20 Jahre Baustoff-Recycling in Deutschland

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"Um
genau diese Sicherung von Qualität und Güte, d.h. konkret um die Erfüllung
sowohl bautechnischer aber insbesondere auch umweltverträglicher Anforderungen
an Recycling-Baustoffe geht es der RAL-Gütegemeinschaft Recycling-Baustoffe e.V.
mit Sitz in Berlin. Die Transparenz des Gütegedankens und des
Verbraucherschutzes zugleich werden von ihr als vordergründige Ziele zum Wohle
der Umwelt definiert", so der Vorsitzende der Gütegemeinschaft Berthold Heuser,
im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung anlässlich des 20-jährigen Bestehens am
Gründungsort in Bonn.



Die Mitglieder der Gütegemeinschaft seien sich bewusst, dass
langfristig nur hochwertige Recyclingbaustoffe auf dem Markt bestehen können.
Der Einsatz von qualitätsgeprüften Recycling-Baustoffen schone die Umwelt durch
den Schutz natürlicher Ressourcen und der Einsparung von Deponieräumen. Vor 20
Jahren sei von der RAL-Gütegemeinschaft Recycling-Baustoffe e.V. - beginnend für
die Stoffgruppe der Recycling-Baustoffe für den Straßenbau, dem klassischen und
nach wie vor "meistbedienten" Einsatzgebiet - ein Güte- und
Qualitätssicherungssystem im Einvernehmen mit den zuständigen Bundesministerien
und den beteiligten Wirtschaftskreisen sowie der Wissenschaft und den
Verbrauchern eingeführt worden, mit dem die Art und der Umfang der Prüfungen an
wiedergewonnenen Baustoffen und damit die Qualitätsforderungen definiert wurden.
Diesen folgten weitere Gütesicherungen für kontaminierte Böden,
nichtkontaminierte Böden und Müllverbrennungsaschen, so der Vorsitzende der
RAL-Gütegemeinschaft. Neutrale nach RAP-Stra anerkannte Gutachter hätten in der
Zeit fast 10.000 Fremdüberwachungen im Rahmen der Gütesicherung bei den
Mitgliedern der Gütegemeinschaft durchgeführt und den Nachweis erbracht, dass
der Recycling-Baustoff seinen Anspruch als neues Produkt für den Einsatz in den
definierten Einsatzgebieten sowohl bautechnisch als auch umweltgerecht
entspricht. Dies wurde zwischenzeitlich auch durch Erlasse einiger Bundesländer
nochmals ausdrücklich bestätigt.



Gerade die Qualitäts- und Gütesicherung habe dazu beigetragen,
dass es der Baustoff-Recycling-Branche gelungen sei, in den letzten Jahren aus
ca. 88 Mio. Tonnen angefallener Baurestmassen pro Jahr eine Menge von rund 62
Mio. Tonnen hochwertiger Recycling-Baustoffe als neues Produkt hergestellt und
in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt zu haben, so der Vorsitzende Heuser.
Er müsse jedoch feststellen, dass durch immer höhere Ansprüche der Umweltseite
an Recycling-Baustoffe eine Wettbewerbsverzerrung zu Primärrohstoffen entstehe,
die in keinster Weise gerechtfertigt sei. Diese Tendenzen führten auch zu
Zurückhaltungen insbesondere der öffentlichen Hand auf kommunaler Ebene beim
Einsatz der RC-Baustoffe. Vor diesem Hintergrund sollte klargestellt werden,
dass eine Ausschreibung der öffentlichen Hand ausschließlich für Primärbaustoffe
gegen die Vorgaben des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes sowie
ausgewählter Landesabfallgesetze verstößt. Gerade hier befände sich die
Baustoff-Recycling-Branche im Konsens mit Vertretern der Umweltseite in
Anlehnung an vernommene aktuelle Äußerungen von NRW-Umweltministerin Bärbel
Höhn.



Deshalb sei es für ihn auch sehr positiv, dass der Präsident des
RAL - Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. aufgrund der
Verdienste um das RAL-Gütesicherungssystem im Rahmen der Veranstaltung zum
20-jährigen Bestehen der Gütegemeinschaft die Jubiläumsurkunde des RAL
überreicht habe. Dies bestätige einmal mehr, dass die Gütegemeinschaft auf 20
Jahre neutrale und unabhängige Güteüberwachung und Qualitätssicherung und ein
allgemein anerkanntes normenähnliches Verfahren zurückblicken könne, so Heuser.


Wichtig sei für die nächsten Jahre, dass Politik und Auftraggeber gleichermaßen
dazu beitragen, dass die Aufbereitungsquoten und die Einsätze von
Recycling-Baustoffen weiter gesteigert würden, zum Wohle der Umwelt.



<div align='right'>Siehe auch:

Gütegemeinschaft Recycling-Baustoffe e.V.
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Thema: 20 Jahre Baustoff-Recycling in Deutschland
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