Abgeschlagenen Putz im unteren Wandbereich korrigieren?

Diskutiere Abgeschlagenen Putz im unteren Wandbereich korrigieren? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo Forumsmitglieder und Heimwerker-Kings, ich habe mir vor Monaten ein altes Haus gekauft und bin nun dabei, einiges selbst zu renovieren. Da...
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korrigieren-unteren-platten-i30267_2022126153749.jpgHallo Forumsmitglieder und Heimwerker-Kings,

ich habe mir vor Monaten ein altes Haus gekauft und bin nun dabei, einiges selbst zu renovieren.
Da ich ein Neuling in dem Bereich bin, lerne ich fortlaufend und kann mein "Können" auch recht gut einschätzen.

Nun zu meinem Problem: Ich hab in einem Raum den alten Putz im unteren Bereich der (leicht feuchten) Wand abgeschlagen, ca 15-25 cm ab Betonplatte. Jetzt wollte ich EPS Platten als Dämmung und darauf Estrich verlegen lassen. So wie es sich gehört, mit Randdämmstreifen.

Schon beim Verlegen der Platten war klar, dass das so nichts wird. Ich habe zwischen Platten und dem Mauerwerk (alte Ziegel, uneben) Abstände zwischen paar Millimeter bis zu 3,4 cm.

Also meine Lösung: Mit Unterputz/Mörtel neu "verputzen" damit der untere Bereich (ca 10 cm - EPS plus Estrich) gerade wird.

Nun die Frage an die Experten: Gute Idee? Womit verputzen/korrigieren? Worauf achten? (Beispielbild anbei).
Ein Bekannter meinte, ich solle das gleich mit dem Kalkputz machen, da dieser später sowieso auf die Wände kommt, ein anderer meinte es ginge auch mit PU Schaum ausfüllen wenn die Platte nicht an die Wand anliegt.

Grüsse aus Wien
 
Falsche Reihenfolge

"Normalerweise" werden sowohl im Neubau, als auch in der Altbausanierung zuerst die Wände verputzt, dann erst der Fußboden aufgebaut. Das solltest du auch so machen, oder willst du den neuen Estrich gleich wieder mit Putz ver-weiblichesBorstenvieh-en?
Falls ja, verwende den gleichen Putz der später auf die (restlichen) Wandflächen kommt.

PU-Schaum ist an der Stelle auf jeden Fall die falsche Wahl. Wozu soll der gut sein?

Gruß,
KH
 
Putz im Unteren Bereich

Wenn du im Unteren Bereich den gleichen Putz aufträgst wie auf der Übrigen Wandfläche wird es leider nicht all zu lange halten. Die untere Steinreihe ist mit Sicherheit feucht. Über der Sperrbahn wird es trocken sein. Der Putz wird die Feuchtigkeit von unten nach oben übertragen. Ich würde .. den noch verbliebenen Putz bis ca. einen halben Stein über die Sperre abschlagen. Den Bereich gut sauber machen und mit einer Sulfatex Schlämme ( diffusions offen ) beschichten. Dann den Putz wie oben bis etwas unter Estrich höhe auftragen. Wichtig / in die frische Schlämme einen Spritzbewurf einbringen.

Gr. Detlef
 
Putz im Unteren Bereich, die Zweite

Sorry, ich habe auf dem kleinen Foto die Horizontalsperre nicht gesehen.
Dearno hat recht, der Putz würde die Feuchtigkeit an der Sperrbahn vorbei nach oben ziehen.

Wenn auf den Rohboden (die neue Bodenplatte die jetzt schon da ist) noch eine Dampfsperrfolie kommt, muss die an die Horizontalsperre in den Wänden möglichst dicht angeschlossen werden.
Damit die Dampfsperre der Fläche am Wandfuß sauber anliegt, kannst du bis zur Lagerfuge, in der die Mauersperre liegt, einen Glattstrich (aus Kalk-/Kalkzementputz, o. ä., nur kein Gips) aufziehen, dann die Lagerfuge etwas auskratzen um eine Überlappung der beiden Folien zu erreichen, die Überlappung in der Fuge dicht verkleben.
Die Randdämmstreifen für den Estrich werden dann vor die hochstehende Folie gestellt. Sie müssen so dick sein, dass der neue Putz nicht auf dem Estrich steht, nur auf den Dämmstreifen (evtl. aus 2cm-Platten Streifen schneiden).

Gruß,
KH
 
dichtschl-mme-putz-nass-i30267_2022127102233.jpgSo richtig?

Danke Euch für die Antworten.

Hab ich das so richtig verstanden?
Rot = Sperrbahn
Blau = bis hier hin den alten Putz abschlagen (ca 1 Ziegelstein hoch), alles sauber machen
Grün = Fläche wo die Dichtschlämme hinkommt

Dann nass in nass Spritzbewurf einwerfen damit der Putz nachher hält.

Zusatzfrage:
Soll ich die Dichtschlämme auch auf dem Boden (ca 10-15 cm) auftragen? Macht das Sinn?

Zum Thema falsche Reihenfolge: Ist mir auch klar geworden, deswegen machen wir jetzt zuerst die Wände. Danke auch für diesen Tipp!
 
Re: So richtig?

"Rot = Sperrbahn"
Richtig, Genauer gesagt "Mauersperrbahn". Auf den Rohboden kommt auch eine Sperrbahn/Dampfsperre/Folie/Abdichtfolie/tausendundeins-andere-Bezeichungen.

"Blau = bis hier hin den alten Putz abschlagen"
Nein, wenn der alte Putz ansonsten bleiben soll.

"Grün = Fläche wo die Dichtschlämme hinkommt"
Nein, nur bis UNTER die Mauersperrbahn (rote Linie).

Nochmal,
du musst noch an die Mauersperrbahn dran kommen um die Abdichtfolie des Rohbodens DARAN/AN IHR anschließen zu können (siehe mein vorherige Antwort).
Eine "gewöhnliche" Betonplatte als Rohboden ist nicht dampfdicht (zum Test lege eine ca. 0,5 m² große Folie auf den Boden und klebe die Ränder auf dem Boden fest, lasse die Folie 1-2 Wochen liegen und schau dann drunter). Es macht wenig Sinn die Wandinnenseite unterhalb der Mauersperre abzudichten wenn die Feuchtigkeit durch die gesamte Fläche des Rohbodens (= die Betonplatte) hoch kommen kann. Da nützt am Wandfuß eine Dichtschlämme gar nichts....

Sorry, wenn ich es so ausdrücke, aber wenn du das grundsätzliche Prinzip des Fußbodenaufbaus nicht kennst oder nicht verstanden hast, benutze bitte einfach mal die Suchfunktion dieses Forums und schau dir Fotos in der Galerie an. Deine Fragen wurden hier schon tausend mal beantwortet und durch diskutiert.

Gruß,
KH
 
Hab ich einen Denkfehler?

...hinsichtlich der Dichtschlämme. Ich hab das immer so verstanden:

Entweder man macht die als vollwertige bzw. quasi-vollwertige Abdichtungsebene (also: auf Boden und am Wandfuß) - dann sollte sie aber auch über die Mauersperrbahn hochgezogen werden.

Oder man hat das Problem, dass man an der Mauersperrbahn keinen sinnvollen Anschluss hinbekommt - z. B. weil nach dem Putzabschlagen kaum noch ein Überstand der Mauersperrbahn verbleibt. Dann wirkt die Dichtschlämme quasi als "Verlängerung der Mauersperrbahn" und schafft einen Untergrund, auf dem man dann die eigentliche Abdichtung anklebt. Auch in diesem Fall sollte sie über die Mauersperrbahn hochgezogen werden.

"Nur unten" am Mauerfuß und unter der Mauersperrbahn endend... wäre daher in jedem Fall sinnlos. Oder?
 
Re: Hab ich einen Denkfehler?

"Entweder man macht die als vollwertige bzw. quasi-vollwertige Abdichtungsebene (also: auf Boden und am Wandfuß) - dann sollte sie aber auch über die Mauersperrbahn hochgezogen werden."
Ja genau, wenn eine Flächenabdichtung auf den Boden kommt, sollte sie mindestens bis ÜBER die Mauersperrbahn ragen. Dann hat man aber immer noch eine offene Nahtstelle zwischen aufragender Flächenabdichtung und Mauersperrbahn. Deshalb sollten beide miteinander verklebt werden.

"Oder man hat das Problem, dass man an der Mauersperrbahn keinen sinnvollen Anschluss hinbekommt - z. B. weil nach dem Putzabschlagen kaum noch ein Überstand der Mauersperrbahn verbleibt."
Das Verkleben der Flächenabdichtung mit der Mauersperrbahn geht auch, wenn die Mauersperrbahn nicht aus der Wand ragt, wenn man die Fuge in der die Sperrbahn liegt, 2, 3, 4 cm tief auskratzt und zuerst nur einen 8 - 10 cm breiten Streifen an die Mauersperrbahn klebt, der dann wiederum mit der großen Flächenfolie verklebt wird. Das ist zwar zeitfressende Fummelei, funktioniert aber vom Handling her besser als wenn man versucht die große Folie direkt in die Fuge rein zu fummeln und mit der Mauersperrbahn zu verkleben. Die große Folie rutscht immer wieder raus, schlägt "Wellen", kriegt Falten, usw......
Ich habe auch schon gesehen, dass statt einem Folienstreifen einfach breite Klebebänder für Dampfsperren ( z. B. das TESCON VANA, 100 mm) verwendet wurden.

Dichtschlämmen haben den Nachteil dass sie nicht wirklich elastisch sind. Bewegt sich der Untergrund, auf den sie aufgezogen werden, gibts Risse in der Schicht.
In diesem Fall hier, gibt es eine "offene" Fuge zwischen der Beton-Bodenplatte und den Wänden. Die Bodenplatte und die Wände sind nicht kraftschlüssig mit einander verbunden. Als erstes wird diese "Nahtstelle"/Fuge undicht werden, sollte sie überhaupt dicht geworden sein.
Ob die Bodenplatte in sich auf Dauer rißfrei bleibt, ist die nächste Frage.
Ob das Ziegelstein-Mauerwerk auf Dauer rißfrei bleibt, die dritte Unbekannte.
Ich persönlich halte von Dichtschlämmen nicht viel. Mir erscheinen in solchen Fällen "Folienlösungen" die sicherere Variante. Ob das dann Kunststofffolien oder Bitumenbahnen sind, ist eher "Geschmacksache".
Hunderttausendfach bewährt haben sich beide.

Gruß,
KH
 
Habe ich einen Denkfehler ?

Um einen Laien nicht zu verunsichern gehe ich in der Regel nicht all zu weit ins Detail .
An dieser Stelle möchte ich allerdings noch einmal eingreifen.
In solchen Fällen bin ich wie folgt vorgegangen.
Ich habe / Den Putz ins gesamt abgeschlagen .
Die freigelegte Pappe ( Horizontalsperre ) ca. 2-3cm tief ausgestemmt ( geschält )
Dann die Fuge mit einem Dichtmörtel versiegelt - Mit dem Dichtmörtel habe ich eine Hohlkehle zwischen Mauerwerk und Bodenplatte erstellt.
Dann eine Sulfatexschlämme ( Z.b. von Remmers ) bis ca. 1 Steinreihe über die Horizontalsperre und ca. 10cm über die Hohlkehle zur Bodenplatte aufgetragen . und mit Zementmörtel angeraut ( Vorspritzmörtel. Die Schlämme hat die Aufgabe den Bereich gegen Feuchtigkeit und Bauschädliche Salze zu versiegeln. Dann einen Bitumen Voranstrich auch auf die gesamte Betonsohle aufgetragen ( bis etwas unter Estrich höhe ) Dann eine Schweißbahn V 60 ( Dampfsperre ) mit dem Brenner aufgeschweißt. Der direkte Anschluss zur vorhandenen Horizontalsperre mit einer Dichtbahn ist praktisch kaum möglich . Zu dem sind Mineralische Abdichtung Maßnahmen gegen negativ wirkende Belastung wie Feuchtigkeit und Mauersalze besser geeignet , gegenüber Folien , weil sie sich besser mit dem Untergrund verkrallen können. Zu dem sind sie Kunststoff modifiziert , was eine Rissbildung in den Bereichen ausschließt. Die aktuelle Feuchtigkeitsbelastung so wie die spätere Raumnutzung ist maßgebend für den Wahl des Verputz Materials .
 
@ Dearno: Dichtschlämme vs. Folien

Hallo Detlef,

ich möchte diesen Thread nicht kapern um das Thema zu diskutieren. Das wäre zu offtopic.
Du hast mal geschrieben, dass du jahrelang in der Abdichtungsbranche arbeitest oder gearbeitet hast.
Laß es uns bitte mal kurz in einem neuen "Faden" besprechen. Ich eröffne dazu einen.
OK?

Gruß,
KH
 
einen neuen Faden

Hallo Karl Heinz
ab morgen gerne

V.G. Detlef
 
Thema: Abgeschlagenen Putz im unteren Wandbereich korrigieren?

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