Neuer Dielenboden

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Ines

Guest
Liebes Fachwerk,

wir haben in userem Huas neue Delen verlegt. Nun wissen wir nicht genau wie wir weiter vorgehen sollen. Die Dielen sind schön glatt gehobelt und relativ sauber. Nun zu meinen Fragen:

1. Müssen wir die Dielen trotz dem scheifen? Wenn ja, wie genau müsste man vorgehen? Reicht ein Durchgang? Welches Schleifpapier nimmt man?

2. Es gibt einige Stellen, die ausgebessert werden müssten (kleine Risse u. ä.). Was nimmt man hierfür am besten?

3. Außerdem haben wir die Dielen mir verzingten Nägeln festgenagelt und haben die Befürchtung, dass beim Schleifen die Oberfläche beschädigt wird und die Nägel später rosten könnten. Wie lässt sich soetwas ggf. vermeiden?

4. Wenn wir mit den Vorarbeiten fertig sind würden wir die Dielen gern mit etws versiegeln, das die Maserung nicht allzusehr anfeuert. Habt Ihr einen Tipp?

Vielen Dank für eure Antworten.

Ines
 
Moin Ines,

wenn die Dielen schön glatt sind und auch sonst keine "Stufen", reicht ein Durchgang mit 120er Korn sach ich.

Die Nägel müsst ihr vorher mit einem Dorn versenken, weil die euch sonst das Schleifpapier zerfetzen oder sogar den Schleifstaubsack entzünden können.

Für die Risse: Fugenkittlösung & Schleifmehl, Holzkitt ausm Baumarkt tuts i.d.R. auch.

Alle wasserbasierten Lacke flammen nicht so stark an, aber die Dampfdiffusion ist dann auch hopps.

Gruss, Boris
 
Habt ihr die Nägel sichtbar reingehauen? Normalerweise klopft man die nur in die Nut. Falls ja, siehe Vorschreiber.

Astlöcher und größer Schäden sägt man mit dem Astlochbohrer (also eine Lochsäge) raus und leimt dann das entsprechende runde Holz ein.
Zum Schleifen an sich: Leiht Euch eine Bandschleifmaschine ausm Baumarkt. Normalerweise schleift man bei einem Rauhsund /Rohboden so: Startet etwa mit einem 40er, dann ein 120, dann ein 180 (Als mögliches Beispiel). Zuerst diagonal schleifen (damit der Boden auch gerade wird) von einer Seite zur anderen systematisch vorgehen. Dann über Kreuz in der anderen Diagonale. Danach der Faser nach von der einen Seite zur anderen schleifen, die beiden Feinschleifvorgänge reicht5 der Faser nach. Für den Rand, wo die MAschine nicht hinkommt, könnt ich so eine spezielle Kantenschleifmaschine nehmen, auch die gibt es im BAumarkt. redet dort mit den Leuten, die erklären Euch das auch bestimmt!


Zum Versiegeln: Wenn ihr ein en Hartholzboden gelegt habt, könnt ihr mit einem ganz normalen PArkettlack (gibt es auch seidenmatt) streichen. Von der Lackierung von Weichholzböden rate ich ab, da diese schnell Eintritte bekommen und der Lack nicht mitgeht! Da würde ich erst zu Holzöl greifen, danach wachsen.
 
Das ist kein ordentlicher Schleifaufbau...

@Klaus Mergel

"Startet etwa mit einem 40er, dann ein 120, dann ein 180 (Als mögliches Beispiel)..."

Die Abstufungen sind zu hoch. Nach einem 40er kommt ein 60er und dann das 80er und das 120er und ein 180er wirst Du für den Bandschleifer kaum bekommen.

Begründung: Die Riefen, die mit dem 40er Korn geschlagen werden, kann ich nicht anschließend mit einem 120er ausschleifen - dafür ist die Körnung zu schwach.

Damit ist auch klar, dass ein Durchgang nicht reichen wird.

Wenn das Holz möglichst hell bleiben soll, dann gibt es auch ein Parkettöl mit Weißpigmenten (= "UV-Blocker"). Zum "Versiegeln" sind Dielen wirklich zu schade.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
@Klaus:

dein Vorschlag halte ich für grobe Materialvernichtung, sonst nix.

Deine Anleitung gilt für einen alten, welligen, versiegelten Boden, wo erstmal Lack/Wachs bis aufs rohe Holz runtergeschliffen werden muss, um einen haltbaren Anstrichneuaufbau zu realisiern und den Boden wieder Plan zu kriegen.

Schonmal mit 40er Korn ne halbe Sekunde in ner Ecke "hängengeblieben"? Die Dellen kriegst du nie wieder raus.

Also bitte etwas achtsamer mit solchen Tipps an "Frischlinge"...vielleicht machen die tatsächlich das, was du ihnen sagst.....

;-), Boris

P.S. Gute wasserbasierte Parkettlacke (z.B. von Bona) gehen durchaus "mit" und flammen nicht so stark an, wie ölbasierte Beschichtungen. Als leidenschaftlicher Barfussläufer kann ich's aber nicht wirklich empfehlen....is so'n bischen, wie auf Klarsichtfolie laufen.
 
noch eine Frage...

Vielen Dank für eure Antworten. Lackieren wollten wir die Dielen sowieso nicht. Was haltet ihr vom Wachsen?
 
Vor dem Wachsen kommt das Ölen

Hallo Ines,

Wachs alleine macht nicht viel Sinn auf der Diele. Wachs ist ja nur eine Schicht auf der Oberfläche. Dazu ist diese noch relativ weich und feuchteempfindlich. Wachs füllt die Poren und ermöglicht einen seidenmatten Glanz. Das ist der Grund warum Wachs aufgetragen wird.

Unter dieser Wachsschicht sollte aber das Holz bereits vor Verschmutzungen geschützt sein.

Deshalb sättigt man die Holzfaser mit einem Parkettöl - Fußbodenöl - evlt. mit Weißpigment, wenn es nicht so anfeuern soll.

Das Öl bildet erst mal keine Schicht auf der Oberfläche. Der Boden wirkt eher stumpf. Die Behandlung mit Öl reicht als Schutz vor Verschmutzung völlig aus. Nur wenn Du noch Glanz möchtest ist Wachs angesagt.

Die Pflege von nur geölten Böden ist einfacher als die Pflege von geölt/gewachsten Böden.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Ja, stimmt, Freunde,

180er Schleifpapier gibts gar nicht für den Walzenschleifer.
Wäre aber schön glatt, oder?
;-)

@Boris:
Nee, ist mir noch nie passiert. V.a. haben die Dielen erfahrungsgemäß nicht immer die selbe Höhe. Aber von mir aus hast du Recht, zahlst dafür eine Maß.
 
Auch wenn...

ich den 180er Schliff mit dem Gitter mache, 180er Parkettschleifbänder gibt es, z.B. hier:

http://mischeimer.com/produkte/parkettbaender-schleifband-parkett

Richtige Dielen (kein Rauhspund) brauchen üblicherweise nur noch einen 120 + 150 oder 180er Gitterschliff als Reinigungsschliff. Speziell bei leichtgefasten Dielen und normgerechten Toleranzen ist keinesfalls mehr erforderlich.

Zum Ölen wurde schon alles gesagt, Wachs bedeutet mehr Pflegeaufwand und ggf. Laufstraßen + Schmutzbindung am Rand. Lack auf Weichholz halte ich für groben Unfug.

Grüße

Thomas
 
Thema: Neuer Dielenboden

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