15 Jahre Energieagentur NRW

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Die
Energieagentur NRW berät seit 15 Jahren in Fragen der Energieeffizienz, des
Energiemanagements und der Nutzung erneuerbarer Energien. Laut
NRW-Infrastrukturminister Dr. Axel Horstmann anlässlich die
Jahrespressekonferenz der Energieagentur NRW ist sie "zu einem wichtigen
Instrument der nordrhein-westfälischen Energiepolitik geworden. Zahlreiche
Unternehmen und Kommunen haben inzwischen investiert, um Energie einzusparen und
gleichzeitig auch die Energiekosten zu senken. Wer mit Energie ökonomischer
umgehen möchte, erhält in diesem Kompetenzzentrum wertvolle Informationen."



Mit Blick auf das am Mittwoch in Kraft getretene Kyoto-Protokoll
ergänzte der Minister: "Wir wollen einen bedeutsamen Beitrag zum Klimaschutz
leisten. Die Energieagentur trägt mit ihrer Arbeit maßgeblich dazu bei, die
Klimaschutzziele des Landes NRW umzusetzen und gleichzeitig die
Wirtschaftlichkeit zu steigern. Jede durch ihre Arbeit nicht eingesetzte
Kilowattstunde, vermindert den CO<span style="font-size: 10px">2</span>-Ausstoß
und damit umweltschädliche Treibhausgase, erhöht die Energieeffizienz und trägt
zur Kostenentlastung bei."



In den 15 Jahren ihres Bestehens führten über 140.000 Anfragen
von Energieverbrauchern zu neuen Investitionen und Projekten. Verstärkt durch
die anziehenden Energiepreise in 2004 ist die Nachfrage nach Know-how der
Energieagentur NRW im vergangenen Jahr deutlich angestiegen. Insgesamt wurden
die Ingenieure in über 24.000 Fällen um Rat zur Energieeffizienz oder zum
Einsatz regenerativer Energien gefragt, 5.000 Fälle mehr als noch im Vorjahr.
"Den Energieverbrauch zu reduzieren ist gleichbedeutend mit einer Reduzierung
des Kostendrucks. So werden die Kassen von Unternehmen und die Haushalte von
Kommunen gleichermaßen entlastet", so Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, Leiter
der Energieagentur NRW. "Gleichzeitig wird der Markt für Energieeffizienztechnik
stimuliert."



In der Weiterbildung besuchten im vergangenen Jahr landesweit
über 57.000 Personen die Seminare, Tagungen, E-Fit-Wochen oder Workshops der
Energieagentur NRW (32.000 Personen in 2003). Seit Programmbeginn 1994/95 hat
die Energieagentur NRW damit insgesamt rund 220.000 Personen fortgebildet. Seit
zwei Jahren bietet sie mit dem Wissensportal Energie eine E-Learning-Plattform
im Internet an.



Energiecontracting findet eine immer stärkere Akzeptanz. Die
Fachingenieure bearbeiteten 460 Projekte im letzten Jahr. "Der Markt für
Contracting ist erst zu fünf Prozent ausgeschöpft: Studien gehen allein in
Deutschland von rund 1,4 Millionen Anlagen aus, die über Contracting energetisch
und wirtschaftlich optimiert werden könnten", betonte Minister Dr. Horstmann.
"Unternehmen und Kommunen sollten dieses Instrument stärker nutzen." Der
besondere Reiz des Contractings liege in der Aussicht, so der Minister,
Anschaffungen oder Investitionen tätigen zu können, ohne eigenes Geld in die
Hand nehmen zu müssen. Contracting sei ein modernes, flexibles Finanzierungs-
und Betriebsmodell, das es z.B. Kommunen trotz leerer Kassen und Unternehmen
ohne Rückgriff auf das operative Kapital erlaube, in den Genuss der Vorteile von
Energieeffizienztechnik zu kommen.



Für 2005 erwartet die Energieagentur NRW Handlungsbedarf im
Bereich Emissionshandel, der offiziell am 1. Januar 2005 in Kraft trat, im
Bereich der EU-Luftqualitätsrahmenrichtlinie und bei der energetischen
Gebäudesanierung aufgrund des Gebäudeenergiepasses, der am 1. Januar 2006 nach
EU-Recht eingeführt wird.



"Landesweit sind rund 440 Anlagen der Energie- und
energieintensiven Branchen, wie Metall, Baustoffe, Glas, Keramik und Zellstoffe
vom Emissionshandel betroffen", so Minister Dr. Horstmann. Aufgrund ihrer Größe
stoßen die in Nordrhein-Westfalen installierten Anlagen rund 40 Prozent aller
bundesweiten Kohlendioxid-Emissionen aus. Die Energieagentur NRW steht
betroffenen Unternehmen für eine Erstberatung mit speziell geschulten
Ingenieuren bereit, die landesweit rund um den Zertifikatehandel beraten.



"Mit der Informationskampagne "Rhein-Ruhr gibt Gas - Autofahren
mit Erdgasantrieb", die die Energieagentur NRW durchführt, sind wir in
Nordrhein-Westfalen auf einem guten Wege, um eine heute schon verfügbare
Alternative für umweltfreundliche Mobilität anzubieten. Bis 2007 soll es
deutschlandweit 1000 Erdgastankstellen, davon 220 in NRW geben. Dies muss sich
zu einem soliden Beitrag für einen diversifizierten Energiemix auch im mobilen
Bereich entwickeln", betonte der Minister.



Im Laufe des Jahres wird die Auswertung der Pilotphase für den
ab 2006 einzuführenden Gebäudeenergiepass aus Berlin erwartet. "Dies wird eine
Menge an energetischen Gebäudesanierungen nach sich ziehen, denn das
energieverschlingende Gebäude wird dann schlechter zu verkaufen oder zu
vermieten sein", so Hüttenhölscher. Ab 2006 muss bei Besitzer- oder
Mieterwechsel vom Vermieter oder Altbesitzer ein Gebäudeenergiepass vorgelegt
werden. Wer also jetzt noch sanieren will, erhält bei der Energieagentur NRW
eine Fülle an Hilfen (Broschüren, Beratung, Weiterbildung, Gebäude Check
Energie).



Aufgrund der neuen EU-Luftqualitätsrahmenrichtlinie, die seit
dem 1. Januar 2005 die Belastung mit Feinstaub pro Kubikmeter Luft regelt,
erwartet die Energieagentur NRW ebenfalls verstärkten Handlungsbedarf bei der
Energieeinsparung. "Jede vermiedene Kilowattstunde Primärenergie, die mit
fossilen Energieträgern erzeugt wird, erspart Emissionen und mit diesen auch
Belastungen der Luft mit Feinstaub. Das heißt: Ein Schlüssel zu weniger
Feinstaub in der Luft liegt auch im Begriff "Energieeffizienz", so
Hüttenhölscher. Er bezifferte in diesem Zusammenhang das bestehende theoretische
Einsparpotenzial allein in Deutschlands Betrieben mit über 500 Terrawattstunden
Primärenergie. "Würde man dieses theoretische Potenzial auch tatsächlich
erschließen, ließen sich für Deutschlands Betriebe bei einem Durchschnittspreis
von 2,7 Cent pro Kilowattstunde 14,55 Milliarden Euro jährlich einsparen."



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