Phobie
Hallo Fabian,Kennst Du die genaue Herkunft Deiner Steine? Waren diese einmal in einem Stall, einer Waschküche, einem Sockelbereich o. ä. vermauert? Hier können Salze enthalten sein. Hierzu ein Blick in das Merkblatt von Remmers zu Funcosil SNL:
"Der Untergrund muss in einwandfreiem Zustand sein. Baumängel, wie z. B. Risse, rissige Fugen, fehlerhafte Anschlüsse, aufsteigende und hygroskopische Feuchtigkeit, müssen vor der Imprägnierung beseitigt werden. Es muss gewährleistet sein, dass Wasser und darin gelöste Schadsalze nicht hinter die hydrophobierte Zone gelangen können, da dies zu Frostschäden, Abplatzungen und Salzsprengungen führen kann.
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Bei stark unterschiedlich saugfähigen Untergründen können Farbunterschiede des Untergrundes nach der Imprägnierung auftreten. Bei Vorhandensein von bauschädlichen Salzen ist eine quantitative Schadsalzanalyse unerlässlich. Hohe Schadsalzkonzentrationen (besonders Chloride, Nitrate und Sulfate) führen zu schweren Bauschäden, die durch eine hydrophobierende Imprägnierung nicht verhindert werden können."
Dies ist eines der Grundprobleme bei fast allen
Hydrophobierungen an solchen Bauteilen. Ein Backstein kann Wasser aufnehmen und eben auch wieder abgeben. Bei letzterem wird die Feuchtigkeit aus dem Bauteil kapillar an die Bauteiloberfläche "befördert" und hier wieder an die Umgebungsluft abgegeben.
Wenn nun beispielsweise durch eine gelungene Hydrophobierung die kapillaren Fähigkeiten der äußersten Schicht verloren gehen kann das Wasser nicht mehr an die Oberfläche gelangen und kann das Bauteil nur noch in der Dampfphase verlassen.
Dies kann zu zwei Problemen führen: Wenn die Steine salzbelastet sind gerät das Salz im Bauteil in Lösung und lagert sich - da Feuchtigkeit in der Dampfphase auch die hydrophobierte Schicht verlassen kann - hinter der Schicht ab. Hier kann sich ein gewisser Druck auf die hydrophobierte Schicht aus den Salzen bilden und letztlich zur Absprengung der Schicht führen. Auch Frostabsprengungen sind möglich.
Letztlich wäre es besser gewesen, Du hättest die Pfosten nicht aus Feldbrandsteinen sondern mit Klinkern gemauert. Diese werden rund 300°C heißer gebrannt, versintern stärker und nehmen dadurch weitaus weniger Wasser auf als "einfache" Backsteine. Das macht sie u. a. dann auch frostbeständiger.
Klinker werden/wurden für Sichtmauerwerk verwendet, Backsteine wenn für Außenwände genutzt gehören verputzt. Auch ein falsches Ausfugen kann solche Schadbilder provozieren.
Jetzt sind die Pfosten ja schon gemauert ....
Das Einsteinzitat von Herrn Rupnow trifft den Nagel auf den Kopf:
"Der liebe Gott würfelt nicht." =>> Also wie Herr Böttcher schreibt: Abdeckung drauf und ausfugen, alles andere ist Murks.
Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
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Im Original: "Die Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten bringt sie uns doch nicht näher. Jedenfalls bin ich überzeugt davon, dass der nicht würfelt." Einstein an Max Born, 1926