Außenputz
Was die wirklichen Ursachen der Schäden sind/waren kann man nur vor Ort klären.
Das Foto lässt ein paar Vermutungen zu:
Der untere Bereich sieht aus wie ein Stallgebäude. Hier besteht immer die Möglichkeit hygroskopischer Feuchte und Salzkristallisation infolge Ammonium/Nitratbildung.
Das Bruchsteinmauerwerk ist, was die Materialwahl betrifft, von minderer Qualität. Es besteht kein ordentlicher Verband, Steine werden hochkant gestellt, es gibt kaum waagerechte Lagerfugen, die Verzahnung mit der Füllung ist zweifelhaft. So ein Mauerwerk funktioniert nur mit hydraulischem Mörtel.
Auf dem Bild sehen Sie ein besonders krasses Beispiel, ich hoffe Ihre Mauer sieht in der Mitte nicht so aus.
Bei Nässeeintrag durch Schlagregen und Spritzwasser kann Wasser durch die Fugen in die innere Füllung dringen und bei Frost zu Schalenabrissen führen.
Die Verfugung sollte also sorgfältig ausgeführt werden, anzuraten ist ein spritzwasserbrechender Streifen vor der Wand.
Ein Verputz mit einem Sanierputzsystem wäre die optisch und physikalisch bessere Alternative wenn da nicht die Möglichkeit der Salzbefrachtung wäre. Das sollten Sie klären lassen.
Die dunkleren Verfärbungen im oberen Bereich sehen für mich aus wie ein abplatzender Dünnschichtputz, der auf einen vorhandenen Glattputz samt Anstrich aufgetragen wurde. So etwas kann nicht halten.
Ob die Bohrungen ("Mauerlungen") die Ursache der Abplatzungen mit zu verantworten haben ist eine Frage der zeitlichen Abfolge. Solche Systeme führen zu einer verstärkten Auffeuchtung des Mauerwerkes durch Sommer- und Winterkondensation.
Eins ist sicher: Die berüchtigte "aufsteigende Bodenfeuchte" hat damit nichts zu tun.