Chinas Wasserwirtschaft sucht internationale Partner

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Die
Wasserwirtschaft der Volksrepublik China steht vor enormen Herausforderungen.
Nicht minder groß sind daher die wirtschaftlichen Chancen für Unternehmen, die
sich an der Lösung der Aufgaben beteiligen. Im Reich der Mitte ist willkommen,
wer Wissen und Investitionsbereitschaft zur Verbesserung von Wasserversorgung
und Abwasserbehandlung mitbringt. Vom 27. bis 30. Juni 2006 führt die IFAT CHINA
alle maßgeblichen Akteure in Shanghai zusammen.



Der Blick auf die Wasserversorgung in China ergibt ein
nuancenreiches Bild. Wegen sehr unterschiedlicher Ressourcenverteilung -
Wassermangel in den ariden, semiariden und bergigen Regionen des Nordens,
Wasserüberschuss im regenreichen Süden - stehen den rund 47 Mio. Bewohnern der
nördlichen Landesteile weniger als 10 bis 15 Liter Trinkwasser pro Tag zur
Verfügung und in den Metropolen der Mangelregion sind Versorgungsunterbrechungen
durchaus üblich. Der Not gehorchend ist die Wiederverwendungsrate hoch. Mit
Schwerpunkt in den urbanen Ballungsgebieten liegt sie bei 40 Prozent für das
gesamte Land. Moderne Hotels in Beijing sind bereits heute verpflichtet,
anfallendes Grauwasser für die Toilettenspülung zu rezyklieren. Entsprechend
groß ist daher die Nachfrage nach effizienten Kreislauftechnologien.



Große Unterschiede zeigt auch der Vergleich zwischen Stadt und
Land. Im Schnitt verbraucht ein chinesischer Landbewohner 89 und ein Städter 227
Liter Wasser pro Tag. Für industrielle Ballungszentren wird der
Pro-Kopf-Verbrauch mit bis zu 600 Litern pro Tag angegeben. "Auf mehr als 100
von 660 Städten kommt eine extreme Wasserknappheit zu", warnte Mitte 2005 der
stellvertretende Bauminister Qiu Baoxing mit Verweis auf den steigenden
Wasserbedarf der Wirtschaft.



Während die Kerngebiete der großen Städte über eine zentrale
Wasserversorgung verfügen, schöpfen rund 60 Prozent der Bewohner ländlicher
Siedlungen aus dem selbst angelegten, eigenen und weitere 17 Prozent aus einem
gemeinschaftlichen Brunnen. Das technische Regelwerk hat sich diesen
Gegebenheiten mit zwei verschiedenen Trinkwasserverordnungen angepasst: In
städtischen Gebieten regelt eine an WHO-Standards orientierte und vom
Bauministerium erlassene Verordnung die Trinkwasserqualität. Wesentlich
geringere Anforderungen an die Wassergüte gelten für die Versorgung in
ländlichen Gebieten, die sich nach Normvorgaben des Gesundheits- und
Wasserbauministeriums richtet. Erste Joint-Ventures der zumeist staatlich oder
kommunal organisierten Wasserversorgung in Kooperation mit deutschen und
französischen Partnern wurden in den Städten Xian und Shanghai realisiert. Sie
gelten als beispielhaft für Chinas Weg in die Zukunft.



Die Trinkwassergewinnung erfolgt in China zu 75 Prozent
aus Grundwasser, überwiegend mittels flacher und gegen Verschmutzung kaum
geschützter Schöpfbrunnen, sowie zu 25 Prozent aus Oberflächenwasser und hier
vor allem aus den Flüssen. Deren Wasserqualität verschlechtert sich jedoch
zunehmend. Ursachen sind neben Düngemittel- und Pestizidabschwemmungen aus der
Intensivlandwirtschaft die vielfach ungeklärt abgeleiteten Haushaltsabwässer und
in zunehmendem Maß die schadstoffbefrachteten Abwässer rasant wachsender
Industrien. Der Bau kommunaler Klärwerke und die Implemtierung moderner
Abwassertechnologien in den Betrieben haben für China höchste Priorität.
Gleichzeitig braucht die Landbevölkerung robuste, den jeweiligen Voraussetzungen
anpassbare Trinkwasseraufbereitungssysteme, damit sich die Versorgungssituation
insbesondere in hygienischer Hinsicht bessert.



Mehr als 60 Prozent aller chinesischen Städte haben keine
Kläranlage
. Im ländlichen Raum findet praktisch keine Abwasserbehandlung
statt. Das zuständige Bauministerium will den Anteil geklärten Abwassers im
Landesdurchschnitt von 12 Prozent (2001) auf 40 Prozent (2010) anheben und
hierfür rund 30,1 Mrd. USD investieren. Doch ohne zusätzliches Kapital und
moderne Technologien aus dem Ausland sieht sich das Land nicht in der Lage, die
gesteckten Ziele zu erreichen. Zur Lösung der drängenden Probleme im Wasser- und
Abwassersektor sind Beratungs- und Planungsdienstleistungen, technisches Know
How und die Lieferung einzelner Schlüsselkomponenten ebenso willkommen, wie
Offerten, die auf umfassende PPP-Projekte abzielen. Mit Ausstellern aus aller
Welt bietet die IFAT CHINA weitreichende Networking-Gelegenheiten im
Gastgeberland und für den gesamten asiatischen Raum.



<div align='right'>Siehe auch: siehe zudem:
 
Thema: Chinas Wasserwirtschaft sucht internationale Partner

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