Grüß Gott Fam. Wittchen,
habe Ihre Frage erst jetzt entdeckt.
Eine Behandlung von Holz mit Bienenwachs würde ich auch nur für den Innenbereich empfehlen.
Folgendes Rezept ist mir bekannt:
Als Lösungsmittel sind Terpentinöl, Leinöl, Leinölfirnis und auch Holzöle geeignet. Soweit Hölzer behandelt werden sollen, die keiner großen Beanspruchung ausgesetzt sind kann man einen Grundanstrich herstellen im Verhältnis 1 : 0,5 (Wachs : Öl). Soll der Anstrich härter sein, gibt man in der Regel neben dem Bienen- noch Carnaubawachs hinzu. Dann beträgt das Verhältnis 1 : 1 : 1 - Gemischt wird flüssig, das Wachs also vorher im Wasserbad erwärmen (ca. 60 Grad Celsius) und vollständig aufschmelzen. Es empfiehlt sich, auch das Öl zu erwärmen. Im Falle der Mischung mit Terpentinöl muß diese dann aber mit ziemlicher Vorsicht vorgenommen werden, es ist leicht entflammbar (deshalb scheidet es meiner Meinung nach aus). Der Anstrichtauftrag sollte ebenfalls in erwärmtem Zustand erfolgen, da so eine größtmögliche Eindringtiefe in das Holz erreicht wird und die Lasur besser zu verstreichen wird.
Vorteile dieses Anstriches:
- Gesundheitlich absolut unbedenklich
- Ausschließlich biologische Inhaltsstoffe
- Preiswert
- Das Eindringen von Feuchtigkeit in das Holz wird verhindert, es bleibt aber trotzdem atmungsaktiv.
- Ablagerungen von Staub und Schmutz werden vermindert
- Anfeuernde Wirkung auf das Holz (Geschmacksache)
Ein großer Nachteil aus meiner heutigen Sicht ist aber (damals war ich noch sehr idealistisch), daß die Herstellung recht Zeitaufwendig ist und das richtige Mischungsverhältnis schon auch ein bißchen "Probiersache" bedeutet. Zudem ist, soweit ich richtig informiert bin, z. B. nicht unbedingt jedes Terpentinöl (so man denn dieses Öl verwenden möchte) zur Verwendung geeignet. Wenn Sie also wirklich selber "kochen" wollen, setzen Sie am besten zunächst eine kleinere Menge an und richten Sie sich Probeflächen ein, an denen Sie den Anstrich testen und die Mischung ggf. verfeinern können.
Hierzu noch eine Buchempfehlung: Armin Spürgin, "Bienenwachs"
Fazit: Sollten Sie wenig Zeit haben (was ja heut zu Tage bei uns allen chronisch der Fall sein soll ;-)) und auf Anhieb einen Erfolg verbuchen wollen (also ohne Herumprobieren im Sinne von Probeanstriche durchführen etc.) lege ich Ihnen die Bienenwachsprodukte von Kreidezeit, Biopin, Auro oder Naturhaus ans Herz. Dort gibt es gute Produkte zu angemessenen Preisen und nochmals: Nur für den Innenbereich!
Machen Sie doch Kerzen aus Ihrem Bienenwachs.
Viele Grüße
Achim