Vielen Dank
für die rege Beteiligung und die vielen Ratschläge. Natürlich ist mir klar, dass bei einem Schimmelbefall die Ursachenbeseituigung absolute Priorität hat. Und es ist auch klar, dass dies bedeutet, dass wir die Feuchtigkeit reduzieren müssen.
Vielleicht nochmal zur Situation:
Wie ich schon geschrieben habe, dauern die Sanierungsmaßnahmen nund bereits seit 2017 an. Wir haben zunächst alles entfernt, was für die denkmalgerechte und der geplanten Nutzung entsprechende Sanierung nicht zu gebrauchen war. Daher sind die meisten Innenwände beseitigt worden. Diese bestanden durchweg aus Bimssteinen, verputzt mit Kalkzementputz, im Obergeschoss im Wesentlichen einfach auf die Zwischendecke gemauert (!). Auch wenn diese Wände wirklich entfernt werden mussten, ist mir klar, dass wir damit auch feuchtigkeitspuffernde Substanz entfernt haben.
Die Zwischendecke zum Dachboden ist, wie auch bereits geschrieben wurde, von Dämmstoff und Bitumenpappe befreit worden. Insgesamt haben wir damit sicher auch dafür gesorgt, dass Feuchtigkeit aus dem ziemlich feuchten Erdgeschoss nun ungehindert in den Dachstuhl ziehen kann. Der Dachstuhl ist denn auch trotz seiner guten Belüftung fühlbar feucht.
Zur Unterbindung des Feuchtigkeitsnachschubs aus dem Erdgeschoss wurde zuletzt eine Horizontalversiegelung mit Kiesol C fertiggestellt. Von der kann man im Moment nioch keine sichtbaren Ergebnisse erwarten. Vertikalversiegelungen außen und Sockelputz (da wo er noch fehlt) stehen an.
Ich habe die Befürchtung, dass wir irgendwann um eine (teure) Bautrocknung nicht herumkommen werden, denn ich erwarte nicht, dass wir vor 2020 eine Heizung werden einbauen können. Problem dabei ist, dass jegliche Erwärmung des Hauses massiv durch die derzeit nur aus Balkenlage und Dielenbelag bestehende und mit zwei großen Öffnungen versehene Zwischendecke 1. OG / Dachstuhl nach oben verpuffen wird.
Derzeit ist es aber so, dass das Haus stark ausgekühlt ist und bei Wetterwechsel in Richtung feucht-warm massiver Luftfeuchtigkeitseintrag von außen auf den Balken kondensiert. Meiner Meinung nach ist das ohnehin die stärkste Quelle für Feuchteeintrag ins Haus.
Übrigens hatten wir dieses Phänomen im letzten Winter auch schon, es ist im trockenen Sommer nahezu vollständig verschwunden.
Zur geplanten Nutzung: Wohnnutzung im EG und OG, Dämmung auf dem Boden der Dachgeschosses, darüber nur Ziegeln auf Lattung (so, wie es jetzt schon ist). Wir haben bewusst die Zwischenräume zwischen Traufe und Fußpfette nur soweit mit Lärchendielen verkleidet, dass die Tauben draußen bleiben. Kleineres Getier und jede Menge Luft können da ungehindert durch. Voller Luftdurchlass herrscht auch zwischen den Ziegeln und oben am (Trocken-) First. Allerdings ist keine regelrechte Querlüftung durch zwei gegenüberliegende Fenster möglich. Wegen der ansonsten äußerst luftigen Konstruktion haben wir auf Dachfenster verzichtet (was sich bei der Bauart aber glücklicherweise problemlos nachrüsten ließe).
Wie hier schon richtig geschrieben wurde, könnte eine Erwärmung der Baustelle vielleicht sogar nachteilig sein. Würden wir das Erdgeschoss beheizen, so würde sich der Übergang der Feuchtigkeit aus den Wänden in die Raumluft dort beschleunigen. Die Warme, und dann noch feuchtere Luft würde noch zügiger nach oben steigen und dort an den immer noch kalten (da bei dieser Konstruktion schlicht nicht dauerhaft aufheizbaren) Dachbalken kondensieren.
Ich freue mich über weitere Beiträge hierzu. Wenn jemand eine andere Idee hat, als das hoffentlich trockene Frühjahr abzuwarten, nur zu!