Wasserrecycling im Haushalt - (k)eine Innovation für die Haustechnik

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Früher
wurde das Salatwaschwasser nicht einfach weggeschüttet sondern zur
Gartenbewässerung genutzt und samstags gab es den Familienbadetag: Warmwasser
wurde in großen Töpfen auf dem Holzofen erhitzt und die Kinder - einer nach dem
anderen, immer der Größe nach - abgeschrubbt. In ländlichen Gebieten sammelte
man sogar das Spülwasser aus der Küche, um es anschließend den Schweinen
vorzusetzen. Aus rein ökologischer Sicht ist Wasserrecycling im Haushalt also
nichts grundsätzlich Neues aber die Komfortansprüche haben sich seitdem stark
geändert. Sich unter der Dusche von den Strapazen des Alltags zu entspannen,
wird von vielen als ein Stück Lebensqualität empfunden und auf diese Form der
Entspannung möchte keiner mehr verzichten.



Wissenschaftliche Untersuchungen aus Hannover und Berlin machten
deutlich, dass Wasserrecycling im Haushalt - unabhängig davon, ob Experten darin
ein gesundheitliches Risiko sehen oder nicht - von der Bevölkerung heute nur
dann angenommen wird, wenn die Nutzer gegenüber dem gewohnten Komfort keine
Abstriche machen müssen.



Auf der ISH wurden nun serienreife Grauwasseranlagen gezeigt,
die ohne großen Aufwand installiert und in Betrieb genommen werden können. Viele
dieser Anlagen arbeiten mit einer biologischen Reinigung des Wassers, so dass
selbst auf den Einsatz von Chemikalien verzichtet werden kann. Die Qualität des
Wassers entspricht in der Regel den Anforderungen, die an Badegewässer gestellt
werden. Aktuelle Untersuchungen zeigen zudem, dass das aufbereitete Grauwasser
neben der Toilettenspülung auch zum Wäsche waschen genutzt werden kann. Selbst
wenn der letzte Spülgang mit recyceltem aufbereitetem Dusch- und Badewasser
erfolgte, ist die Keimbelastung der schrankfertigen Wäsche nicht höher als die
der mit Trinkwasser gewaschenen.



Für die Sanitärbranche entfaltet sich mit dem
Grauwasser-Recycling ein zusätzliches interessantes Betätigungsfeld: Durch
modularen Aufbau mit einfachen Anschlussmöglichkeiten benötigt der geschulte
Installateur etwa eine Arbeitsstunde um die Anlage an das vorbereitete
Leitungsnetz anzuschließen. Im Hinblick auf Wartung und Betrieb ist sie
vergleichbar mit einer Zentralheizungsanlage. Bei rund 4000 Euro
Anschaffungskosten für eine Grauwasseranlage amortisiert sich diese bereits nach
einigen Jahren durch den um ein Drittel gesunkenen Abwasseranfall.



<div align='right'>Siehe auch:

Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V.
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