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ingos
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Wir haben gerade ein Baudenkmal erworben, da wir historische Bausubstanz und den Charme der Gebäude mögen. Das Haus muss allerdings kernsaniert werden. Um es vorweg zu nehmen, wir wollen möglichst viel von der historischen Substanz beibehalten und übernehmen, allerdings muss der ganze Spaß natürlich auch wirtschaftlich im Rahmen bleiben und sollte den heutigen Bedürfnissen doch im weitesten Sinne (Bäder, Deckenhöhe, Energiebedarf, etc…) entsprechen.
Die ersten Gespräche mit dem Denkmalschutzamt, bzw. der dortigen Person waren allerdings recht ernüchternd. Schaue ich mich hier im Ort um, scheinen viele Dinge bei der Denkmalsanierung nicht das große Problem gewesen zu sein. Hier wurden in den letzten Jahren Häuser aufgestockt, Solaranlagen auf’s Dach gesetzt, etc.! Dinge, die wir gar nicht unbedingt wollen, aber bei uns hat der Herr vom Amt irgendwie eine Blockadehaltung. Bisher waren es recht ruhige Gespräche zwischen unserem Architekten, dem Konservator und mir, allerdings habe ich so langsam den Punkt erreicht, wo es in mir gärt. Vielleicht hat hier noch der eine oder andere ein paar Ideen oder Tipps, auch wenn es sich nicht um ein Fachwerkhaus sondern um einen Ziegelbau von 1850 handelt:
Das Denkmal ist recht klein (100m²), hat zwei Geschosse + Satteldach. Das Dachgeschoss wurde etwa um 1920 ausgebaut, dabei wurden sowohl nach vorn, wie auch nach hinten zwei Gauben errichtet. Aufgrund der Energievorschriften und weil es auch anders keinen Sinn macht, muss das Dach gedämmt und saniert werden. Laut Denkmalamt müssen in dem Fall die Gauben ersatzlos weichen. Diese könnten nicht mehr genehmigt werden, nur noch ein Einstieg für die Feuerwehr. Das würde die Wohnfläche aufgrund der Schrägen um nahezu 15m² verringern und gleichzeitig die Nutzbarkeit des Daches nahezu aufheben.
Das alle bereits sanierten Denkmäler der näheren Umgebung über Gauben oder ähnliches verfügen (bspw. Aufstockung) ist dabei für den Herrn vom Denkmalamt völlig unerheblich. Der Bestandsschutz würde auch nicht greifen, da wir ja das Dach neu machen würden, war die Aussage. Auch aufdoppeln der Balken oder ähnliche Ideen, um den jetzigen Zustand zu erhalten, werden kategorisch abgelehnt. Das Haus hätte bei Bau keine Gauben gehabt und soll laut der Aussage des zuständigen Konservators wieder in den Ursprungszustand versetzt werden. Ich habe das Gefühl, die Gutmütigkeit des Amtes wurde in den letzten Jahren überstrapaziert und jetzt wird eine harte Linie gefahren. Was kann man da machen?
Ebenso im Hausflur. Hier liegen etwa 15m² Terrazzoboden. Ich würde diesen ja in der jetzigen Form gerne erhalten, doch der Boden ist sehr rissig, platzt an verschiedenen Stellen auf. Der Boden ist auf Holzbalken verlegt, die sich gelöst haben. An diversen Stellen gibt der Boden – wen man drüber läuft - daher um bis zu 1cm nach, da er sich schon hochgestellt hat. Wir würden den Boden gerne gegen einen neuen Austauschen (im historisch korrekten Stil) und den Bodenaufbau sanieren. Auch hier wird blockiert. Der Boden müsse in der jetzigen Form saniert und erhalten werden. Dass dies kostentechnisch völliger Nonsens ist, bzw. dies auch technisch kaum möglich ist, spielt dabei scheinbar keine Rolle.
Auf manche Dinge haben wir uns schon geeinigt, da hatten wir auch kein Problem mit, wie der Fassadensanierung nach Vorstellung des Amtes (oder des Mitarbeiters). Wir haben sogar die Fenster mit Bogen akzeptiert (leichter Bogen gemauert), obwohl teilweise noch die originalen Fenster vorhanden sind und an diesen Fenstern gerade Abschlüsse vorhanden sind. Unser Architekt meine schon scherzhaft, wir hätten wohl Glück das diese nicht auch noch drin bleiben sollen.
Irgendwann und irgendwo muss aber auch in der Frage Denkmalschutz einfach mal ein Schlussstrich gezogen werden. Hat jemand noch ein paar Tipps und Ideen für uns, wie man so eine Blockadehaltung aufweichen kann? Sonst ist es mit meiner Freundlichkeit gegenüber dem Herrn und dem Amt bald vorbei… und ehrlich gesagt, hätte ich vorher gewußt, was da auf uns zukommt, hätten wir das Haus wohl nicht gekauft. Im Vorgespräch (vor Kauf) klang nämlich noch alles recht locker und entspannt! Dummerweise sind wir nicht sonderlich tief in der Materie eingestiegen. Ich weiß, selber schuld...
Die ersten Gespräche mit dem Denkmalschutzamt, bzw. der dortigen Person waren allerdings recht ernüchternd. Schaue ich mich hier im Ort um, scheinen viele Dinge bei der Denkmalsanierung nicht das große Problem gewesen zu sein. Hier wurden in den letzten Jahren Häuser aufgestockt, Solaranlagen auf’s Dach gesetzt, etc.! Dinge, die wir gar nicht unbedingt wollen, aber bei uns hat der Herr vom Amt irgendwie eine Blockadehaltung. Bisher waren es recht ruhige Gespräche zwischen unserem Architekten, dem Konservator und mir, allerdings habe ich so langsam den Punkt erreicht, wo es in mir gärt. Vielleicht hat hier noch der eine oder andere ein paar Ideen oder Tipps, auch wenn es sich nicht um ein Fachwerkhaus sondern um einen Ziegelbau von 1850 handelt:
Das Denkmal ist recht klein (100m²), hat zwei Geschosse + Satteldach. Das Dachgeschoss wurde etwa um 1920 ausgebaut, dabei wurden sowohl nach vorn, wie auch nach hinten zwei Gauben errichtet. Aufgrund der Energievorschriften und weil es auch anders keinen Sinn macht, muss das Dach gedämmt und saniert werden. Laut Denkmalamt müssen in dem Fall die Gauben ersatzlos weichen. Diese könnten nicht mehr genehmigt werden, nur noch ein Einstieg für die Feuerwehr. Das würde die Wohnfläche aufgrund der Schrägen um nahezu 15m² verringern und gleichzeitig die Nutzbarkeit des Daches nahezu aufheben.
Das alle bereits sanierten Denkmäler der näheren Umgebung über Gauben oder ähnliches verfügen (bspw. Aufstockung) ist dabei für den Herrn vom Denkmalamt völlig unerheblich. Der Bestandsschutz würde auch nicht greifen, da wir ja das Dach neu machen würden, war die Aussage. Auch aufdoppeln der Balken oder ähnliche Ideen, um den jetzigen Zustand zu erhalten, werden kategorisch abgelehnt. Das Haus hätte bei Bau keine Gauben gehabt und soll laut der Aussage des zuständigen Konservators wieder in den Ursprungszustand versetzt werden. Ich habe das Gefühl, die Gutmütigkeit des Amtes wurde in den letzten Jahren überstrapaziert und jetzt wird eine harte Linie gefahren. Was kann man da machen?
Ebenso im Hausflur. Hier liegen etwa 15m² Terrazzoboden. Ich würde diesen ja in der jetzigen Form gerne erhalten, doch der Boden ist sehr rissig, platzt an verschiedenen Stellen auf. Der Boden ist auf Holzbalken verlegt, die sich gelöst haben. An diversen Stellen gibt der Boden – wen man drüber läuft - daher um bis zu 1cm nach, da er sich schon hochgestellt hat. Wir würden den Boden gerne gegen einen neuen Austauschen (im historisch korrekten Stil) und den Bodenaufbau sanieren. Auch hier wird blockiert. Der Boden müsse in der jetzigen Form saniert und erhalten werden. Dass dies kostentechnisch völliger Nonsens ist, bzw. dies auch technisch kaum möglich ist, spielt dabei scheinbar keine Rolle.
Auf manche Dinge haben wir uns schon geeinigt, da hatten wir auch kein Problem mit, wie der Fassadensanierung nach Vorstellung des Amtes (oder des Mitarbeiters). Wir haben sogar die Fenster mit Bogen akzeptiert (leichter Bogen gemauert), obwohl teilweise noch die originalen Fenster vorhanden sind und an diesen Fenstern gerade Abschlüsse vorhanden sind. Unser Architekt meine schon scherzhaft, wir hätten wohl Glück das diese nicht auch noch drin bleiben sollen.
Irgendwann und irgendwo muss aber auch in der Frage Denkmalschutz einfach mal ein Schlussstrich gezogen werden. Hat jemand noch ein paar Tipps und Ideen für uns, wie man so eine Blockadehaltung aufweichen kann? Sonst ist es mit meiner Freundlichkeit gegenüber dem Herrn und dem Amt bald vorbei… und ehrlich gesagt, hätte ich vorher gewußt, was da auf uns zukommt, hätten wir das Haus wohl nicht gekauft. Im Vorgespräch (vor Kauf) klang nämlich noch alles recht locker und entspannt! Dummerweise sind wir nicht sonderlich tief in der Materie eingestiegen. Ich weiß, selber schuld...