alter Dielenboden - Lack oder Öl? - Zeitmangel

Diskutiere alter Dielenboden - Lack oder Öl? - Zeitmangel im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo! Wir haben uns eine kleine Eigentumswohnung gekauft, in der in allen Räumen (außer Küche, Bad) Dielenboden (ca. 1900) verlegt ist. Er war...
I3214_200731715550.jpgLack...

...sieht nach ein paar Jahren so aus:
 
oder auch...

...so:

Sie schleifen dann wieder. Auch bei Naturharzlacken.

Hartwachsöle trocknen schlechter und sind mehr schichtbildend, Wachse binden Schmutz (Laufspuren), härtende Öle nicht.

Harzreichere Öle sollten maximal für das Finish verwendet werden.

Eine Heißölmaschine sollte sich ja wohl in München auftreiben lassen? Googeln Sie nach der "Columbus Thermopad E430"

Grüße

Thomas
 
Das ist ja schon bald ein chat :)

Spaß beiseite,der Vorteil von Lack oder Hartwachsöl liegt für mich(uns)in seiner Pflegeleichtigkeit. Ich Renoviere momentan mein Dachgeschoss und verarbeite gerade ein paar Gipskartonplatten welche natürlich gespachtelt werden müssen. Dem Boden tut es absolut nicht weh wenn da mal ein "Löffel"Gips auf denselbigen klatscht oder die Kinder ihren aufgeweichten Tuschkasten runterfallen lassen etc..Der Boden kann nass gewischt werden, ist halt gegen solche Einflüsse widerstandsfähiger. Im Wohnzimmer habe ich Peach Pine mit L10 Aqua Clou Treppen und Parkettversiegelungslack gestrichen. Der ist 15 Jahre alt,wird ständig beansprucht und sieht nicht so aus als hätte er es nötig renoviert zu werden.Ich habe keine Lust mit Seifenflocken oder Spezialreinigern den Fussboden zu reinigen, geschweige denn alle Nase lang nachzuölen. Sicherlich hat Öl auch seine Reize (bessere Atmung,sieht wärmer aus) aber das muss jeder für sich selbst abwägen.Selbst wenn die Dielung in ein paar Jahren unansehnlich wirkt, kann ich Sie wieder schleifen (lassen) und neu behandeln. Ein geölter Boden ist auch kein Garant dafür das er niemals geschliffen werden muss.Ich möchte es ganz einfach nur Pflegeleicht und mal unter uns Klosterschülern,wenn's nicht gefällt kann man nach dem nächsten schleifen ja immer noch ölen oder wie auch immer.
Wie gesagt,jeder hat seine (auch zutreffenden) Argumente, eine andere Einstellung oder anderen Geschmack und das ist auch gut so.
Und, Öl trinke ich lieber, nämlich in Dänemark (grins)
Liebe Grüße

..Ich kann nicht behaupten das dass von mir verwendete Osmo Hartwachsöl schlecht getrocknet ist, geschweige denn Schmutz bindet (heißt ja auch Hart-und nicht Weichwachs).
 
Bitte kein Lack ...

Hallo, Sandra ...
also, der Frank Lipfert/Natural Farben Shop, der spricht mir
echt aus dem Herzen, und das ist mir schon öfter aufgefallen,
hier im Forum ... so wie es aussieht, haben wir die gleiche
"Holzschutz-Denke". Lackschichten - und bei Fußböden schon mal sowieso - sind immer Stilbruch am Holz.
Nimm Dir "Seins" und "Meins" zu Herzen.

LG Christine
 
Niemals...

...gibt es nicht am Bau. Ob man aber einen geölten Boden zu Lebzeiten wieder schleifen muß, hat man halt selbst in der Hand (Ausnahme: Größere Hunde, Krokodile.... Aber die ruinieren Lack noch schneller). Die Pflege ist nicht komplizierter als beim Parkett, man kippt nur etwas anderes in das Wischwasser und vermeidet Microfasertücher.

Auffrischen der geölten Fläche mit Refresher oder Nachölen ist in Größenordnungen unaufwendiger als Schleifen (kein Dreck, die geliebte Schrankwand kann stehen bleiben...)

Wer also am Anfang minderfleißig ist (und am besten gar nicht Pflegen will), hat hinterher viel Arbeit.

Hartwachsöl: Es gab auch hier im Forum einige Probleme mit dem OSMO-Produkt. Und eine natürliche Farbe ist es überhaupt nicht, da haben fast nur die Raffinerien daran verdient.

Grüße


Thomas
 
... wenn Du wirklich ein Finish willst...

dann brauchst Du nach dem Ölen nicht mehr Öl aufpolieren. Sondern nach den 24 Stunden wird dann das Finish-Öl dünn augezogen.

Der Pflegeaufwand richtet sich nach dem wie intensiv die Räume genutzt werden. Im Schlafzimmer wirst Du kaum so oft wischen wie im Eingangsflur.

Hier in unseren Büros - Belastung mit Straßenschuhen, Zugang zur Lagerhalle (Teerdecke) reinigen wir 1 x die Woche nebelfeucht und 2 x im Jahr mit Intensivreiniger und Nachölen. Zuhause habe ich nach ca. 8 Jahren das erste mal nachgeölt - das war sicherlich ein wenig spät ;-)

Es macht auch einiges aus, ob der Boden mit Straßenschuhen belastet wird oder nicht.

@J.hagge
so wie Du schreibst, scheint Dir der rationelle Nutzen sehr wichtig zu sein. Dadurch entscheidest Du Dich für Mittel, die sich bereits sehr weit von einer natürlichen Oberfläche entfernt haben. Wachs aus der Petrochemie, Kunstharze, Butylglykol, N-Methyl-2-pyrrolidon, Ammoniaklösung, etc.

Mein Ansatz ist mehr, dass wir mit natürlichen Mitteln einen optimalen Gebrauchsschutz für das Holz erzielen.

Grüße

Frank
 
Also vom Lack

hat uns Frank schon erfolgreich abgebracht :)
Auf den kam ich eigentlich nur, weil ich dachte, die Zeit zum Ölen reiche nicht mehr aus und es gäbe einen immensen Unterschied im Pfelgeaufwand.
Wenn ich schon einen Holzboden habe, möchte ich den ungern "zukleistern".

Mir ging es jetzt eben noch um die Entscheidung Öl oder Hartwachsöl.
Da tendierte ich erst auf Grund des Pfelgeaufwandes zu Hartwachsöl.
Aber ob ich jetzt nass wische oder nebelfeucht und noch einen Zusatz ins Wasser gebe, ist nun eigentlich doch nicht so gravierend. Und einmal im Jahr nachölen würde sogar ich schaffen :)
Bei der Empfindlichkeit scheint der Unterschied zwischen Hartwachsöl und Öl nicht sooo groß zu sein, hatte ich zumindest den Eindruck?

"... wenn Du wirklich ein Finish willst..." Das klingt so, als würdest Du mir nicht unbedingt dazu raten :)
Hat das Finish denn irgendwelche Vor- bzw. Nachteile?

Und noch grundsätzlich zum Öl: Woran merke ich denn, was ein gutes Produkt ist? Auf was sollte ich achten?

Liebe Grüße!
Sandra
 
Ich sagte ja bereits...

jeder wie er will und möchte Herr Böhme.Man kann vielleicht auch mal akzeptieren das jemand mit einem Produkt zufrieden ist und dieses (anscheinend im Gegensatz zu Ihnen) auch noch selber ausprobiert hat.Und wenn Sie ein Öl kaufen werden sicherlich auch andere daran verdienen.Ich wage auch zu behaupten das die meisten Öle auch nicht "naturrein" sind.Aber Sie dürfen sich gerne bei mir persönlich (von unserem,wie sie sagen ungepflegten Dielenboden)überzeugen.
Ich habe nicht behauptet das ich gegen das Ölen bin !
 
@Sandra

Die Pflege von Ölwachsböden und Ölböden sollte gleich sein. Der Zusatz von einen die Oberfläche nährenden Spezialreiniger somit auch.

Wachsfrei und harzarm geölte Böden sind robuster als Ölwachs-Flächen, weil das wachsfreie Öl besser und tiefer eindringt. Außerdem schmutzen Sie garantiert nicht an, weil sie keine Schicht bilden können. Nachölen? Mein eher schlampig gepflegtes und stark belastetes Küchenparkett zeigt nach 2 Jahren konsequenten Ignorierens noch keine Schäden in der Fläche. Frühestens nächstes Jahr also, oder übernächstes?

Welches Produkt? Von mir hören Sie als erstes Natural, damit arbeite ich seit Jahren nahezu ausschließlich und vertreibe es auch. Weitere gute Naturfarbenhersteller sind im Fußbodenbereich insbesondere Naturhaus und Livos. Kreidezeit hat noch (etwas althergebracht) Terpentin mit an bord, bei Auro hatte ich schon Trocknungsverzögerungen.

@ J.Hagge

Ich finde es wunderbar, daß Sie glücklich sind. Deshalb muß ich Ihren Standpunkt ja nicht teilen. Ich habe verschiedene Ölwachse und Wachsöle ausprobiert und war nicht zufrieden. Das Produkt von OSMO werde ich nicht ausprobieren, weil es ein synthetisches Produkt mit alibihaften Spuren natürlicher Substanzen ist: 7% Höchst Wax C, weniger als 1% Bienenwachs, und weniger als 0,1% Carnaubawachs. Die Verdünnungsmittel kommen vermutlich alle aus der Raffinerie. Sowas zahle ich (notgedrungen) nur an der Tanke, im Wohnraum hat das nichts zu suchen.

Die Öle der oben aufgeführten Hersteller sind naturrein, mit 2 Ausnahmen: Trockenstoffe im o,2- o,4% - Bereich auf Calcium und - Zirkoniumbasis sind für Fußbodenöle unerlässlich, wenn es halbwegs schnell gehen soll. Puristen nehmen reine Standöle.
Manche kalt zu verarbeitende Öle ersetzen teilweise Orangenschalenöl durch Isoparaffine als Verdünnung. Ich vermeide diese Produkte.

Grüße

Thomas
 
Hi.

"Vielleicht kann mir einfach jemand Tipps geben, bei welcher Behandlung wir den Boden am schnellsten wieder Belastungen aussetzen können und was auf die Dauer nicht viel Pfelgeaufwand bedarf bzw. robust ist (da sind wir einfach etwas faul und ich möchte nicht ständig an meinen Boden denken müssen)."

Sowohl Öl- als auch Lackoberflächen sollten in den ersten Wochen geschont werden. Leider wirst Du bei allen Flächen und gerade auch bei geölten Flächen nicht ohne Pflegeaufwand und je nach Beanspruchung auch nicht ohne einer Nachbehandlung auskommen. Generell finde ich auch geölte Flächen angenehmer und natürlicher. Aber entscheident ist nicht meine Meinung, sondern die spätere Nutzung und auch die Einstellung des Nutzers zu diesen Produkten. Es gibt heute sehr gute Produkte im Öl- und im Lackbereich für Holzböden.

Schade hier, dass immer nur "(s)ein Produkt" das Wahre sein soll...


Ohne Produktwerbung,
Peter
 
@ Peter

"Leider wirst Du bei allen Flächen und gerade auch bei geölten Flächen nicht ohne Pflegeaufwand und je nach Beanspruchung auch nicht ohne einer Nachbehandlung auskommen."

Und genau das ist der größte Vorteil der geölten Fläche - da heißt es Nachbehandlung, also Nachölen nach 3 oder 5 Jahren. Beim "Lack" wäre die "Nachbehandlung" das Schleifen und Neulackieren. Der größere Aufwand liegt eindeutig beim Lack (auch wenn's vielleicht erst nach 10 Jahren dran ist). Warum rate ich also, trotzdem ich ja beim Schleifen und Lackieren in Größenordnungen mehr verdiene, wie ein Endlosband immer wieder zum Öl? Weil ich fest davon überzeugt bin, daß ein guter Ölauftrag in allen Situationen im privaten Wohnbereich die bessere und preiswertere Lösung ist, und weil ich es mir leisten will, statt der (für mich)profitabelsten die beste Lösung zu empfehlen.

"Schade hier, dass immer nur "(s)ein Produkt" das Wahre sein soll..."

Schade hier, daß Du nicht alles lesen willst. Ich habe da 3 Naturfarbenhersteller uneingeschränkt empfohlen (habe mir gar noch verkniffen, daß mir das gängige Bodenöl von Livos zu viel Harzanteile hat).

Deren Produkte und auch die der 2 anderen Hersteller habe ich angewendet und bin überwiegend bei Natural gelandet, weil mich Qualität und Preis überzeugt haben, ferner das Heißverfahren von Natural eine Alleinstellung in vielen Punkten hat. Warum sollte ich darüber nicht schreiben?

Ohne konkrete Produkte und somit auch ein gutes Stück inhaltsloser mag anderswo gefordert sein. Hier ist das ausdrücklich nicht so und dieses Forum funktioniert anders. Der Fragesteller hätte gerne eine Handlungsempfehlung oder Entscheidungshilfen. Mit einem Standard"rat" wie: "Wenden Sie sich an einen örtlichen Parkettleger" (oft gelesen) oder "Nehmen Sie einen guten Lack" ist nur warme Luft entstanden, nix weiter.

Grüße

Thomas
 
Hi Thomas,

ich dachte auch "hier" sollte man in erster Linie die Frage beantworten... -darauf bezog sich meine Antwort!

Schönes Restwochenende gewünscht,
Peter
 
Schönen Wochenanfang allerseits.

@ Peter

Da waren halt mehrere Fragen, zum Beispiel nach einem empfehlenswerten Öl.

@ Sandra

In Sachen frühzeitiger Belastbarkeit habe ich beste Erfahrungen mit Heißöl gemacht, die mit Abstrichen auch auf kalt eingepaddete Pure-Solid-Öle übertragbar sind.

Das extremste Szenario war folgendes: Unter Zeitdruck wurde von mir eine Eichendielung an 2 Tagen dreifach heiss geölt, gegen 22 Uhr an einem Sonnabend letztmalig. Da beim richtigen Ölen Überstände vollständig entfernt werden und somit nur das Öl IM HOLZ stehen bleibt, konnte ich nach 45 Minuten im Laufbereich eine Rohfilzpappe auslegen, auf die ich schön rot geschrieben hatte "Bitte nicht entfernen".

Der Einbauort war aber das Treppenpodest vor der Katholischen Kapelle im Schloß Pillnitz. Pünktlich um 9 am Sonntag hat denn der Pfarrer Ordnung gemacht, und den grauen Kram entfernt. Trotzdem die Fläche somit ca. 12h nach dem Ölen reichlich betreten wurde, gab es keine Schäden.

Das sehr stark frequentierte Podest wird von mir ca. alle 2 Jahre mit einem Refresher nachgeölt. Die Besucher und Mitarbeiter von Kapelle und Schloßdirektion kommen aus dem Park und bringen von der geschlämmten Lehm/Sand-Decke reichlich Steinchen mit. Ein Lack wäre dort schon lange gestorben. Soviel zur Haltbarkeit des ganzen.

Zu Euerem Zeitplan: Der ist ohne Probleme einzuhalten. Bewährt hat sich, Spachtelarbeiten, ggf. Tapezieren und den ersten Anstrich vor dem Ölen zu bringen. Fläche dazu vollflächig abdecken und Wassereintrag vermeiden. Danach erfolgt ein Reinigungsschliff mit 120er Gitter (und mit der selben Maschine, die Ihr auch zum Ölen braucht). Danach bringt Ihr dem kompletten Ölauftrag in mehreren Gängen. Bei einer alten Nadelholzdielung sollten es wenigstens drei sein. Wenn's schnell gehen soll, hat sich als letzter (sehr dünner) Auftrag auch ein Finish-Öl bewährt, ist aber nicht zwingend erforderlich. Jetzt lasst die Fläche ca. 3 Tage aushärten und deckt zum 2. Anstrich der Wände sauber ab. Folien sollten nur kurz auf der Fläche liegen, das Öl härtet noch weiter aus.

Danach könnt Ihr vorsichtig einräumen. Rohfilzpappe auf den Laufwegen ist sinnvoll.

Zu beachten sind also weniger als beim Lack mechanische Belastungen. Sehr wichtig ist aber die Vermeidung von Wasser, Reinigungsmitteln etc. in den ersten 14 Tagen nach dem Ölen.

Auch danach sollte nur mit einem Pflegereiniger für Ölböden gewischt werden, bei Natural heißt das "Spezialreiniger". Konventionelle und auch basische Reiniger sowie Microfasertücher sollten nicht verwendet werden.

Grüße

Thomas
 
Hallo, Sandra ...
nach Deinen Fragen bezüglich des Holzbodens ist ja hier ein echter "Empfehlungskrieg" ausgebrochen. Über allem, was Du
dann auch immer anwenden wirst, steht die nachhaltige Pflege.
Die müßte bei geölten Böden (was ich nach wie vor und erfahrungsgemäß für die beste Konservierung halte)folgender-
maße aussehen. Hin und wieder mal ein Schuß Leinölseife ins
Wischwasser,nebelfeucht über den Boden gehn, sodass immer mal wieder leichte Ölsubstanzen - ohne dass es fettet - ans Holz abgegeben wird.
Es ist halt wie mit allem Anderen, wenn man aufgrund von Bequemlichkeit was verschludern lässt, vergammelt es irgendwann.
Ganz ehrlich ... mich würden die vielen Antworten hier total verrückt machen.
Du solltest auch ein wenig auf Dein eigenes Bauchgefühl hören und die für Dich plausibelste Variante herauspicken.

LG Christine
 
@ Christine Siebert

Ist diese Seife neutral oder gar stärker alkalisch?

Grüße

Thomas
 
Zur Info...

von J.Hagge
"06.10.08 - Mit der bitte um Löschung meines Profils in Fachwerk.de
Vielen Dank
MfG"
 
Thema: alter Dielenboden - Lack oder Öl? - Zeitmangel
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