4 Fragen zu Würfelbruch, Holzbalkendecke, Dampfsperre und Schornstein

Diskutiere 4 Fragen zu Würfelbruch, Holzbalkendecke, Dampfsperre und Schornstein im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo Altbaufreunde, ich lese schon länger immer wieder in diesem Forum und habe den Eindruck hier tummeln sich viele gut Informierte. Ich habe...
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Martin Busse

Guest
Hallo Altbaufreunde,

ich lese schon länger immer wieder in diesem Forum und habe den Eindruck hier tummeln sich viele gut Informierte.
Ich habe seit einigen Jahren ein wie ich finde schönes Mehrfamilienhaus von 1908 mit vielen alten Elementen (alte Türen und Zargen, teilweise Dielenböden, Orginalfenster und Fassade, Haustür, etc.) und bin auch sonst ein Freund von altem Gemäuer. Einige Dinge beschäftigen mich aber seit einiger Zeit, vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben:

- an zwei verschiedenen Stellen im Haus habe ich Würfelbruch festgestellt (an einem Sparren unter einer umlappenden Unterspannfolie und an einem Holzrahmen eines Schuppenfensters (hier war auch ein Fruchkörper). Am Sparren habe ich die Folie entfernt, den Fruchtkörper am Fenster entfernt. Beide Stellen sind gut sichtbar und zugänglich. Wie kann ich feststellen ob da was wächst bzw. ich noch etwas tun muss - oder kann schon Ruhe sein?

- In einem Raum im 2-ten OG empfinde ich die Holzbalkendecke als weicher als in anderen Räumen des Hauses. Hier sind auf den Dielenboden durch den Vorbesitzer Bodenbeläge aufgebracht worden(Fliesen / Laminat). Was könnte die Ursache sein, oder kann das schon immer so gewesen sein ? Eine Veränderung konnte ich in den letzten Jahren nicht bemerken.

- Im Dachgeschoss hat der Vorbesitzer eine Wärmedämmung (Mineralwolle mit Alukaschierung montiert). Ist diese Alukaschierung eine ausreichende Dampfsperre und auch ausreichend Schutz vor der Mineralwolle ?

- Kann man an einen Metalleinzug im Schornstein einen Kaminofen anschließen (wie) oder muss das Rohr entfernt werden ?

Über Tipps würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichem Gruß

Martin Busse
 
Würfelbruch / Fruchtkörper

Bei einem sichtbaren Fruchtkörper und Würfelbruch des Holzes solltest Du auf jeden Fall einen Fachmann hinzuziehen.
Durch entfernen des Fruchtkörpers ist das Problem nicht beseitigt.
Auf jeden Fall muß die Ursache für den Pilzbefall gesucht und ausgeschaltet werden.

Martin
 
Eins nach dem anderen

Wie dein Namensvetter Martin W. bereits sagte , mit dem Entfernen des Fruchtkörpers ist es nicht getan. Im Gegenteil danmit beginnen die ersten Maßnahmen.


Also, Fruchtkörper wieder suchen und zur Laboruntersuchung einschicken !

Dann Ursache, sprich Feuchtequelle für den Würfelbruch suchen und beseitigen.

Etc. etc.


Gruß
L. Parisek
 
Sorry, da war der kleine Finger wieder schneller als ich denken konnte ;-)

Also die Ursache für das Bodenproblem könnte Schimmel/morsches Holz sein! Ich hatte in meinem Bad auch erst einen nachgebenden Boden, bis das hier zum Vorschein kam:

[forum 41482]

Alles andere als schön, hier waren auf dem alten PVC-Boden verschimmelte Spanplatten und darüber nochmal PVC, da freut sich der Pilz!

Bei dem Fruchtkörper am Fenster wäre ich vorsichtig, der grösste Teil eines Pilzes ist nicht sichtbar und wächst munter vor sich hin! Solange es aber nur das Fenster und nicht noch Fachwerksteile betrifft ist es halb so wild, das Fenster muss bestimmt teilweise sowieso erneuert werden.

Wenn du mit Alukaschierung eine Alufolie meinst, müsste die dich vor der Mineralwolle ausreichend abschirmen, als Dampfsperre müsste die eigentlich auch reichen, ich mein das ist ja schliesslich eine Metallfolie.

Ich drück dir beim weichen Boden die Daumen!
 
Alukaschierung

Zu erst einmal schließe ich mich den vorherigen Beiträgen an.
Keine Panik:
Zumeist hilft es, die Ursache z.B. eines erhöhten Feuchtigkeitseintrags festzustellen und zu beheben...

Zur Alukaschierung:
Die gehört eigentlich nicht in den Aufbau, weil sie viel zu dicht ist. Alukaschierungen SCHADEN eigentlich nur da NICHT, wo sie wirkungslos sind, also bei geringen Dämmstärken und guter Hinterlüftung?

Mit freundlichen Grüßen,

Elke Pape
 
letzte Kleinigkeiten

Hallo Martin Busse,
im Prinzip wurde ja fast alles beantwortet und m. E. auch überwiegend meiner Meinung entsprechend. Die Kaminfrage fehlt noch:
Hier kann Dir allerdings nur ein Heizungsbauer oder noch besser der Bezirksschornsteinfegermeister weiterhelfen. Es ist zu klären ob das verwendete System einen nachträglichen neuen Anschluß zulässt und ein Kamin für deine Metallpfeife im Schornstein auch letztendlich zulässig ist.
Die Alukaschierung, früher ja sehr häufig verwendet, entspricht eigentlich nicht mehr dem Stand der Technik bei ausgedämmten Dachstühlen. Hier wäre eine PE-Folie deutlich sinnvoller, da sie eine höhere Dampfbremsenwirkung aufweist und zu dem sehr viel stabiler ist.
Damit ich aber nicht auch noch hier als Anhänger von Dämmwahn und Plaste im Bauwerk verschrieen werde, noch der Hinweis, das es insgesamt eine Menge anderer brauchbarere und ökologischere Dämmsysteme gibt, wenn weiterhin eine Dämmung als Energiesparmaßnahme bei der späteren Nutzung angesagt ist.
Mit freundlichen Grüßen aus Leipzig
Martin Malangeri
 
Dampfbremse

Noch einmal zu dem Thema Alu-Dampfbremse:

Das ist keine Frage von Dämmwahn und Plastik, sondern einfache Bauphysik und -erfahrung.
Theoretisch muß einfach nur der Dampfdiffusionswiderstand von innen nach außen abnehmen - damit funktionieren PE-Folien wie Alubahnen bestens.
Praktisch gibt es jede Menge Ausführungsfehler. Die Anschlüsse müssen absolut dicht ausgeführt sein. Sonst findet der Dampfdruckausgleich nur über die Fehlstellen statt und dort um so schlimmer.
Wenn die Dämmstärke gering ist, wird der Aufbau trockengeheizt und es tritt kein Kondenswasser auf.
Bei den heutigen Dämmstärken fällt Kondenswasser in der Dämmebene an. Was die Dämmung nicht aufnehmen kann, sammelt sich auf der eingebauten Folie und die läßt nix durch.
Wenn man Glück hat, sieht man es z.B. unten am Drempel regelrecht herauslaufen.
Ich habe noch nie schlimmere Schäden am Holz gesehen, als dort, wo einseitig (eben auch innenseitig) dicht eingepackt wurde (z.B. Fliesen an Aussenwänden oder dichte Folien unter Sparren)

Mit freundlichen Grüßen,

Elke Pape
 
Danke für die Beiträge

Hallo zusammen,

schon 'mal vielen Dank für die freundlichen Beiträge.

Das Fenster mit Würfelbruch ist nur von Mauerwerk umgeben. Ursache der Feuchtigkeit kann nur Witterungseinfluss sein, aber vielleicht wurde das Holz falsch verarbeitet / falsche Oberflächenbehandlung ... Den Fruchkörper hatte ich gleich entsorgt und kann ihn deshalb nicht mehr prüfen lassen.

Die Ursache am Sparren wird folgende sein: Es wurde ein kleines Dachfenster im Spitzboden eingebaut und Unterspannfolie verwendet und in einem Bereich auf den Sparren genagelt. Ich denke hier ist es zu Kondesationsfeuchtigkeit gekommen die unter der Folie nicht mehr 'raus konnte. Ich hoffe der Pilz hat nun kein gutes Lebensklima mehr (Folie und angegriffenes Holz beseitigt), sonst muss ich den Sparren teilweise austauschen.

In Balkendecken 'reingucken ist ja leider nicht so einfach wenn da noch Bodenbeläge 'drauf sind. Mal sehen was ich da tue. An abgegammelte Balkenköpfe o.ä. habe ich aber auch schon gedacht, hoffte aber auch auf harmlosere Erklärungen. Na 'mal sehen wie es sich entwickelt...

Noch eine Anmerkung:
Ich glaube das Problem bei alten Häusern sind oft unprofessionelle Renovierungsarbeiten von Laien aber auch Fachfirmen. Kleinigkeiten können große Schäden zur Folge haben.
So habe ich noch immer die alten Fenster mit Einfachscheiben im Haus. Das sind natürliche Kondensationsflächen (gerade in dieser Jahreszeit) und sorgen für leichten Luftzug. Energiemässig nicht der Renner aber da wir Rolläden haben die wir nachts herunterlassen hält sich auch der Energieverbrauch noch so halbwegs in Grenzen. Aber im ganzen Haus gibt es eigentlich keinerlei Schimmelprobleme. Nachbarn die ihre Altbauten schön mit Polystyrol und Kunststoffenstern zur Thermoskanne machen wollten, haben nun laufend Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel.

Gruß

Martin
 
http://www.holzfragen.de/

Diese Seite kann ich nur empfehlen. Sehr kompetent, schnell, realistische Preise für Untersuchungen und in unserem Fall war es sehr beruhigend, mit Herrn Rüpke zu telefonieren. Würde den Fruchtkörper ebenfalls untersuchen lassen, damit Gewißheit einkehrt.
 
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