Hallo Christoph,
vielen Dank auch an Euch anderen Beiträger !
Die Geschichte des Hauses herauszukriegen von seinen Ursprüngen durch die verschiedenen Erweiterungen/Umbauten hindurch auch im Zusammenhang mit den anderen Gebäudeteilen auf dem Hof ist unser Anliegen.
Über die verbauten Fenster verschiedener Epochen versuchen wir dabei was rauszukriegen, über die Außenfassade usw,
http://community.fachwerk.de/index.cfm/ly/1/0/forum/a/showForum/233172$.cfm ist ein Thema dazu.
Das Fenster im Bild von Tloen z.B. gleicht unseren Fenstern im erhöhten Erdgeschoß der nordseitigen Wand schon sehr deutlich, obwohl es Detailunterschiede gibt bei den Beschlägen. Wir haben hier ein altes schwarz/weiß Foto datiert 1912 mit diesen Fenstern, Eingangsbereich von außen, der verputzten (ausgetauschten) Ziegelnordwand und einer Ecke eines Nebengebäudes. Der Putz sieht da übrigens auch schon verwittert aus, das Nebengebäude wohl ziemlich neu. Sobald ich das Foto mal finde stell ich es rein.
Wenn Kittfalz innen (was wir nur bei den Fenstern haben um die es in diesem Thema geht) allerdings so ungewöhnlich ist, dann vielleicht weil ehemals innen geschützt die Holzleistchen saßen - würde Sinn ergeben, die innen zu halten geschützt vor Schlagwetter, aber innen hat man immer Kondesnwasser. Weiß da jemand was wo die Leistchen früher saßen, welche das Glas hielten bevor es Kitt gab?
Ansonsten frage ich mich, wie die doch recht dünnen Blechteile der Anschläge gemacht worden sind. Die dicken nagelähnlichen Teile, welche die Drehvorreiber halten und die Angelteile sehen mir sehr geschmiedet aus. Aber zu so dünnem Blech schmieden und so eckig um die Ecken rum, das sieht mir auch eher maschinell gemacht aus. Zu glatt. Bei Christoph sein Fenster läuft das eher glatt aus, leicht gewölbte Oberfläche - schmieden. Einige Scheiben sind auch schlierig mit kleinen langezogenen Luftblasen drinnen bei uns, sieht auch sehr alt aus.
Christoph, ist dein Fenster auf 1704 datiert, mit den recht großen Scheiben drin? Oder ist da ein Kreuz oder eine Aufteilung verloren gegangen über die Zeit. Evtl. fehlt mir aber auch einfach ein Größenvergleich. Auffallend aber bei deinem Fenster wie die Flügel glatt in den Rahmen gehen innen wie bei unseren auch.
Meiner bisherigen Einschätzung nach war unser Haus bei einem Dorfbrand ca. 1770 betroffen und danach etwas großzügiger ausgelegt was die Ausdehnung in Richtung Hofseite betrifft, erkennbar an ungleichem Fachmaß am recht gut erhaltenen Innengiebel.
Dann wurde irgendwann die verfaulte untere Fachwerknordwand komplett rausgenommen und durch Ziegel ersetzt und das ganze Haus neu mit Putz versehen - wann das war rätsel ich aber noch. Ich weiß nur, das bezüglich Deckenhöhe, oberes Geschoß wie unteres, und bei Stärke und Abstand der Deckenbalken sehr gespart wurde - gebaut zu Zeiten in Not, wenig Geld. Der dazu im Gegensatz doch recht protzige Ziegelspeicher nebenan eher so Jahrhundertwende - Zuckerrübenaufschwung halt.
Uns liegt es schon daran, unser Haus, in welchem wir jetzt schon seit fast 6 Jahren wohnen, in seiner Ursprünglichkeit zu erhalten.