Feuchtigkeit in Dachdämmung

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Alex

Guest
Wer kann uns helfen?
Vor ca. 2 Jahren haben wir unser Dach neu decken lassen inkl. Unterdeckplatte. Es wurde auch eine Sparrenaufdopplung vorgenommen.

Gestern wollten wir den Raum ausbauen, dabei haben wir mit Schrecken festgestellt daß sich Kondenswasser an Mittelpfette auf dem Boden tropfte. Daher haben wir die Dampfbremse und die Dämmung an dieser Stelle entfernt und festgestellt, dass auf der Innenseite der UDP Platten Kondenswasser niederschlägt. Wir haben daraufhin an mehreren Stellen die Dämmung entfernt. Zum größten Teil ist alles trocken, jedoch an einigen Stellen war es auch feucht: teilweise nur Tropfen, teilweise sehr feucht und an einigen Stellen schon gräulich verfärbt.

Besonders schlimm ist es bei den Unterbrechungen der UDP
Platten (Giebel & Gauben): Hier sind die Winkel nur mit einer grün-weißen Dachfolie als Regenschutz verbunden.

Woher kommt das Wasser ? Die Dampfbremse haben wir besonders sorgfältig mit Klebeband und Kleber abgedichtet.
Ist es vieleicht nicht zu vermeiden, daß sich Feuchtigkeit bildet? Nur wie viel ist noch in Ordnung?

Bitte helft uns schnell , wir sind echt verzweifelt, haben wir doch das über hundert Jahre alte Haus von Grund auf saniert.
Vielen dank im Voraus.

Der Dachboden ist über eine schmale Treppe mit einer Bodenöffnung von ca. 65cm * 2m mit der Wohnung verbunden und
nicht beheizt. Die Luft kann daher vom EG über 1.OG in den
Dachboden gelangen.

Aufbau der Dämmung:
- Ziegel
-Lattung
- UDP Platten von AGEPAN
- Rockwoll Klemmfilz 18 cm
- Dampffolie von ISOVER (Vario KM)
- OSB-Platten 12mm
 
Kondenswasser

Entweder das Dachdeckung oder die Dampfbremse ist undicht.
Da die Dampfbremse wohl in Eigenleistung verlegt wurde, vermute ich hier die Ursache des Schadens.
Sowas kann auch Profis passieren.
Bei den jetzigen Witterungen fällt besonders viel Kondensat aus.
Ihr solltet erst einmal die OSB- Platten abnehmen, so könnt Ihr Euch ein besseres Bild vom Schadensumfang machen.
Bis zur wärmeren Jahreszeit werdet Ihr damit leben müssen, dann ist die Trocknung der Dämmung, deren Nacharbeit und der Einbau einer neuen Dampfbremse fällig.
Ihr habt Glück im Unglück; nach der Fertigstellung des Ausbaues wäre der Schaden viel größer.
Ein Tipp:
Wenn Ihr die Dampfbremse wieder selbst einbauen wollt, dann leistete Euch einen Blower-Door- Test.

Viele Grüße
 
Bei UDP Platten & Unterspannungen...

funktioniert der Feuchtetransport nur über kapillare Leitung.
Das heißt explizit, die Bauteile müßen eng an einander anliegen (homogen)um den kapillaren Wassertransport zu gewährleisten.
Werden durch Kondensation die zusammengesetzten Wassermolekühle zu groß, werden sie nicht mehr abgeleitet.
Die von ihnen beschriebene grün-weiße Folie wird entweder diffusionsgeschloßen sein, oder was ich eher vermute, sie ist Kehlartig an die Anschlußteile angebunden. So das die UDP mit zuviel Luft zum Anschlußteil verlegt ist und die Dämmung zur Folie keine homogene Bindung hat, damit kommt es zu Kondenswasserbildung an der Innenseite der Anschlußfolie. Dieses führt folglich zum Feuchteschaden.

Gruß Ronny
 
Feuchtigkeit in Dachdämmung

Danke für die schnelle Antwort.
Wir haben noch ein paar Fragen:
Sollen wir die Steinwolle nun gleich oder erst im Frühjahr entfernen?
Dachboden bei welcher Temperatur heizen?
Hilft ein Luftentfeuchter oder reicht es 2 mal am Tag zu lüften?
@Ronny Herbst: Die grün-weiße Folie (habe nun die genaue Bezeichnung: Tyvek)liegt am First über die UDP-Platten. Dort ist Spalt zwischen den beiden UDP-Platten beider Dachseiten ca. 2cm. Bei dem Übergang Dach zu Gaube ist die Folie ca. 40 cm unter den UDP-Platten vom Dach und ca 40 cm auf den UDP-Platten der Gauben. Hier ist der Abstand der beiden UDP-Platten ca. 8 cm. Hier besteht die Dämmung also nur aus
der Steinwolle. Was können/sollten wir nun ändern
?

Gruß

Alex
 
Tyvek

miracles of science steht auf der Folie, ist aber nicht das Produkt.
Habe noch mal bei Dupont nachgeschaut:

Die genaue Bezeichnung müsste Tyvek Pro/Tape sein.

Gruß

Alex
 
Diese Bahn ist als diffusionsoffen zu bezeichnen.
Hat diese Untespannung nun direkten Kontakt zur Dämmebene?
Wie sieht es am Giebel aus? Bzw. wie ist dort die Detaillösungen? Da sich an dieser Stelle Konstruktiv bedingt oft Wärmebrücken bilden. Führt die UDP auf die Giebelwand, Winddicht ausgeführt?
Wie kommt das Kondenswasser an die Mittelpfette, wenn abgeklebt ist? Vielleicht doch Herrn Böttchers Vermutung ?
Vielleicht sollten wir mal telefonisch kontaktieren.

Gruß Ronny
 
Kondensat

wird es vermutlich sein. Wie mein Vorredner schon sagte wäre ein BlowerDoor Test sehr hilfreich.
Ein Fachmann sollte sich das ganze mal anschauen ob es Lücken in der Dampfbremse gibt oder versteckte Wärmebrücken. Hier wäre eine Wärmebildkamera sehr hilfreich. Ich kann gerne weiterhelfen wenn Sie wollen.

Gruß T. Bucher
freier Energieberater
 
Kondenswasser

Wir haben festgestellt, dass die Sparren (Sparrenaufdopplung) nun teilweise nicht (mehr) eng aufeinander liegen und daher
bei den Schleppgauben hier nun die Luft hinter die Dämmung gelangen kann: Von der Firstpfette zur Mittelpfette sind alle Sparren hinter der Folie, aber ab der Mittelpfette - im Bereich der Schleppgauben - ragen die Sparren in den Dachboden und nur die Sparren der Gaube sind gedämmt. D.h. unterhalb der Mittelpfette durchstoßen die Sparren die Folie (Beispiel: http://www.ziegeldach.de/content/grundlagen/gauben/gfx/02.gif).
Kann dies bereits die Ursache sein?
Lochgröße ca. 1,6 qcm (Sparrenbreite * Abstand der Sparren: 8cm*,2cm)
 
Thema: Feuchtigkeit in Dachdämmung

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