ZDB: "Baukonjunktur auch in 2005 rückläufig"

Diskutiere ZDB: "Baukonjunktur auch in 2005 rückläufig" im Forum Sanierung allgemein im Bereich - "Wir erwarten für das Jahr 2005 ein Volumen der Bauinvestitionen von rd. 202 Mrd. Euro, gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 1,4%...
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"Wir
erwarten für das Jahr 2005 ein Volumen der Bauinvestitionen von rd. 202 Mrd.
Euro, gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 1,4%. Daraus abgeleitet,
werden sich im Bauhauptgewerbe die Umsätze um ca. 2,5% auf 77 Mrd. Euro und die
Beschäftigung um knapp 4% auf 737.000 Personen verringern. Dies bedeutet den
Verlust von 30.000 Arbeitsplätzen." Dies erklärte der Hauptgeschäftsführer des
Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Prof. Dr. Karl Robl, am 2.3.
anlässlich der Frühjahrspressekonferenz seines Verbandes in Berlin.



Der Wohnungsbau, immer noch die wichtigste der drei
Bausparten, wird durch eine rückläufige Neubautätigkeit im Eigenheimbau
belastet. Denn die Zahl der  Baugenehmigungen für Ein- und
Zweifamilienhäuser als Indikator für zukünftige Aufträge liegt 2004 nur noch bei
etwa 172.000 Wohnungen liegen und fällt damit um über 10 Prozent geringer aus
als im Jahr zuvor.



Dabei sind die Bedingungen für den privaten Wohnungsbau
angesichts niedriger Hypothekenzinsen und niedriger Baupreise selten so günstig
wie zur Zeit. "Aber die Menschen sind verunsichert. Sie vertrauen nicht auf die
Zukunft. Sie wissen vielfach nicht, ob sie morgen ihren Arbeitsplatz noch
haben." so Robl. Robl begrüßte den Vorstoß des Bauministeriums, das CO<span style="font-size: 10px">2</span>-Gebäudesanierungsprogramm
in 2006 fortzuführen als auch deutlich aufzustocken. "Denn in Deutschland gibt
es 38,5 Mio. Wohneinheiten, von denen 85% vor 1990 fertig gestellt wurden. Gut
zwei Drittel davon, nämlich 26 Mio. Wohneinheiten, sind sanierungsbedürftig."
Der Sanierungsmarkt könnte durch die Fortsetzung und Aufstockung des CO<span style="font-size: 10px">2</span>-Gebäudesanierungsprogramms
wichtige Impulse erhalten. Gleichzeitig wird durch die energetische
Modernisierung von Altbauten ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung des CO<span style="font-size: 10px">2</span>-Ausstosses
geleistet.



Kurzfristig, und d.h. für das laufende Baujahr 2005, werden wir
jedoch noch keine zusätzlichen Aufträge zu erwarten haben. "Wir gehen daher
davon aus, dass auch bei den Bestandsmaßnahmen eher mit einer Stabilisierung als
mit einer Ausweitung der Leistungen zu rechnen ist. Damit wird sich
nachfrageseitig im Jahr 2005 keine wesentlich andere Situation am Wohnungsmarkt
herausbilden." So Robl‘s Bilanz für den Wohnungsbau.



Auch für den Wirtschaftsbau rechnet das deutsche
Baugewerbe ebenfalls nicht mit Wachstumsimpulsen. Denn mit der zunehmenden
Bedeutung des Exportes und der Verlagerung von Produktionsstandorten ins Ausland
haben wichtige Industriezweige ihre Investitionsentscheidungen zugunsten
ausländischer Standorte getroffen. Robl dazu wörtlich: "Wenn ich Arbeitsplätze
ins Ausland verlagere, muss ich dort investieren, in Gebäude, Maschinen etc. und
nicht in Deutschland. Verzicht auf Investitionen in Deutschland heißt: Verzicht
auf Bauinvestitionen. Und dies heißt zwangsläufig: weiterer Abbau von
Arbeitsplätzen."



Auch für den öffentlichen Bau erwartet der ZDB angesichts
von Konsolidierungszwängen und ungelöster Haushaltsfragen keine positiven
Impulse. Daher erneuerte Robl seine Forderung, dann doch wenigstens verstärkt
PPP-Projekte einzusetzen. Bei einer Privatisierung in Einzelprojekten anstatt in
großen Paketen könnten, so Robl, bei PPP-Projekten in einer Größenordnung von 1
bis 10 Mio. Euro Einsparpotenziale von 10-20% erreicht werden, wenn ein
ganzheitliches Konzept von der Planung, Finanzierung, Bauen und Betreiben über
einen Zeitraum von ca. 10 bis 30 Jahren sowie das Know-how der Privatwirtschaft
zum Einsatz kommen.



Angesichts der weiterhin schlechten Baukonjunktur - die
Baubranche befindet sich im elften Rezessionsjahr in Folge - forderte Robl
erneut höhere Investitionen. An die Bundesregierung gerichtet erklärte er: "Die
Wirtschaftspolitik der rot-grünen Bundesregierung muss sich darauf
konzentrieren, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Unternehmen bereit
sind, am Standort Deutschland zu investieren und nicht Arbeitsplätze in großer
Zahl ins Ausland zu verlagern. Dazu gehört u.a. ein konsistentes Steuerkonzept,
das Unternehmen wie Bürger gleichermaßen entlastet. Dazu gehört aber auch und
besonders, dass die Reform der sozialen Sicherungssysteme fortgesetzt wird.
Stillstand der Reformen mag zwar die sozialdemokratische Klientel befriedigen,
sie hilft uns aber nicht weiter."



<div align='right'>Siehe auch:

Zentralverband des Deutschen Baugewerbes
</div>
 
Thema: ZDB: "Baukonjunktur auch in 2005 rückläufig"

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