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Joscha83
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Guten Tag,
Ich habe ein paar schwierige Anliegen, die mich als Laien sehr stark fordern und ich in meinem Bauvorhaben nicht vorankomme.
Wir bewohnen ein altes Bauernhaus mit Innenfachwerk aus dem Jahr 1847. Ich bin 36 Jahre alt und wohne seit meinem ersten Lebensjahr in diesem schönen und in die Jahre gekommenen Haus.
Ich bin seit einiger Zeit dabei, das Zimmer meines Vaters zu sanieren, habe bereits einige Gewerke in Angriff genommen, verspüre momentan aber kaum noch Elan, diesen Raum in eigener Sache fertig zu bekommen. Jedenfalls muss dieser Raum noch in diesem Jahr fertig werden, da im Obergeschoss ein zweites Kinderzimmer entstehen muss und mein Krempel (Ja, es ist eine Sammlung) ein neues Zuhause braucht.
Kurz gesagt, der zu renovierende Raum wird mein Raum für meine Sammlung, die recht feuchtigkeitsempfindlich ist...
Vielleicht wird hier auch schon ein Fachmann schnell das Wort ergreifen und behaupten, dass ich diesen Raum niemals 100% trocken bekommen werde. Das Gefühl beschleicht mich langsam eh.
In dem Raum war ein Holzdielenfußboden, den wir herausgenommen haben, da es hinten links in der Ecke feucht war. Der Balken unter dem Fußboden war sichtlich durch Feuchtigkeit braun, feucht, bröselig, vergammelt.
Des weiteren kamen weitere unverhoffte schadhafte Stellen zu Tage. Insbesondere am Sockel der langen Wand (Innenfachwerk/ Wand zur Tenne), wo der blanke Eichenbalken seit über 170 Jahren auf dem Sandstein steht. Dieser war stellenweise feucht und wurde fachmännisch in der gesamten Länge in etwa 1 bis 2 Zentimeter in der Höhe (ca. 6 Meter Länge) gesägt, die schadhaften Stellen somit beseitigt. Im gleichen Moment wurde eine Mauersperrfolie eingebracht und mit Trass-Kalkmörtel unterfüttert.
An anderer Stelle wurde ein ca. 2 Meter langer Balken, von dem nicht mehr viel, ausser ein bisschen "Blumenerde" übrig war, komplett ausgetauscht und ebenfalls mit Folie und Mörtel vom saugenden Sandsteinfundament getrennt, um natürlich das neue Holz vor der aufsteigenden Feuchtigkeit zu bewahren.
Wie ich so in eigener Sache meine Erfahrungen mache mit verschiedenen Baustoffen und Gewerken -> Gipskarton als Zimmerdecke, Lehm auf Lehmwand, Verputzen mit Sanierputz, Drainage an der Aussenmauer...., so fallen mir bei diesem gesamten "Projekt" immer wieder neue Mängel auf, die wohl nunmal aufgrund des Alters einfach vorherrschen.
1. Lehmgefache neben versottetem Schornstein trocknet nicht. ( Siehe Bilder )
2. Momentan freiliegendes Sandsteinfundament wird bei schwülem Wetter schlagartig nass.. (nur oberflächlich?)
3. Wahl des Fußbodens
Zu 1.
Ich habe den Lehmunterputz mittlerweile fast an der gesamten bisherigen Lehmwand mehr oder weniger dick aufgetragen. Noch ist diese Arbeit nicht erledigt und sie muss auch nicht perfekt werden. Es stehen später Regale davor.
Wie jedenfalls auf den Bildern zu sehen ist, so trocknet das schmale Gefache neben dem Schornstein nicht. Der Schornstein ist schon seit Jahren nicht mehr in Betrieb und ist versottet. Dieser Lehm ist nicht nur augenscheinlich, sondern auch immer noch gefühlt feucht. Es ist knapp vier Wochen her, ich trug eine maximale Schicht von knapp 1 cm auf.
Alle anderen Stellen und Gefache trocknen binnen 3-4 Tagen (augenscheinlich), ich weiß, eine komplette Trocknung ist auch erst nach wenigen Wochen erreicht.
Meine Frage hierbei ist, warum dieses Gefache nicht trocken wird?
Ich las auch schon mehrere Meinungen dazu, dass Lehm nicht Wärmetrocknern getrocknet werden soll. Aber da nun sicherlich schon mehr als vier Wochen vergangen sind, müsste sich doch längst eine Trocknung abzeichnen.
Liegt das an der Abgrenzung zum versotteten Schornstein? Welchen Fachmann kann ich dazu befragen? Die Reinigungsklappe auf der anderen Seite der Wand (in der Tenne) habe ich geöffnet und gefühlt und es scheint darin trocken zu sein. Wenn auch die Fugen vielleicht schon ziemlich ausgebrannt sein dürften. Kann es sonst einen Grund für die nasse Wand geben? Unten ist jedenfalls durch die Horizontalsperre hoffentlich alles in Ordnung. Und aufsteigende Feuchtigkeit doch bei ca. 1,50 m in der Höhe nicht der Grund.
Ich kann es mir nicht erklären.
Oder kann es mit diesem grünlichen Anstrich zusammenhängen, dass dieser alte Anstrich eine Dichtungsschlämme ist?
Zu 2.
Durch den Wetterumschwung vom recht kühlen Frühling zum nun doch schlagartigen Sommer, beobachte ich nun immer wieder das nasse Sandsteinfundament. Ich kann ja nicht mal eben unser denkmalgeschütztes Haus komplett zerlegen und dort eine Horizontalsperre unterhalb des Sandsteins einbringen, man kann ja auch gar nicht sagen, wie tief dieses liegt.
Was kann ich hier also tun, wenn es auch gerade um das Einbringen eines für diesen Raum passenden Fußbodens geht? Wenn der Sandstein freiliegt, so habe ich dann stets die aufsteigende Feuchtigkeit im Raum?
Hat das etwas mit Inversion zu tun?
Sucht sich die Kondensationsfeuchtigkeit den kältesten Punkt?
3.
Ein geeigneter Fußboden?
Momentan liegt in dem Raum eine Betonbodenplatte, wie dick diese ist, kann ich nicht sagen. Nun habe ich zwei Preise eingeholt zum Verfüllen mit Fließestrich.
Jetzt kam meine Mutter durch Anraten eines Bekannten auf die Idee, dort keinen Estrich einzubringen, da die gesamte Trocknungszeit ca. 7 Jahre dauert und wieder sehr viel Feuchtigkeit in den Raum gebracht wird.
Stimmen diese Angaben, die ihr gesagt wurden?
Macht dort eine Vefüllung mit Schaumglasschotter mehr sind, weil dies trocken ist? Aber dann habe ich, so denke ich, das Problem mit den teils nassen Sandsteinen.
Und kann man den Boden des Raums dann mit Fliesen belegen oder bietet sich dann eher PVC, Vinyl oder Linoleum an?
Ich denke, dass ein Holzfußboden, wie z.B. Dielen oder Laminat nach ein paar Jahren wieder feucht werden und gammeln kann.
Ich bin mit meinem Latein leider vorerst am Ende und weiß nicht, was hier die richtigen Entscheidungen sind.
Ich bitte um zeitnahen Rat oder Hilfestellungen und bin über jegliche Tipps und Ratschläge dankbar. Und auch welche Art von Gutachter oder Berater ich mir zu Rate hinzuziehen kann.
Ich danke Ihnen beiden für die hilfreichen Denkanstösse. Leider gelingt es mir nicht, hier ein Foto oder mehrere vernünftig hochzuladen. Eins habe ich indessen hochladen können, wenn auch nur liegend.. Ich verstehe auch noch nicht, wie ich Ihre Meinungen kommentieren kann.
MfG
Ich habe ein paar schwierige Anliegen, die mich als Laien sehr stark fordern und ich in meinem Bauvorhaben nicht vorankomme.
Wir bewohnen ein altes Bauernhaus mit Innenfachwerk aus dem Jahr 1847. Ich bin 36 Jahre alt und wohne seit meinem ersten Lebensjahr in diesem schönen und in die Jahre gekommenen Haus.
Ich bin seit einiger Zeit dabei, das Zimmer meines Vaters zu sanieren, habe bereits einige Gewerke in Angriff genommen, verspüre momentan aber kaum noch Elan, diesen Raum in eigener Sache fertig zu bekommen. Jedenfalls muss dieser Raum noch in diesem Jahr fertig werden, da im Obergeschoss ein zweites Kinderzimmer entstehen muss und mein Krempel (Ja, es ist eine Sammlung) ein neues Zuhause braucht.
Kurz gesagt, der zu renovierende Raum wird mein Raum für meine Sammlung, die recht feuchtigkeitsempfindlich ist...
Vielleicht wird hier auch schon ein Fachmann schnell das Wort ergreifen und behaupten, dass ich diesen Raum niemals 100% trocken bekommen werde. Das Gefühl beschleicht mich langsam eh.
In dem Raum war ein Holzdielenfußboden, den wir herausgenommen haben, da es hinten links in der Ecke feucht war. Der Balken unter dem Fußboden war sichtlich durch Feuchtigkeit braun, feucht, bröselig, vergammelt.
Des weiteren kamen weitere unverhoffte schadhafte Stellen zu Tage. Insbesondere am Sockel der langen Wand (Innenfachwerk/ Wand zur Tenne), wo der blanke Eichenbalken seit über 170 Jahren auf dem Sandstein steht. Dieser war stellenweise feucht und wurde fachmännisch in der gesamten Länge in etwa 1 bis 2 Zentimeter in der Höhe (ca. 6 Meter Länge) gesägt, die schadhaften Stellen somit beseitigt. Im gleichen Moment wurde eine Mauersperrfolie eingebracht und mit Trass-Kalkmörtel unterfüttert.
An anderer Stelle wurde ein ca. 2 Meter langer Balken, von dem nicht mehr viel, ausser ein bisschen "Blumenerde" übrig war, komplett ausgetauscht und ebenfalls mit Folie und Mörtel vom saugenden Sandsteinfundament getrennt, um natürlich das neue Holz vor der aufsteigenden Feuchtigkeit zu bewahren.
Wie ich so in eigener Sache meine Erfahrungen mache mit verschiedenen Baustoffen und Gewerken -> Gipskarton als Zimmerdecke, Lehm auf Lehmwand, Verputzen mit Sanierputz, Drainage an der Aussenmauer...., so fallen mir bei diesem gesamten "Projekt" immer wieder neue Mängel auf, die wohl nunmal aufgrund des Alters einfach vorherrschen.
1. Lehmgefache neben versottetem Schornstein trocknet nicht. ( Siehe Bilder )
2. Momentan freiliegendes Sandsteinfundament wird bei schwülem Wetter schlagartig nass.. (nur oberflächlich?)
3. Wahl des Fußbodens
Zu 1.
Ich habe den Lehmunterputz mittlerweile fast an der gesamten bisherigen Lehmwand mehr oder weniger dick aufgetragen. Noch ist diese Arbeit nicht erledigt und sie muss auch nicht perfekt werden. Es stehen später Regale davor.
Wie jedenfalls auf den Bildern zu sehen ist, so trocknet das schmale Gefache neben dem Schornstein nicht. Der Schornstein ist schon seit Jahren nicht mehr in Betrieb und ist versottet. Dieser Lehm ist nicht nur augenscheinlich, sondern auch immer noch gefühlt feucht. Es ist knapp vier Wochen her, ich trug eine maximale Schicht von knapp 1 cm auf.
Alle anderen Stellen und Gefache trocknen binnen 3-4 Tagen (augenscheinlich), ich weiß, eine komplette Trocknung ist auch erst nach wenigen Wochen erreicht.
Meine Frage hierbei ist, warum dieses Gefache nicht trocken wird?
Ich las auch schon mehrere Meinungen dazu, dass Lehm nicht Wärmetrocknern getrocknet werden soll. Aber da nun sicherlich schon mehr als vier Wochen vergangen sind, müsste sich doch längst eine Trocknung abzeichnen.
Liegt das an der Abgrenzung zum versotteten Schornstein? Welchen Fachmann kann ich dazu befragen? Die Reinigungsklappe auf der anderen Seite der Wand (in der Tenne) habe ich geöffnet und gefühlt und es scheint darin trocken zu sein. Wenn auch die Fugen vielleicht schon ziemlich ausgebrannt sein dürften. Kann es sonst einen Grund für die nasse Wand geben? Unten ist jedenfalls durch die Horizontalsperre hoffentlich alles in Ordnung. Und aufsteigende Feuchtigkeit doch bei ca. 1,50 m in der Höhe nicht der Grund.
Ich kann es mir nicht erklären.
Oder kann es mit diesem grünlichen Anstrich zusammenhängen, dass dieser alte Anstrich eine Dichtungsschlämme ist?
Zu 2.
Durch den Wetterumschwung vom recht kühlen Frühling zum nun doch schlagartigen Sommer, beobachte ich nun immer wieder das nasse Sandsteinfundament. Ich kann ja nicht mal eben unser denkmalgeschütztes Haus komplett zerlegen und dort eine Horizontalsperre unterhalb des Sandsteins einbringen, man kann ja auch gar nicht sagen, wie tief dieses liegt.
Was kann ich hier also tun, wenn es auch gerade um das Einbringen eines für diesen Raum passenden Fußbodens geht? Wenn der Sandstein freiliegt, so habe ich dann stets die aufsteigende Feuchtigkeit im Raum?
Hat das etwas mit Inversion zu tun?
Sucht sich die Kondensationsfeuchtigkeit den kältesten Punkt?
3.
Ein geeigneter Fußboden?
Momentan liegt in dem Raum eine Betonbodenplatte, wie dick diese ist, kann ich nicht sagen. Nun habe ich zwei Preise eingeholt zum Verfüllen mit Fließestrich.
Jetzt kam meine Mutter durch Anraten eines Bekannten auf die Idee, dort keinen Estrich einzubringen, da die gesamte Trocknungszeit ca. 7 Jahre dauert und wieder sehr viel Feuchtigkeit in den Raum gebracht wird.
Stimmen diese Angaben, die ihr gesagt wurden?
Macht dort eine Vefüllung mit Schaumglasschotter mehr sind, weil dies trocken ist? Aber dann habe ich, so denke ich, das Problem mit den teils nassen Sandsteinen.
Und kann man den Boden des Raums dann mit Fliesen belegen oder bietet sich dann eher PVC, Vinyl oder Linoleum an?
Ich denke, dass ein Holzfußboden, wie z.B. Dielen oder Laminat nach ein paar Jahren wieder feucht werden und gammeln kann.
Ich bin mit meinem Latein leider vorerst am Ende und weiß nicht, was hier die richtigen Entscheidungen sind.
Ich bitte um zeitnahen Rat oder Hilfestellungen und bin über jegliche Tipps und Ratschläge dankbar. Und auch welche Art von Gutachter oder Berater ich mir zu Rate hinzuziehen kann.
Ich danke Ihnen beiden für die hilfreichen Denkanstösse. Leider gelingt es mir nicht, hier ein Foto oder mehrere vernünftig hochzuladen. Eins habe ich indessen hochladen können, wenn auch nur liegend.. Ich verstehe auch noch nicht, wie ich Ihre Meinungen kommentieren kann.
MfG