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EarlGrey
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Hallo verehrte Fachwerk-Gemeinde,
ich entschuldige mich im Voraus für die Länge meines Beitrages, ich möchte aber versuchen mein Problem und die Situation so genau wie möglich darzulegen. Ich hoffe es lässt sich nicht jeder Leser davon abschrecken.
Ich habe die letzten Tage das Forum durchforstet und etliche Beiträge sowie weiterführende zur verfügung gestellte Links und Informationen begutachtet. Die Zeit war sehr lehrreich und informativ, leider ist meine "Problemstelle" zu individuell um allgemeingültige Lösungen zu finden. Eigentlich bin ich kein Freund alte Fässer wieder zu öffnen, aber hier scheint mir keine andere Wahl zu bleiben.
Grob geht es um die Erneuerung unserer Hauseingangstreppe, da sich die Alte gesetzt hatte, vom Haus löste und in Schräglage geriet. Die neue Treppe wird losgelöst vom eigentlich Haus und auf eigenen Mauern vor das Haus gestellt werden. Also Aufgraben, Fundamente für die Treppe gießen, Hochmauern, fertig(…). Da das Haus über Sandsteinmauern verfügt, ist der Keller naturgemäß nicht trocken. Dass wir nie einen trockenen Keller haben werden, der Wohnraum geeignet ist, ist uns bewußt. Wir wollten nur gerade die Gelegenheit nutzen, dass wenn wir die Kellermauern schon einmal frei legen auch gleich Maßnahmen zu ergreifen um evtl. zumindest einmal ein paar Kisten im Keller lagern zu können.
Der Plan war eine Dränung zu legen und die freigelegten Bereiche des Mauerwerks durch geeignete Massnahmen abzudichten (das übliche eben…). Da das Haus über keine Streifenfundamente oder Bodenplatte verfügt, sondern die Grundmauern einfach in den Boden gemauert wurden, hab ich als Tiefe grob den Kellerboden angenommen. Um irgendwann einmal eine Dränung an der Front des Hauses anschließen zu können, habe ich mit den Graben entsprechend tief gegraben.
Nach der Verlegung der Dränung und der Abdichtarbeiten, sollte ein O-Streifenfundament gegoßen werden, auf dem die Treppenkonstruktion gemauert wird. Die obersten 10-15cm des Fundamentes wollten wir dann gleich als Platte ausführen. Den vorderen Bereich (1 bis 1,5m) zur Straße hin sollte zugeschüttet werden. Den Bereich zwischen Mauer und Haus, also unterhalb des WDVS, sollte offen bleiben. Damit die Schüttung vorne bleibt wo sie soll und ich von Hinten nicht in den entstehenden “Dreckecken” hineinsehe sollen die kurzen Seiten des Os bis zur Hauswand verlängert werden.
Laut Baufirma soll ich die Wand reinigen. Fugen neu füllen und generell Abspitzen und etwas Glattziehen. Dann Dichtschlämme drauf. Von der Bitumenmasse hält er eigentlich nix und würde er in dem Fall nicht machen.
Soweit, so gut. Warum ich mich nun überhaupt im Internet umgesehen habe liegt daran, dass meine Hauswand sich zur Strasse hin leider verbreitert und bauchig wird. So kommen sich nun wohl leider geplante Dränung und Treppenfundamte in die Quere. Daraufhin auch mit ein paar Bekannten geredet. Landläufige Meinung, Dränung an der Seite sein lassen, ein KG-Rohr legen um zumindest die Möglichkeit zu haben später die vordere Dränung anschließen zu können. Aber natürlich alles mit Bitumenmasse zuschmieren, Styropor vor, Noppenbahn… Man hört ja aber auch immer mal wieder, dass Sandstein gar nicht ganz trocken sein soll und zumindest ein gewisser Feuchtigkeitsaustausch ermöglicht werden soll, weshalb ich von dieser Idee auch nicht begeistert bin. Generell zweifele ich sowieso an der Idee, da ich die gesamte Mauer ja auch gar nicht abdichten kann (Nach 1,10 Tiefe relativ zu OK Hof, hatte ich im hinteren Bereich immer noch Mauerwerk im Boden), da ich nicht vorhabe alles auszuschachten und ich ja auch selbst dann auf keine Art von Betonfundament oder so stoßen würde. Ich also von unten sowieso immer mit dem Erdreich in Berührung sein werde.
Wie gesagt habe ich danach viel gelesen und den Stand eines verwirrten und gefährlichen Halbwissens erreicht, das ich so nicht stehen lassen will. Vor allem die Beiträge von Ingenieurbüro Georg Böttcher fand ich äußert informativ, haben mich leider aber auch mit vielen ungeklärten Fragen zurück gelassen. Die Informationen “Beispiele_aus_der_Sanierung_von_Natursteinmauerwerk” (wie ich den Unterschied zwischen Sandsteinmauern, die als Sichtmauerwerk taugen und solche die Verputz werden müssen, erkenne ist mir leider immer noch schleierhaft.) und das Vademecum (hier habe ich für mich leider keine relevanten Informationen - außer der generelle Passus zu Dränung - gefunden, da sich das Dokument anscheinend ausschließlich mit Ziegelmauerwerk befaßt) habe ich aufmerksam (mehrmals) studiert. Das angesprochene Dokument “Information über Kellertrockenlegung” habe ich leider nicht gefunden.
Das einzige wobei ich mich nun sicher wäge(!!!) ist, dass ich bei der Sandsteinmauer vor allem auf den zusätzlichen Eintrag von Schadsalzen achten sollte, also keine zementgebundenen Materialien verwenden sollte, sprich Reinkalkmörtel zur Ertüchtigung der Fugen und wohl besser auf Dichtschlämme verzichten.
Mein Hauptanliegen liegt wohl nun auch eher darauf, dass ich das Mauerwerk nicht mehr schade, als unbedingt einen Trocknungsvorteil zu erhalten. Wie gesagt, ich könnte eigentlich mit der derzeitigen Situation “leben”, aber ich möchte nicht derjenige sein, der daran Schuld ist, dass sich die Lebenszeit des Hauses drastisch verkürzt. Nun befürchte ich bereits mehr Schaden angerichtet zu haben, als ich wieder gut machen kann.
Nun Suche ich nach guten Ratschlägen, wie ich die Situation(en) bestmöglich lösen kann. So wie ich es sehe, sehe ich mich mit 3 verschiedenen Situationen konfrontiert:
1) Der vordere Bereich zum Gehweg hin, der später verfüllt werden soll. Eckbereich alte Hausmauer, neue Treppenmauer.
2) abgetrennter Bereich zwischen alter Hausmauer und neuer Treppenmauer
3) freiliegender Bereich zum Hof hin nach dem Treppenende
Falls ich keine besseren Vorschläge bekomme, wäre der aktuelle Plan zu versuchen eine Dränung die gesamte Hausmauer entlang zu legen. Zumindest in Bereich 1) eine Dränung über Eck, also die alte mauer und die neue Mauer entlang. Die neue Mauer typisch mit Schlämme und Bitumenmasse abdichten. Alte Mauer mit Kalkmörtel “glatt” ziehen. Bereich 2) alte Hausmauer glatt ziehen, zumindest die Fugen erneuern. Bereich 3) Fugen erneuern und verputzen.
Weitere Infos zur Lage des Hauses:
Der Hauseingangsbereich befindet sich auf der Westseite des Hauses. Das Gelände fällt von Norden (Straße) nach Süden hin ab. Straßenniveau ist ca. 20cm unter Kellerfenstern. Hofniveau ist 20cm unter OK Kellerboden. Unsere Einfahrt verläuft auch auf dieser Seite von der Straße in den Hof. Das Hofniveau wird später um 30cm angehoben um auch die Einfahrt flacher zu gestalten. Das Haus ist einseitig (Osten) angebaut. Im Keller des Hauses auf der gegenüberliegenden Straßenseite (Norden) befindet sich ein alter Brunnen. Aus der selben Wasserquelle wird das Kneipp-Becken im Nachbargrundstück (Westen) gespeist. Das Haus wurde 1948 wieder aufgebaut, nachdem es zerbombt wurde. Baudatum des Ursprungshauses unbekannt. Das Haus steht also teilweise auf den Mauern des Vorgängerhauses. Laut Nachbar steht das Haus im Hofbereich auf Pfahlgründung, im Straßenbereich auf Fels/Sandstein, dem ich beim Ausschachten jetzt auch begegne. Das Gelände fällt weiter nach Süden sacht ab, bis in ca. 75m Entfernung der Dorfbach fließt.
Der Balkon im Südbereich des Hauses wurde auch abgerißen, da er sich wie die Treppe vom Haus verabschiedet hatte.
Ich bedanke mich schon einmal vielmals bei allen Lesern, die es bis zum Schluß schaffen und allen, die über mein Problem nachdenken und mir versuchen zu Helfen.
ich entschuldige mich im Voraus für die Länge meines Beitrages, ich möchte aber versuchen mein Problem und die Situation so genau wie möglich darzulegen. Ich hoffe es lässt sich nicht jeder Leser davon abschrecken.
Ich habe die letzten Tage das Forum durchforstet und etliche Beiträge sowie weiterführende zur verfügung gestellte Links und Informationen begutachtet. Die Zeit war sehr lehrreich und informativ, leider ist meine "Problemstelle" zu individuell um allgemeingültige Lösungen zu finden. Eigentlich bin ich kein Freund alte Fässer wieder zu öffnen, aber hier scheint mir keine andere Wahl zu bleiben.
Grob geht es um die Erneuerung unserer Hauseingangstreppe, da sich die Alte gesetzt hatte, vom Haus löste und in Schräglage geriet. Die neue Treppe wird losgelöst vom eigentlich Haus und auf eigenen Mauern vor das Haus gestellt werden. Also Aufgraben, Fundamente für die Treppe gießen, Hochmauern, fertig(…). Da das Haus über Sandsteinmauern verfügt, ist der Keller naturgemäß nicht trocken. Dass wir nie einen trockenen Keller haben werden, der Wohnraum geeignet ist, ist uns bewußt. Wir wollten nur gerade die Gelegenheit nutzen, dass wenn wir die Kellermauern schon einmal frei legen auch gleich Maßnahmen zu ergreifen um evtl. zumindest einmal ein paar Kisten im Keller lagern zu können.
Der Plan war eine Dränung zu legen und die freigelegten Bereiche des Mauerwerks durch geeignete Massnahmen abzudichten (das übliche eben…). Da das Haus über keine Streifenfundamente oder Bodenplatte verfügt, sondern die Grundmauern einfach in den Boden gemauert wurden, hab ich als Tiefe grob den Kellerboden angenommen. Um irgendwann einmal eine Dränung an der Front des Hauses anschließen zu können, habe ich mit den Graben entsprechend tief gegraben.
Nach der Verlegung der Dränung und der Abdichtarbeiten, sollte ein O-Streifenfundament gegoßen werden, auf dem die Treppenkonstruktion gemauert wird. Die obersten 10-15cm des Fundamentes wollten wir dann gleich als Platte ausführen. Den vorderen Bereich (1 bis 1,5m) zur Straße hin sollte zugeschüttet werden. Den Bereich zwischen Mauer und Haus, also unterhalb des WDVS, sollte offen bleiben. Damit die Schüttung vorne bleibt wo sie soll und ich von Hinten nicht in den entstehenden “Dreckecken” hineinsehe sollen die kurzen Seiten des Os bis zur Hauswand verlängert werden.
Laut Baufirma soll ich die Wand reinigen. Fugen neu füllen und generell Abspitzen und etwas Glattziehen. Dann Dichtschlämme drauf. Von der Bitumenmasse hält er eigentlich nix und würde er in dem Fall nicht machen.
Soweit, so gut. Warum ich mich nun überhaupt im Internet umgesehen habe liegt daran, dass meine Hauswand sich zur Strasse hin leider verbreitert und bauchig wird. So kommen sich nun wohl leider geplante Dränung und Treppenfundamte in die Quere. Daraufhin auch mit ein paar Bekannten geredet. Landläufige Meinung, Dränung an der Seite sein lassen, ein KG-Rohr legen um zumindest die Möglichkeit zu haben später die vordere Dränung anschließen zu können. Aber natürlich alles mit Bitumenmasse zuschmieren, Styropor vor, Noppenbahn… Man hört ja aber auch immer mal wieder, dass Sandstein gar nicht ganz trocken sein soll und zumindest ein gewisser Feuchtigkeitsaustausch ermöglicht werden soll, weshalb ich von dieser Idee auch nicht begeistert bin. Generell zweifele ich sowieso an der Idee, da ich die gesamte Mauer ja auch gar nicht abdichten kann (Nach 1,10 Tiefe relativ zu OK Hof, hatte ich im hinteren Bereich immer noch Mauerwerk im Boden), da ich nicht vorhabe alles auszuschachten und ich ja auch selbst dann auf keine Art von Betonfundament oder so stoßen würde. Ich also von unten sowieso immer mit dem Erdreich in Berührung sein werde.
Wie gesagt habe ich danach viel gelesen und den Stand eines verwirrten und gefährlichen Halbwissens erreicht, das ich so nicht stehen lassen will. Vor allem die Beiträge von Ingenieurbüro Georg Böttcher fand ich äußert informativ, haben mich leider aber auch mit vielen ungeklärten Fragen zurück gelassen. Die Informationen “Beispiele_aus_der_Sanierung_von_Natursteinmauerwerk” (wie ich den Unterschied zwischen Sandsteinmauern, die als Sichtmauerwerk taugen und solche die Verputz werden müssen, erkenne ist mir leider immer noch schleierhaft.) und das Vademecum (hier habe ich für mich leider keine relevanten Informationen - außer der generelle Passus zu Dränung - gefunden, da sich das Dokument anscheinend ausschließlich mit Ziegelmauerwerk befaßt) habe ich aufmerksam (mehrmals) studiert. Das angesprochene Dokument “Information über Kellertrockenlegung” habe ich leider nicht gefunden.
Das einzige wobei ich mich nun sicher wäge(!!!) ist, dass ich bei der Sandsteinmauer vor allem auf den zusätzlichen Eintrag von Schadsalzen achten sollte, also keine zementgebundenen Materialien verwenden sollte, sprich Reinkalkmörtel zur Ertüchtigung der Fugen und wohl besser auf Dichtschlämme verzichten.
Mein Hauptanliegen liegt wohl nun auch eher darauf, dass ich das Mauerwerk nicht mehr schade, als unbedingt einen Trocknungsvorteil zu erhalten. Wie gesagt, ich könnte eigentlich mit der derzeitigen Situation “leben”, aber ich möchte nicht derjenige sein, der daran Schuld ist, dass sich die Lebenszeit des Hauses drastisch verkürzt. Nun befürchte ich bereits mehr Schaden angerichtet zu haben, als ich wieder gut machen kann.
Nun Suche ich nach guten Ratschlägen, wie ich die Situation(en) bestmöglich lösen kann. So wie ich es sehe, sehe ich mich mit 3 verschiedenen Situationen konfrontiert:
1) Der vordere Bereich zum Gehweg hin, der später verfüllt werden soll. Eckbereich alte Hausmauer, neue Treppenmauer.
2) abgetrennter Bereich zwischen alter Hausmauer und neuer Treppenmauer
3) freiliegender Bereich zum Hof hin nach dem Treppenende
Falls ich keine besseren Vorschläge bekomme, wäre der aktuelle Plan zu versuchen eine Dränung die gesamte Hausmauer entlang zu legen. Zumindest in Bereich 1) eine Dränung über Eck, also die alte mauer und die neue Mauer entlang. Die neue Mauer typisch mit Schlämme und Bitumenmasse abdichten. Alte Mauer mit Kalkmörtel “glatt” ziehen. Bereich 2) alte Hausmauer glatt ziehen, zumindest die Fugen erneuern. Bereich 3) Fugen erneuern und verputzen.
Weitere Infos zur Lage des Hauses:
Der Hauseingangsbereich befindet sich auf der Westseite des Hauses. Das Gelände fällt von Norden (Straße) nach Süden hin ab. Straßenniveau ist ca. 20cm unter Kellerfenstern. Hofniveau ist 20cm unter OK Kellerboden. Unsere Einfahrt verläuft auch auf dieser Seite von der Straße in den Hof. Das Hofniveau wird später um 30cm angehoben um auch die Einfahrt flacher zu gestalten. Das Haus ist einseitig (Osten) angebaut. Im Keller des Hauses auf der gegenüberliegenden Straßenseite (Norden) befindet sich ein alter Brunnen. Aus der selben Wasserquelle wird das Kneipp-Becken im Nachbargrundstück (Westen) gespeist. Das Haus wurde 1948 wieder aufgebaut, nachdem es zerbombt wurde. Baudatum des Ursprungshauses unbekannt. Das Haus steht also teilweise auf den Mauern des Vorgängerhauses. Laut Nachbar steht das Haus im Hofbereich auf Pfahlgründung, im Straßenbereich auf Fels/Sandstein, dem ich beim Ausschachten jetzt auch begegne. Das Gelände fällt weiter nach Süden sacht ab, bis in ca. 75m Entfernung der Dorfbach fließt.
Der Balkon im Südbereich des Hauses wurde auch abgerißen, da er sich wie die Treppe vom Haus verabschiedet hatte.
Ich bedanke mich schon einmal vielmals bei allen Lesern, die es bis zum Schluß schaffen und allen, die über mein Problem nachdenken und mir versuchen zu Helfen.