Außendämmung vs. Innendämmung
Grundsätzlich ist eine Außendämmung immer effektiver als eine Innendämmung.
Bei einer Innendämmung gibt es immer Leckagen in der Dämmebene, z. B. in die Außenwände einbindende Innenwände und Decken. Das gilt für alle Arten von Wandbildner (massive Ziegelwände, Strohlehm-Fachwerk, Betonwände).
Nicht nur, aber ganz besonders bei Fachwerk kommt noch das Thema Feuchtigkeitseintrag in das Wandgefüge dazu.
Um ein Fachwerk vor (kapitalen) Schäden zu bewahren, darf eine Innendämmung nicht zu dick sein, d. h., eine gewisse Wärmemenge muss noch nach außen können, um a) den Taupunkt nicht zu weit in die Wand zu ziehen und b) die Rücktrocknung zu beschleunigen/unterstützen wenn Feuchtigkeit (bei Sicht-Fachwerk z. B. bei Schlagregen, offenen Balkenstößen, defekten oder falsch montierten Außenfensterbänken, bei vollflächig verputztem Fachwerk Risse im Außenputz, usw.) eingedrungen ist.
Bei einer Außendämmung ist das Fachwerk auf der warmen Seite der Dämmung. Von daher spielt es keine Rolle wie dick diese ist. Und, das Fachwerk ist durch die Außendämmung zusätzlich gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt.
M. E. ist eine Außendämmung einer Innendämmung vorzuziehen, wenn andere Gründe nicht dagegen sprechen (z. B. zu kurzer Dachüberstand, zu viele aus der Wand ragende Bauteile, die nicht gedämmt werden können, usw.)
Was Thomas mit "Effektiver wäre eine Innendämmung" meint, interpretiere ich so, als dass im Fall einer Außendämmung die Wandmasse selbst immer mit (auf-)geheizt wird. Dadurch wird eine Wandheizung etwas träger. D. h., der Temperaturverlauf in den Räumen wird in dem Sinn gleichmäßiger, dass nicht nur die WHZ selbst die Räume heizt, sondern die aufgeheizte Masse der Wände noch Wärme abgibt wenn die WHZ schon runter geregelt wurde.
Vergleichbar z. B. mit einen Kachelofen/Grundofen, der heizt auch noch nach wenn das Feuer schon lange aus ist.
Beim Einsatz z. B. einer Wärmepumpe (WP) als Heizquelle kann das von Vorteil sein, weil die WP nicht so oft taktet (ein-/ausschaltet). Allerdings kann sich das in der Übergangszeit, in Kombination mit großen Fenster nachteilig auswirken, weil durch den solaren Eintrag durch die Fenster die Temperatur in den Räumen höher als gewollt ansteigen kann.
Im Gegensatz dazu wird bei einer Innendämmung die Wandmasse eben nicht (mit) aufgeheizt, weil die WHZ auf der Dämmung liegt. Dadurch ändert sich der Temperaturverlauf im Raum schneller. Bei gestiegener Sonneneinstrahlung regelt das Raumthermostat die WHZ runter und die raumseitige Wandoberfläche wird schneller kühl, weil die Wandmasse selbst außerhalb der Dämmung ist.
Wobei man das Ganze nicht überbewerten darf, da ein Raum ja auch von anderen aufgeheizten Massen ebenfalls "nachgeheizt " wird (Innenwände, Decken, Böden, Möbel, etc.).
Ums kurz zu machen und die Eingangsfrage zu beantworten, eine Wandheizung ist in Kombination mit einer Außendämmung auch bei Fachwerkwänden machbar.
Sie ist auf jeden Fall eine gute Alternative zu einer Fußbodenheizung.
Und allemal besser als jede Art von Heizkörper.
Allerdings sollte die Außendämmung zum Fachwerk passen.
Heißt, kein Styropor/Styrodur und /oder alles was diffusionsdicht ist.
Anders gesagt, das Fachwerk muss immer die Möglichkeit haben nach außen hin möglichst schnell trocknen zu können!!!
Ansonsten,
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