Dränung
Ehe Ihr eine Dränung legen wollt, solltet Ihr erst einmal wissen, wozu bzw. für was die da ist.
Wenn Ihr es nicht wißt, fragt Euren Architekten; ich glaube aber, der weiß es wohl auch nicht.
Deshalb einige Informationen von mir zum Thema:
Im Bauwesen werden Dränungen bei der Wasserhaltung in Baugruben, zur Entwässerung im Tiefbau (z.B. Hangfüße und Dämme) und zum DRUCKLOSHALTEN VON KELLERABDICHTUNGEN eingesetzt.
Habt Ihr einen Keller?
Nein, also braucht Ihr keine Kellerabdichtung und keine Dränung.
Was soll eine Dränung bei einem Keller bewirken?
Die an ein unterirdisches Bauwerksteil wie eine Kellerwand anliegende Feuchtebelastung unterscheiden wir im Bauwesen nach LASTFÄLLEN.
Der einfachste Fall ist Bodenfeuchte, der umgebende Boden ist gut durchlässig, das Gelände eben, es reicht eine einfach auszuführende Abdichtung, eine Dränung ist überflüssig.
Im nächsten Lastfall KANN es bei ungünstigen Witterungsereignissen wie Starkregen dazu kommen, das sich im Bereich der ehemaligen Baugrube kurzzeitig Wasser an der Kellerwand aufstaut, wenn der umgebende Baugrund nicht durchlässig genug ist.
Auch dieses kurzzeitig DRÜCKENDE Wasser kann man durch eine entsprechend ausgebildetete senkrechte Abdichtung von der Wand fernhalten.
Nachteil: der hydrostatische Druck wirkt auch von unten, da das Wasser die Fundamente unterströmt und dann durch die Bodenplatte oder den Kellerfußboden sickern kann.
Ich brauche dann noch eine waagerechte Abdichtung (Wannenausbildung). Das ist teuer.
Wenn man sich den Mehraufwand sparen will, der Keller eben nur Keller ist, kann man auch mit ein paar Pfützen aller paar Jahre im Keller leben.
Wer Beides haben will, Geld sparen und einen trockenen Keller, der baut am Fuß der Kellerwand eine Dränung ein. Diese Dränung fängt das anstauendende Wasser und leitet es fort, so baut sich kein hydrostatischer Druck auf. Die Abdichtung braucht nur gegen Bodenfeuchte ausgelegt sein, ich brauche keine wasserdichte Wanne ausbilden.
Allerdings ist eine Dränanlage auch nicht umsonst, sie muß geplant und sorgfältig ausgeführt werden und sie bedarf einer gewissen Wartung, damit sie funktionstüchtig bleibt.
Wenn das nicht berücksichtigt wird, kann aus einer Dränung eine Kellerbewässerungsanlage werden, die genau das Gegenteil von dem tut, was sie soll.
Zur Ergänzung: Im nächsten Lastfall, wenn ständig bzw. Wasser mit hohem Druck die Kellerwand belastet, ist eine Dränung nicht mehr zu verwenden; dann muß das Bauwerk rundum gedichtet werden (Wannenausbildung).
Die Dränung ist also nur für einen speziellen Fall einsetzbar, bei anderen Belastungen ist sie überflüssig und in einigen Fällen auch kontraproduktiv.
Noppenbahn oder Dickbeschichtungen sind Bauteile von senkrechten Abdichtungen. Da Ihr keinen Keller habt, braucht Ihr auch keine Kellerabdichtung und das Fundament braucht Ihr nicht abdichten.
Was könnt Ihr machen:
Sorgt dafür, das Euer aufgehendes Sockelmauerwerk vor kapillarer Feuchte(ist durch die waagerechte Abdichtung über dem Fundament bereits erfolgt) und Spritzwasser im Sockelbereich geschützt ist.
Das Fundament braucht nicht trocken zu stehen (Es sei denn, Ihr habt Luftkalk oder Gips als Bindemittel verwandt).
Viele Grüße