Nicht automatisch"trockene Luft " durch Kaminofen!
Hallo Martina!
Ich muß meinen Vorschreiber leider wenn nicht korrigieren, so doch seine Argumentation ein wenig richtigstellen.
Richtig ist, daß Öfen mit keramischer Oberfläche meist die "bessere" Wärme erzeugen.
Keramik ist ein schlechter Wärmeleiter. Daher ist die Oberfläche eines Ziegel oder Kachelofens nicht so warm wie die eines Eisenofens. Das kommt daher, daß die Luft die Oberläche des Ofens kühlt, und das schlecht leitende keramische Material die Wärme nicht so schnell "nachliefern" kann.
Die max 80 bis 150 Grad heiße Oberfläche erzeugt so fast reine Strahlungswärme.
Heißere Oberflächen von Eisenöfen erzeugen eine starke Thermik an der Oberfläche des Ofens.
Diese Luftströhmung (etwas anderes ist Thermik nicht) reißt Staubpartikel mit sich. Diese bewegen sich dann, im übrigen genau wie bei konventionellen Heizkörpern, ständig in der Luft.
Die kleinen Staubpartikel werden von uns eingeatmet, legen sich auf unsere Schleimhäute, und vergrößern dort exponentiell die Verdunstungsoberfläche. Dieser Vorgang ist im allgemeinen als "Trockene Luft" bekannt.
Dabei ist trockene Luft nicht ungangenehm, vorausgesetzt sie ist staubfrei!
Beispiele: Die trockene Luft der Alpen, in ihren Luftkurorten!
Allerdings stellt sich dann die Frage, warum denn feuchte Luft in Wohnungen teilweise als angenehmer empfunden wird.
Die Erklärung: Staubige feuchte Luft, ist angenehmer als staubige trockene Luft. Sehr gut nachlesen kann man die Fakten bei A.Ringlstetter oder A. Eisenschink. Die Bücher von diesen Herren gibt es gleich hier rechts bei Amazoon.
Wer es nicht glauben will: Wir haben ein Musterferienhaus.
Seit der letzten Sanierung ist es dort so trocken wie in den letzten hundert Jahren nicht mehr. Die hundertjährigen Innentüren sind leider gerissen.
Gründe für die Trockenheit: Einbau von Heizleisten, Verzicht auf abdichtende Baustoffe, einschließlich leichten Dämmstoffen, die je bekanntlich immer eine Dampfbremse benötigen.
Ergebnis ist ein absolut angenehmes Wohnklima. Keine beschlagenen Scheiben, keine "trockene" Luft, gesunde Bausubstanz.
www.ferienhaus-mueritzkreis.de
Also: unbedingt Grundofen! unbedingt keramische Oberfläche!
Was das Gewicht betrifft: Sicher muß man vorher mal sehen, welche Belastung der Decke zuzumuten ist. Allerdings sind die Kaminöfen aus dem Baumarkt auch nicht gerade leicht.
Und dann bitte mal bedenken, daß früher jeder Kachelofen auch nur auf der normalen Decke gestanden hat.
Eine Belastung von 500 kg/qm ist selten ein Problem.
Jedoch vorher wirklich abklären!
Mit den besten Grüßen aus dem verschneiten MV
Der Ingo