Neubaukosten auf Sparkurs

Diskutiere Neubaukosten auf Sparkurs im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Die Wohneigentumsförderung treibt die Baupreise nach oben? Weit gefehlt! Seit 1995 - dem Jahr der Einführung der Eigenheimzulage - sind die...
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Die
Wohneigentumsförderung treibt die Baupreise nach oben? Weit gefehlt! Seit 1995 -
dem Jahr der Einführung der Eigenheimzulage - sind die veranschlagten Kosten für
das Bauwerk bei Einfamilienhäusern pro Quadratmeter vielmehr deutlich
zurückgegangen, nämlich um 6,5 Prozent bis zum Jahre 2003. Diese Entwicklung ist
bei allen Gebäudetypen spürbar, und zwar im Osten deutlicher als im Westen. Wie
LBS Research mitteilt, hat sich das Preisbewusstsein der Eigenheiminteressenten
nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für 2004 mit einem
weiteren Rückgang der Quadratmeterkosten um rund 1 Prozent fortgesetzt.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/0979-lbs.gif" vspace="2" alt="Neubau, Baupreise, Reihenhaus, Einfamilienhaus, frei stehendes Haus, Doppelhaus, Bauland, Wohneigentumsförderung, Eigenheimzulage, Preisunterschied">

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West-Ost-Unterschiede, das werde aus den Daten der amtlichen
Genehmigungsstatistik des Jahres 2003 deutlich, gebe es nicht nur bei den
Bodenpreisen, sondern auch bei den veranschlagten Baukosten. Seit Mitte der
Neunziger Jahre haben sich nach Information der LBS-Experten die Baukosten in
den neuen Ländern mit einem überdurchschnittlichen Rückgang um 15 Prozent
ausgesprochen günstig entwickelt:



  • Bei den frei stehenden Häusern würden im Osten mit 1.081 Euro pro
    Quadratmeter mittlerweile gut 17 Prozent weniger aufgewandt als im Westen
    (1.309 Euro).
  • Bei den Doppelhäusern, bei denen in Ostdeutschland bereits fast die
    1.000 Euro-Marke erreicht werde, betrage der Preisabstand sogar 19 Prozent,
  • während er bei den Reihenhäusern lediglich rund 15 Prozent ausmachte.
Da laut Statistik gleichzeitig in den neuen Ländern die
Eigenheime - und zwar in allen Gebäudetypen - im Schnitt um rund 15 Prozent
kleiner ausfallen, hatten Bauherren dort insgesamt nur rund 70 Prozent der
"Westpreise" zu veranschlagen: 130.000 Euro sind es im Osten nach Angaben von
LBS Research, verglichen mit 181.000 Euro in den alten Ländern (jeweils ohne
Grundstück und ohne Baunebenkosten). Pro Quadratmeter ist dabei der Preisvorteil
des Reihenhauses gegenüber dem frei stehenden Objekt mit 12 Prozent im Westen
ausgeprägter als im Osten, wo er sich auf 10 Prozent beläuft.



Günstiges Bauland bietet in den neuen Ländern Spielraum für die
Wohneigentumsbildung offenbar auch ohne Zwang zur Beschränkung bei der
Grundstücksfläche, so LBS Research. So entschieden sich in den neuen Ländern
2003 lediglich noch 6 Prozent aller Bauherren (nach 16 Prozent im Jahr 1995) für
das Reihenhaus. 84 Prozent (nach 69 Prozent im Jahr 1995) setzten dagegen auf
das frei stehende Einfamilienhaus. Daraus wird nach Einschätzung der
LBS-Experten deutlich, dass der Nachholbedarf an qualitativ gutem, individuellem
Wohnen in den neuen Ländern längst noch nicht gedeckt ist.



In Westdeutschland sind die Anteile der Gebäudetypen laut
Statistik dagegen deutlich stabiler geblieben. Auch 2003 nahm noch rund ein
Drittel aller Bauherren mit den kosten- und <nobr>(grundstücks-)</nobr><span style="font-size: 1px"> </span>flächengünstigeren
Bauformen Doppelhaus und Reihenhaus vorlieb. Dafür nahmen die
Wohnflächenansprüche deutlich zu. Weil etwa beim Reiheneigenheim innerhalb von
nur acht Jahren die Quadratmeterzahl im Schnitt von 116 auf 126 anwuchs, stiegen
die veranschlagten Baukosten hier insgesamt sogar um 1 Prozent auf 145.000 Euro
an. In den neuen Ländern liegen die Durchschnittskosten für Reihenhäuser dagegen
mit 107.000 Euro für 109 Quadratmeter nicht weit über der 100.000-Euro-Marke
(und 10 Prozent niedriger als 1995).



Auch innerhalb Westdeutschlands sind erhebliche Preisunterschiede zu
registrieren, wie die LBS-Experten hinzufügen. So kostet bei neuen Eigenheimen
der Quadratmeter Wohnfläche in Hamburg und Bayern nach den neuesten Zahlen für
2004 über 1.500 Euro, während in Niedersachsen nur knapp über 1.000 Euro, in
Bremen sogar lediglich 974 Euro veranschlagt worden sind. Berücksichtige man
darüber hinaus die unterschiedlichen Wohnflächen, so seien die Abstände
innerhalb Deutschlands noch größer. Denn die Gesamtkosten eines
Einfamilienhauses sind danach im Landesdurchschnitt beim Spitzenreiter Bayern
mit 218.500 Euro fast doppelt so hoch wie im "Kostensparland"
Mecklenburg-Vorpommern mit 113.000 Euro.



Die Statistik zeigt darüber hinaus, dass der Quadratmeter Wohnfläche im
Einfamilienhaus zwar in vielen Bundesländern teurer ist als der Quadratmeter im
Geschosswohnungsbau. Damit kommt nach Angaben von LBS Research der
Qualitätsvorsprung von Wohneigentum gegenüber Mietobjekten zum Ausdruck. Doch
auch hier gebe es Ausnahmen. So seien Mietwohnungen etwa in Berlin mit 1.553
Euro pro Quadratmeter deutlich aufwendiger projektiert worden als Eigenheime,
die in der Hauptstadt mit 1.077 Euro auf Baukosten deutlich unter dem
Bundesdurchschnitt kämen.



Der Blick auf die Entwicklung in anderen Staaten, so LBS Research, wo niedrigere
Zinsen und positive Wirtschaftsdaten zu deutlichen Bau- und
Immobilienpreissteigerungen geführt haben, zeige zugleich, dass in den nächsten
Jahren nicht unbedingt mit weiter sinkenden Baukosten gerechnet werden könne.
Denn die Immobilienmarkt-Experten gingen überwiegend davon aus, dass die
gegenwärtigen Wohnungsbauzahlen bereits hinter dem Bedarf insbesondere beim
Wohneigentum zurückblieben. Die Trendwende sei damit nur noch eine Frage der
Zeit. Bei anziehendem Wirtschaftswachstum und zunehmender Beschäftigung werde es
zu neuen Engpässen auf den Wohnungsmärkten kommen. Die Gefahr von neuen
Preissteigerungen sei damit fast unausweichlich.



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