"Wärmegesetz muss bisherige solare Förderpraxis ersetzen"

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Die
sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Solarwärme-Anlagen hat zu einer vorzeitigen
Ausschöpfung der von der Bundesregierung bereitgestellten Fördermittel geführt.
Wer als Eigenheimbesitzer jetzt seine Heizung fit für den Winter machen will und
einen Förderantrag für eine umweltfreundliche und sparsame Solarwärmeanlage
stellt, muss ohne Förderzuschüsse auskommen. Nach jüngsten Angaben des
Bundesumweltministeriums wurde der verfügbare Fördertopf deutlich überzeichnet,
so dass ein Bewilligungsstopp unverzichtbar war (wir
berichteten
).



Der Bundesverband Solarwirtschaft kritisiert den verhängten
Bewilligungsstopp - wen wundert's. Die hohe Investitionsbereitschaft der Bürger
müsse auch in Zukunft angereizt und honoriert werden. Ein Förderstopp sei das
gänzlich falsche Signal. Der Verband fordert eine schnelle Umstellung der
Förderpraxis auf ein Wärmegesetz nach dem Vorbild des
Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) im Stromsektor. Dieses ermögliche ein
schnelles Marktwachstum unabhängig vom limitierenden Bundeshaushalt. Bis zum
Inkrafttreten eines derartigen Gesetzes müsse das Marktanreizprogramm für
Erneuerbare Energien aus Haushaltsmitteln aufgestockt werden, um eine
kontinuierliche Bewilligungspraxis zu ermöglichen und die derzeitige
Marktdynamik nicht zu gefährden.



"Das Bundesumweltministerium muss unmittelbar nach der
parlamentarischen Sommerpause ein Wärme-EEG auf den Weg bringen, um eine
kontinuierliche Förderung zu ermöglichen. Das bisherige Stopp and go der
Förderung sowie die permanenten Änderungen der Fördersätze sind für Handwerk und
Hersteller unerträglich", sagt Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW.



Immer mehr Bundesbürger sehen in unweltfreundlichen
Solarwärmesystemen eine Möglichkeit, ihre Haushaltskasse vor steigenden Öl- und
Gaspreisen zu schützen. Wachsender Beliebtheit erfreuen sich insbesondere
Solaranlagen, die neben der Brauchwassererwärmung auch die Raumheizung
unterstützen. Der Marktanteil derartiger Kombisysteme hat sich binnen eines
Jahres nahezu verdoppelt. Im Zusammenhang mit einer Heizungsmodernisierung
können mit Hilfe solarer Kombisysteme die Heizkosten häufig halbiert werden.
Aktuellen Studien zu Folge gilt Solarwärme deshalb als die beliebteste
Heizungsart der Deutschen.



Vom Bewilligungsstopp nicht betroffen sind Solarstromanlagen
(Photovoltaik). Die Markteinführung der Photovoltaik wird anders als bei
Solarwärme nicht aus dem Bundeshaushalt, sondern über eine verursachergerechte
Kostenumlage auf alle Stromverbraucher finanziert. Dies erhöht den Strompreis um
lediglich 42 Cent pro Haushalt und Monat.



Meinung / Kommentar: Unbeantwortet bleibt die Frage, ob die
Solarwirtschaft überhaupt noch gefördert werden müßte. Allenthalben werden
Erfolgsmeldungen veröffentlicht - z.B. "Vaillant verdoppelt Umsatz bei Solarsystemen",
"Solarwärme beliebteste Heizungsart der Deutschen"
bzw. "Photovoltaikindustrie fährt traumhafte Gewinne ein"
oder "Solarstrom erstmals preiswerter als Atom-, Gas- und Kohlestrom".
Wäre es da nicht an der Zeit, dass sich auch die Solarwirtschaft der
Marktwirtschaft stellt?!
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