Glatte Laibung unbedingt erstellen...
Hallo,
ich arbeite ja selbst im Fensterbau. Meistens soll es "nur" schnell gehen und selten findet man die optimalen Einbaubedingungen. In der Praxis ist es so, wir demontieren und montieren direkt nacheinander. Der sogenannte RAL-Einbau nach Stand der Technik läßt sich so schwer umsetzen. Glatte Fensterlaibungen sollten vorhanden sein. Mit Montageschaum wir nicht mehr oft gearbeitet.
Und da Du den Einbau für Dich selbst machst, hast Du wenigstens die Chance es richtig zu machen. Und bitte auf keinen Fall ein Holzfenster einputzen, also auswerfen mit Mörtel. Die Einbaufuge muß gewisse Anforderungen erfüllen. Und der Rahmen brauch Platz um "zu arbeiten".
Zum Thema "Fenster nur ausschäumen":
Eine bloße Abdichtung des Fensters durch Ausschäumung zeigt keine dauerhafte Dichtungswirkung - Montageschaum dämmt zwar, ist aber nicht luftdicht. Nach anerkannten Regeln müssen Fenster innen dichter sein als außen. Hieraus ergeben sich drei Montageebenen. Die innere Montageebene trennt das Raumklima von den äußeren Bedingungen. Sie muss dampfdiffusionsdicht sein. Die mittlere Dichtungsebene zwischen Rahmen und Wand dient der Wärmedämmung. Sie muss vollständig wärmedämmend gefüllt sein. Die äußere Abdichtung muss Schlagregenschutz aufweisen und gleichzeitig diffusionsoffen sein, damit anfallende Feuchtigkeit entweichen kann.
Aber zuviel Theorie bringt Dich nicht weiter. Wenn man jetzt noch anführt das der Isothermenverlauf bei der Montageposition berücksichtigt werden sollte geht gar nix nehr. Ich war schon auf einigen dieser RAL-Montageschulungen. Immer das gleiche, es heißt fast immer, das hier eigentlich Architekten zuerst mal geschult werden sollten. Im Neubau ist die Einbauposition kein Thema. Im Altbau fragt da nie einer. Die neuen Fenster sitzen da wo vorher die alten waren. Falls gedämmt wird verzieht man ja die ganzen Isothermen. Wiegesagt, das will fast nie einer wissen. Einfach einbauen ist das Motto. Leider.....
Aus der Praxis und wie ich es für mich machen würde kann ich Dir folgendes an Tipps geben. Verputze ringsherum Deine Laibungen lotgerecht, erstelle den sogenannten Laibungs-Glattstrich.
Die Einbauluft sollte oben und seitlich 10-15 mm Luft haben. Unter dem unteren Fensterbank-Anschlußprofil darfs auch ruhig 20mm sein.
Oben und seitlich klebe ein RAL-Montageband (z.Bsp.: ISO Bloco One RAL Montageband) auf den Rahmen. Unten und an den Ecken das Band etwas länger lassen. Schau Dir am besten ein-zwei Videos dazu an. Bandhersteller gibt es viele. Ilbruck bspw.. Schau was es bei Euch gibt. Wichtig, es gibt die Bänder für alle Blendrahmentiefen (70, 82mm usw). Und gucke das es auf Deine Einbaufuge von 10-15mm passt. Montiere Dein Fenster anständig gerade so das der Fensterflügel nicht auf-oder zufällt. Das ist das nervigste was es gibt. Beim Dübelloch bohren reibe schön das Montageband durch, so da es sauber aufquellen kann.
Unter dem Fensterbankanschluß darfst Du schäumen. Da wird dann innen eine dampfdichte Folie geklebt (vlieskaschiert und überputzbar). Aussen wird eine dampfoffene "Schleppfolie" geklebt. Wenn dann Dein RAL-Montageband aufgegangen ist, hast Du einen sauberen Einbau. Innen kannst Du evtl. benötigte Laibungsdämmplatten auf den Fensterrahmen "anarbeiten".
Noch eine Anmerkung. Die untere äußere Folie sollte bis zur fertigen Aussenputzfläche gezogen werden. Bei der Demontage von alten Fenstern sehe ich fast immer, das sich da Schwitzwasser sammelt. Wenn, was früher selten war, da eine Folie ist (bei alten Alufenster machte man das ab und an) steht da fast immer Brühe drauf. Gerade bei Aluminiumfensterbänken ist das Tauwasser extrem. Nur so als Tipp.
Hab mal ein Bild zum Verständnis beigefügt. Findest Du aber online massig zum Thema Bilder
Liebe Grüße
Helmut