Leider
ist "historisierend" und "billig" ein Widerspruch in sich.
De facto gibt es drei mir bekannte Anbieter:
- Berker
- THPG
- Fontini
Berker ist völlig historisierend und nicht auf historischen Vorbildern basierend und die Unterkonstruktion ist modern, auch die Drehschalter sind eine komplette Neukonstruktion.
THPG (auch von Manufactum und Replicata vertrieben) ist vom Design meiner Meinung nach näher am Original aus den 30ern bis 50ern (eher später als früher) und verwendet sehr robuste Einsätze von CAW. Die Drehschalter reagieren aber sehr empfindlich auf verzogenen oder zu tiefen Einbau, das kann absolut nicht mehr jeder Elektriker. Aber schön sind die Dinger...
Kleiner Wermutstropfen: die Aufputzschalter sind im Vergleich zu historischen Originalen ziemlich klobig, sowohl im Durchmesser wie in der Tiefe.
Fontini ist eine Klasse für sich. Manche Modelle (wie den Keramik-Drehschalter Garby mit Porzellanknebel oder der Kippschalter Dimbler mit Messingkappe sind extrem nah an Vorbildern aus den 20ern oder sogar vor dem 1. Weltkrieg. Dafür sind sie auch alles, nur nicht billig. Die Unterputzteile kommen mir persönlich eher historisierend als authentisch vor.
Wenn ich das Geld hätte würde ich vermutlich zu Fontini greifen. So habe ich mir nur letztes Jahr zwei Steckdosen mit Glasabdeckung von der THPG geleistet.
Das ist nämlich der zweite Haken: zu Zeiten als diese ganzen Schalterserien aktuell war gab es praktisch keine Schukosteckdosen sondern nur flache mit zwei Löchern. Dementsprechend seltsam wirken solche Schukos. Da die THPG-Serie als 50er-Design durchgeht passen die dort noch ganz passabel, bei Fontini sind wir wieder bei den Netzwerkdosen.