kann man machen...
Thermoholz wird bei etwa 160-230°C (je nach Verfahren und Einsatz) sozusagen ultrahocherhitzt und damit widerstandsfähiger gegen Holzschädlinge gemacht. Durch den Vorgang der Erhitzung mit Heissluft, Wasserdampf oder Öl-Hitze und Stickstoff erfolgt eine Umwandlung der Hemicellulose.
Das Holz wird dunkler, spröder, erhält eine höhere Oberflächenhärte, hat eine geringere Holzfeuchteaufnahme und ein geringeres Quell-/Schwindverhalten. Dafür eine geringere Schlagfestigkeit, geringeren Schraubenausziehwiderstand und einen Verlust der Biegefestigkeit.
Es ist nicht für tragende Bauteile zugelassen, wird aber seit einiger Zeit mit zunehmenden Erfolg bei verkleidenden Elementen im Innen- und Außenbereich eingesetzt.
Mein momentaner Eindruck ist, dass es etwa preisgleich ist in der Wahl zwischen thermovergüteten Nadelholz und höherwertigen, unbehandelten Holzarten (Eiche, Douglasie). Im Badbereich ist natürlich die geringere Wasseraufnahme von größtem Vorteil, wobei auch hier die qualitätsbewußten Ausführung von Anschlüssen, Stößen und Anbindungen das schwächste Glied in der Kette darstellt.
Aber Thermoholz ist nicht Thermoholz, bitte genau nochmal informieren bei welchen Temperaturen der Hitzebehandlung, welche Eigenschaften von Ihrem Lieferanten zugesagt werden und um welche Holzart es sich handelt.
Auch in sachen Ökobilanz gibt es noch keine einhelligen Meinungen: Die Qualitätserhöhung "minderwertigerer" Holzarten steht den Kosten für ein vergleichsweise aufwändiges Verfahren und eventuell hohen transportkosten entgegen. Dafür gibts dann aber einen Holzwerkstoff mit guten Holzschutz-Eigenschaften, der ohne chemische Problemzuschläge auskommt.
Grüße aus Leipzig
Martin Malangeri