Fehler und mieser Ton
Herr D., ich werde weiterhin Ihre Fehler aufpicken, auch wenn Ihr Ton zu wünschen übrig lässt. Statt eines Anwaltes sollten Sie besser einen Tischler oder Parkettleger fragen, dann müssten wir diese Diskussion gar nicht führen.
"Das System hat auch eine ganz spezielle Längsnutfräsung die das Aufspringen verhindert"
Hat es nicht. Aus urheberrechtlichen Gründen kopiere ich jetzt nicht das betreffende Bild von der Homepage der Firma ein und beschreibe die Nut als eine wechselseitige höhenversetzte Nut in beiden Brettern. Diese Verbindung kann horizontal ziehend jederzeit geöffnet werden (anders als die Stirnverbindung). Das muß auch so sein. Würde das "Aufspringen der Nut" (ich stelle mir das gerade bildlich vor
wirksam verhindert, also eine stabile kraft- oder formschlüssige Verbindung geschaffen, würden die einzelnen Elemente nicht mehr einzeln arbeiten, sondern als Bodenplatte über die gesamte Breite. Unabhängig von der Holzart wären die Folgen bei einem massiven (nicht abgesperrten) Holzboden katastrophal. Technisch käme das einer Längs-Verleimung der Bretter untereinander gleich, die auch Krottenthaler untersagt.
"Noch ein Typ -Die Ausdehnung der Hölzer ist Längs viel stärker als dass es von einem Gewicht auf der Diele zurückgehalten werden kann - da müssten schon Tonnen auf den Punkt kommen und das ist bei Möbel sehr unwahrscheinlich - zumal das bei der Planung und Verlegung von Fachmännern beachtet wird."
Ich versuche jetzt, Ihr mieses Deutsch zu decodieren:
Sie behaupten, LÄNGS sei die Ausdehnung der Hölzer sehr stark.
Völlig falsch. Längs zur Wuchsrichtung arbeitet das Holz nur praktisch vernachlässigenswerte 0,1%. Quer hingegen je nach Schnittführung radial oder tangential 5-10%.
Sie behaupten, ein Gewicht auf der Diele kann die Ausdehnung des Holzes nicht aufhalten. Das hängt sehr von der Kraft ab, die das Holz auf dem Boden hält. Eine konventionelle Verschraubung mit den Lagerhölzern zum Beispiel behindert das Arbeiten wirksam. Der Boden dehnt sich nur begrenzt aus, es kommt zu Stauchungen (oder im Extremfall zu Aufbauchungen), die in der nächsten Heizperiode als verstärkte Fugenbildungen sichtbar werden.
Das ist aber nicht unser Thema. Wenn die Stäbe ohne Bodenhaftung schwimmend verlegt sind, können schon geringe Lasten verhindern, daß der Boden horizontal arbeitet. Die Ausdehnung findet aber trotzdem statt, und kann sich leicht in einen kleinen Hügel in Raummitte äußern.
Unbeachtet blieb bisher das Schwinden des Holzes in der Heizperiode aufgrund geringerer Luftfeuchten. Während das Holz in der Ausdehnung durchaus Kraft entwickelt (und der Boden weit in die Randfuge geschoben werden kann), wird er von sich aus im Schwinden Fugen produzieren, da sich die Elemente nicht freiwillig zurück an die Ausgangsposition begeben. Hier kommen die Wandfedern in's Spiel. Nähere Informationen über deren Aufbau sind der Homepage nicht zu entlocken, ich bin mir aber sicher, daß sie in vielen Situationen versagen können, weil ihre Wirkungen durch massereiches Mobiliar behindert werden. Wie sollte wohl eine Feder beschaffen sein, die ein größeres Bücherregal oder ein Aquarium samt Fußbodendielung zurück schieben könnte?
Solche Belastungen können verlegeseitig nicht kompensiert werden. Hier liegt eine wesentliche Schwachstelle bei gleichermaßen allen schwimmenden Massivholzverlegungen.
Um die Größenordnungen zu verdeutlichen, in denen das Holz arbeitet, hier ein Beispiel:
In Wohnräumen sind im Sommer Luftfeuchteschwankungen zwischen 50 und 70% LF üblich, im Winter zwischen 30 und 55%. Daraus resultieren Holzfeuchteschwankungen zwischen 6 und 11%.
Die Breitenänderung eines Holzelementes unter diesen Bedingungenberechnet sich wie folgt: Holzfeuchteänderung x differentielles Schwindmaß der speziellen Holzart x Breites des Elementes dividiert durch 100.
Bei Eiche, 4% HF-Änderung und liegenden Jahresringen ergibt sich für eine 20cm breite Diele eine Änderung (Fuge bzw. Quellung) von 2,9mm, für einen 5m breiten Holzboden entsprechend 72,5mm.
Zu meiner Qualifikation, Herr D.:
In diesem Forum weise ich meine Qualifikation durch qualifizierte Wortmeldungen nach.
Behauptungen alleine, wie Ihre "zigtausend m² Massivholzverlegung" sind hier billig und im Dutzend noch billiger zu haben.
Grüße
Thomas