WBN zeichnet CEMEX-Betriebe für Naturschutzleistungen aus

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Der
Wirtschaftsverband Baustoffe-Naturstein (WBN) zeichnet fünf Werke der CEMEX
Deutschland AG für herausragende Leistungen im Naturschutz aus.



Libellen bevölkern die Kies-Rohböden, Kröten finden in
Flachwasserzonen ideale Laichplätze, Enten durchziehen den Röhricht, die
Ufervegetation besteht aus niederrheintypischen Schilfarten, aus Weiden und
Erlen, und Uferschwalben nisten in den Steilwänden - dieses Naturidyll am
Kiessee in Stenden zwanzig Kilometer westlich von Duisburg ist eines aus zweiter
Hand, ein menschengemachtes Sekundärbiotop.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2006/i/1764-cemex.jpg" vspace="2" alt="Wirtschaftsverband Baustoffe-Naturstein, Rohstoffgewinnung, Naturschutz, Artenschutz, Renaturierung von Kiesgruben, Steinbruch, Lagerstätten Genehmigungen und Umweltschutz LGU, Quarzkiesgrube, Naturschutzverbände, Rekultivierung">

<span style="font-size: 10px">Das Kieswerk Stenden vom Kiessee aus gesehen.
Die Ufer sind mit Röhricht und Laubbäumen bepflanzt, und die dichte
Vegetation bietet vielen Tierarten einen Rückzugsraum.</span>
<hr>

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Gerade Stätten der mineralischen Rohstoffgewinnung übernehmen
heute im gesamten Bundesgebiet eine wichtige Aufgabe im Natur- und Artenschutz.
Gefährdete Tier- und Pflanzenarten finden hier - teils mit erheblichen Aufwand
angesiedelt, teils durch natürliche Sukzession - schon während des Abbaus
wertvolle Rückzugsräume; nach dem Abbauende entwickeln sich oft einzigartige
Biotope, die zu Naturschutzgebieten erklärt werden. Auf diesen Umstand möchte
der Wirtschaftsverband Baustoffe-Naturstein e.V. mit seinem 2006 erstmals
vergebenen Zertifikat öffentlichkeitswirksam hinweisen - und darauf, dass viele
Unternehmen behördliche Rekultivierungs- und Renaturierungsauflagen nicht bloß
einhalten, sondern übererfüllen.



Fünf Betriebe der CEMEX Deutschland AG erhielten Ende September
und Anfang Oktober die Würdigung des WBN. Neben dem Kieswerk Stenden zeichnete
der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband die Kieswerke Rogätz und Immelborn, den
Steinbruch Piesberg und die Quarzkiesgrube Niederweimar aus. Martina Heßing,
Biologin in Diensten des WBN, begutachtete die Werke und zertifizierte sie
gemeinsam mit WBN-Geschäftsführer Raimo Benger.



Die Bewertungskriterien des Arbeitgeber- und
Wirtschaftsverbandes umfassen: die naturschutzfachliche Leistung, ob heimische
Tier- und Pflanzenarten auf dem Werksgelände von selbst einen Lebensraum finden
oder gezielt angesiedelt worden sind; die Öffentlichkeitsarbeit des Betriebs und
die Pflege der Beziehung zu den Anwohnern und zur Gemeinde; die Nachhaltigkeit
der Produktion, ob Energie und Umweltgüter sparsam verwendet und Immissionen -
etwa von Staub und Lärm - vermieden werden; die Einbeziehung der
Werksmitarbeiter in die Rekultivierungsplanungen und ihr Engagement für die
naturschutzfachlichen Ziele. Nicht zuletzt fließen ökologische
Alleinstellungsmerkmale des Standorts in die Bewertung ein.



Der Wirtschaftsverband Baustoffe-Naturstein, vor allem in
Niedersachen, NRW und Rheinland-Pfalz aktiv, vertritt die Interessen seiner
Mitgliedsunternehmen unter anderem in den Bereichen Rohstoffsicherung und
Planungsrecht sowie Landes- und Regionalentwicklungsplanung. Martina Heßing:
"Der Stellenwert des Naturschutzes hat über die Jahre und Jahrzehnte zugenommen.
Die Umweltschutzauflagen im Zuge von Genehmigungsverfahren werden immer
anspruchsvoller, und wir bieten den Unternehmen Hilfe. Zusätzlich vertritt der
WBN seine Mitglieder gegenüber den am Ort aktiven Naturschutzverbänden und den
Behörden. Wir helfen, Naturschützer und Behördenvertreter von der Qualität der
Umweltschutzmaßnahmen in Kieswerken, Steinbrüchen und in Betrieben der
tongewinnenden Industrie zu überzeugen."



Unter den Bedingungen steigender Umweltschutzanforderungen und
strengerer Rekultivierungsauflagen tragen die Hauptproduzenten eine besondere
Verantwortung. Innerhalb der CEMEX Deutschland AG - sie gehört zu CEMEX, einem
der weltweit führenden Baustoffhersteller - koordiniert eine eigene
Fachabteilung Lagerstätten, Genehmigungen und Umweltschutz (LGU) diese Aufgaben.
Die Abteilung LGU ist vor allem verantwortlich für das Management zur Erlangung
und Erhaltung aller Abgrabungsgenehmigungen. Sie pflegt den Kontakt zu Behörden,
Ämtern, Verbänden u. a., sie begleitet Rekultivierungsmaßnahmen, führt die
Eigenüberwachungen im Rahmen von Verfüllungen durch und verantwortet alle
erforderlichen Aufgaben zur Lagerstättengeologie. Hinsichtlich der Bedeutung von
Rekultivierungen führt der Leiter der Abteilung Dr. Manfred Sichting aus, dass
deren Realisierung öffentliches Spiegelbild der Unternehmensphilosophie ist.
Nachhaltigkeit und Biodiversität stellen Verpflichtungen dar, die aus
Verantwortung für die Zukunft erwachsen. Deshalb setzt CEMEX je Standort etwa
zwischen hunderttausend und eine Million Euro für den Umwelt- und Naturschutz
ein.



Martin Freimuth, Projektmanager Naturschutz bei der LGU,
begleitete die WBN-Biologin Martina Heßing zu den Besichtigungsterminen in den
fünf CEMEX-Werken und stand für fachliche Erläuterungen zur Verfügung. Freimuth:
"Schon seit den 1990er Jahren wurde deutlich, dass Rohstoffgewinnung nicht
gleichbedeutend ist mit Naturschädigung. Im Gegenteil, Orte der
Rohstoffgewinnung sind in vielerlei Hinsicht ideale Biotope. Die heute sonst
sehr selten gewordenen Steilwände und Rohböden bieten vielen Rote-Liste-Arten
einen Lebensraum, auch in aktiven Steinbrüchen und Nassabbau-Standorten. Alle
unsere jetzt vom WBN ausgezeichneten Werke leisten deutlich mehr als üblich, und
das ist ganz in Sinne unserer Unternehmenspolitik, nach der die soziale
Verantwortung gegenüber Anliegern und Umwelt oberste Priorität hat. Dieses
Unternehmensziel der Nachhaltigkeit macht für uns auch den Umgang mit den
Behörden einfacher."



In seiner Würdigung des Kieswerks Stenden hebt der WBN besonders
die gezielte Entwicklung von Rohbodenstandorten als Pionierlebensraum und von
Flachwasserbereichen als Laichplätze für Amphibien hervor. Als Besonderheit des
Kieswerks Immelborn wertete der WBN die Sicherung von 12,4 Hektar im
Naturschutzgebiet Forstloch, im Steinbruch Piesberg überzeugte das Erhalten von
Fledermauslebensräumen, Geotopen und kulturhistorisch bedeutsamen
Bergbauzeugnissen. Das Alleinstellungsmerkmal der Quarzkiesgrube Niederweimar
ist die Wiederherstellung flussauentypischer Strukturen und Lebensräume im
Rahmen von Rekultivierungsmaßnahmen, und das Kieswerk Rogätz zeichnet sich aus
durch die gezielte Anlegung von Flachwasserzonen zur Sicherung der Biodiversität
im Biosphärenreservat Mittelelbe.



In Stenden wird seit vierzig Jahren Kies gewonnen, von 1991 an
von der Readymix AG, Vorgängerin der CEMEX Deutschland AG. Das Kieswerk versorgt
die CEMEX-Transportbetonwerke im westlichen Ruhrgebiet. Die
Rekultivierungsarbeiten im Kieswerk Stenden koordiniert Jürgen Tarter,
LGU-Projektleiter im Gebiet Mineralische Rohstoffe NRW der CEMEX Kies & Splitt
GmbH. Nicht zuletzt war es seine Erfahrung im Umgang mit den
Genehmigungsbehörden und Gemeindevertretern, die den Standort für weitere 22
Jahre sichern half: Der Betreibergesellschaft liegt eine Erweiterungsgenehmigung
für eine angrenzende Fläche von 25 Hektar vor, auf der die Mitarbeiter des
Kieswerks im kommenden Jahr mit dem Trockenabbau beginnen werden. Dann werden
der alte Kiessee und seine Uferzonen gemäß dem Renaturierungsziel
Naturschutznutzung der Tier- und Pflanzenwelt überlassen werden.



<div align='right'>Siehe auch: <!-- FreeFind Begin No Index -->siehe zudem:
 
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