, in einem Haus aus den 30ern, waren schon welche verbaut.

Mir persönlich gefällt die jetzige Tür überhaupt nicht und ich unterstütze die Austauschwünsche :-D
 
Genau, vermute ich auch

und ich würde eben lieber was restaurieren, was mir gefällt als die Sparversion-Haustür aufarbeiten. Sonst haben wir noch fast alles schöne alte Türen außer die Küchentür. Auch aus der DDR: innen und außen Kabak und dazwischen nur paar Leisten. Wenn es da im Winter im Flur kalt und in der Küche warm ist, verzieht sich die Tür derart, dass man sie kaum schließen kann, da das Türblatt sich sozusagen wölbt. Da bringt auch Schleifen nichts. Jetzt bei gemäßigten Temperaturen geht alles aber diese Tür steht auch irgendwann auf dem Plan. Habe noch einige alte gesammelte Türen aus anderen Häusern, muss aber auch wieder passend gemacht werden und ist eine Frage der Zeit bzw. Prioritäten.
Schönen Abend!
 
Klopf

doch mal von innen an die Tür - wenns hohl klingt weißt du was los ist.

Mein Blick muss damals in dieser Wohnung ziemlich dämlich gewesen sein. Hier in Wien sind Hohltüren eigentlich erst nach dem 2. Weltkrieg so richtig populär geworden, deswegen bin ich in einem Haus aus den 30ern automatisch von massiven Türblättern ausgegangen (auch wenn mich glatte Türblätter in dieser Dicke wohl schon misstrauisch machen hätten sollen, hiesige Türen hatten damals eigentlich immer in irgendeiner Form dünnere Füllungen), bis, ja bis ich die Haken innen an der Badezimmertür neu befestigen sollte. Was tut man bei ausgerissenen Schrauben? Zahnstocher ins Loch und Schraube wieder rein. Das erste Stück Zahnstocher - weg. Das zweite - weg. Da stimmt doch was nicht?!? Ist die Tür etwa hohl??? Mit dem dritten Stück dann mal vorsichtig sondiert - klar, komplett hohl. Mit einem geschickt eingeklemmten Stück habe ich das dann hingekriegt.
 
So unmöglich...

...scheint mir der Umbau nicht zu sein.

Es gibt 2 Möglichkeiten:

-als einflügelige Tür wird der größere "Doppel"flügel in einen neu zu bauenden Rahmen montiert. Die Fälze werden seitlich nicht ausgearbeitet, sondern angeleimt. Damit auch in der Höhe Platz für das Rahmenquerholz entsteht, wird der Türflügel entsprechend eingekürzt. Entspr. der Fotos scheint das möglich.

- als dreiflügelige Variante müssten die 4 aufrechten Kanten der beiden Flügel jeweils um ca. 3cm zurückgeschnitten werden. Ggf. wird das noch etwas weniger, wenn die Tür seitlich in einem Falz des Steingewändes angeschlagen wird. Lt. Foto scheint die Konstruktion auch das herzugeben. Ich würde diese Variante bevorzugen.

ABER: Georgs Einwände stimmen ja alle. Mit einer hinreichenden Schließtechnik kann die Tür in Sachen Sicherheit ertüchtigt werden, winddicht wird sie deshalb aber nicht. Ihr bräuchtet also innen einen Windfang, wenn sich die Tür nicht in ein unbeheiztes Treppenhaus öffnet. Eine neue Türe in historischem Gewand könnte ggf. nicht wesentlich teurer kommen, wenn Ihr die Farbfassung selbst bringt.

Fazit: Machbar, aber eine klassische Liebhabergeschichte.

Die jetzige Tür finde ich greulich.

Grüße

Thomas
 
klingt nach Fachmann

der da nötig ist, denn das übersteigt mein handwerkliches Talent. Am Ende sollte es schon so werden, dass der Doppelflügel sich, z. B. um sperrige Gegenstände ins Haus zu tragen, zusätzlich öffnen läßt. Innen ist nur unbeheiztes Treppenhaus und die Sicherheitsertüchtigung hat m.E. auch nur dann Sinn, wenn ich das gesamte Haus dementsprechend nachrüsten würde.
Vielen Dank!
 
Der Doppelflügel...

wäre sowieso der öffnende Flügel (war er ja bisher auch), und der schmale die Reserve.

Grüße

Thomas
 
Thema: Neue alte Haustür ???

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